Das Martinsrieder Biotech-Unternehmen 4SC AG gab heute die Finanzergebnisse für das erste Quartal 2007 bekannt. Die Umsatzerlöse gingen in den ersten drei Monaten 2007 erwartungsgemäß um 42,9 % auf 0,287 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 0,503 Mio. EUR) zurück, nachdem die Umsätze im Vorjahresquartal im Wesentlichen aus zwei Kooperationen stammten, die inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Wie im Vergleichszeitraum wurden die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich „Collaborative Business erzielt und zwar vor allem im Rahmen der erfolgreich gestarteten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für den amerikanischen Partner QuoNova LLC. Im Vergleich zum ersten Quartal 2006 stiegen die Forschungs- und Entwicklungskosten um 12,9% auf 1,581 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 1,400 Mio. EUR). Hintergrund sind vor allem gestiegene Kosten für Fremdleistungen, unter anderem im Zuge der klinischen Phase IIa-Studie des Medikamentenkandidaten SC12267 zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis. Im Zuge von Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten unter anderem im Zusammenhang mit der geplanten Kapitalerhöhung stiegen die Verwaltungskosten im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 20,2 % auf 0,667 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 0,555 Mio. EUR).
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit belief sich im ersten Quartal 2007 auf - 2,158 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: - 1,737 Mio. EUR). Mit 2,156 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: - 1,742 Mio. EUR) fiel das Periodenergebnis besser aus als erwartet. Das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie betrug - 0,19 EUR (Vorjahreszeitraum: - 0,17 EUR). Infolge des Ergebnisses reduzierte sich das Eigenkapital der 4SC AG auf 5,753 Mio. EUR (31. Dezember 2006: 7,854 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote betrug zum Stichtag 71,9 % (31. Dezember 2006: 78,8%). Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten belief sich auf 2,214 Mio. EUR (31. Dezember 2006: 2,522 Mio. EUR). Darüber hinaus verfügt die Gesellschaft über nicht in den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ausgewiesene Wertpapiere in Höhe von 1,050 Mio. EUR (31. Dezember 2006: 1,949 Mio. EUR).
Fortschritte in der Pipeline und im Kooperationsgeschäft
Im Geschäftsbereich "Drug Discovery & Development" stand im abgelaufenen Quartal die klinische Phase IIa-Studie für den Medikamentenkandidaten SC12267 im Vordergrund. „Die Studie verläuft planmäßig und es konnte bereits mehr als die Hälfte der vorgesehenen Patienten rekrutiert werden, erläutert Ulrich Dauer, CEO der 4SC AG. „Sollten die für das vierte Quartal erwarteten Studienergebnisse erwartungsgemäß ausfallen, dürfte sich die Attraktivität unseres Unternehmens gegenüber potenziellen Lizenzpartnern und dem Kapitalmarkt deutlich erhöhen, so Dauer.
Zwei weitere Projekte der aktuell sechs Projekte umfassenden Pipeline befänden sich aktuell in fortgeschrittenen präklinischen Studien, für die bei planmäßigem Verlauf noch in 2007 die klinische Prüfgenehmigung beantragt werden könnte. Hinzu kämen jüngst Fortschritte des Medikamentenkandidaten SC75741 gegen Influenza-Virusinfektionen. „Gemeinsam mit der Universität Münster gelang uns hier der präklinische Proof of Concept, das heißt, der Nachweis, dass der Wirkstoff am Tier Wirkung zeigt, so Dauer. Auf dieser Basis führe das Unternehmen nun erste Gespräche mit potenziellen Entwicklungspartnern aus der Pharmaindustrie.
Im Geschäftsbereich „Collaborative Business habe das Unternehmen den Arbeitsplan der Kooperation mit dem amerikanischen Partner QuoNova jüngst deutlich ausgeweitet, um die Projektziele in möglichst kurzer Zeit zu erreichen. Zudem stehe die 4SC AG in aussichtsreichen Vertragsverhandlungen mit einem potenziellen neuen Partner für eine umfassende Forschungskooperation.
Ausblick
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007 habe sich die 4SC AG weitgehend plangemäß entwickelt und die gesetzten Ziele für das laufende Geschäftsjahr hätten auch weiterhin Bestand, betont Dauer. In den kommenden Monaten werde das Unternehmen seine Pipeline-Projekte systematisch weiter vorantreiben, wobei der Fokus im wichtigsten Geschäftsbereich „Drug Discovery & Development auch weiterhin auf dem Abschluss der klinischen Phase IIa-Studie für den Medikamentenkandidaten SC12267 gegen Rheumatoide Arthritis liege.
Darüber hinaus werde die 4SC AG kurzfristig weitere Projekte in die Entwicklungspipeline aufnehmen, die zusätzliches Wertschöpfungspotenzial beinhalten und darüber hinaus für eine weitere Risikodiversifizierung im Projektportfolio sorgen sollen. Der Medikamentenkandidat SC12267, der aktuell bereits für die Indikation Rheumatoide Arthritis klinisch erprobt wird, diene dabei als Plattform für zusätzliche Projekte in den Indikationen atopische Dermatitis und Psoriasis sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Multiple Sklerose. „In diesen Indikationsbereichen ist aufgrund der bisher gewonnenen Erfahrungen mit SC12267 die klinische Entwicklung in vergleichsweise kurzer Zeit mit moderaten Kosten zu bewerkstelligen, so Dauer.
Mit Unterstützung externer Partner würden bereits entsprechende Studien am Tier und Bioverfügbarkeitsstudien durchgeführt, in der Indikation Multiple Sklerose lägen sogar bereits ausreichende Tierdaten vor, um eine klinische Prüfung beantragen zu können. „Wir sind vom Marktpotenzial dieser zusätzlichen Projekte überzeugt und entschlossen, diese Chance zu nutzen, so Dauer. Dies sei auch ein wesentlicher Grund für die beschlossene Kapitalerhöhung.
Die 4SC AG verfolgt auch weiter konsequent die Strategie, im engen Dialog mit der Pharmaindustrie eine umfassende Pipeline von Medikamentenkandidaten aufzubauen und so den Wert des Unternehmens sukzessive zu steigern. Das Management rechnet zudem kurz- und vor allem mittelfristig weiter mit dem Abschluss umsatzrelevanter Lizenzverträge mit Pharmapartnern sowie zusätzlicher Dienstleistungs- und Forschungskooperationen.
Veröffentlichungsdatum:
10.05.2007
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09:20
Redakteur:
rpu