Das Biotechnologie-Unternehmen MediGene AG hat in den ersten drei Monaten 2007 den Umsatz gesteigert. Neben der Konsolidierung der neu erworbenen Tochtergesellschaft MediGene Ltd. (früher Avidex Ltd.) hat sich der Periodenverlust durch die Erhöhung der Forschungs- und Entwicklungsaktivität in den Schlüsselprogrammen RhuDex® und EndoTAG®-1 erhöht.
Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Umsätze um 4% auf 6,8 Mio. EUR (Vj. 6,6 Mio. EUR). Im Quartalsvergleich stammen die Erlöse nunmehr hauptsächlich aus dem Verkauf des Medikaments Eligard® in EURpa. Im Vorjahresquartal bestanden die Erlöse dagegen hauptsächlich aus einer Einmalzahlung, die MediGene bei Abschluss eines Lizenzvertrags für die Polyphenon E-Salbe erhalten hatte.
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung (F&E) erhöhte sich im ersten Quartal 2007 um 62% auf -6,5 Mio. EUR (Vj. -4,0 Mio. EUR). Der größte Teil des Anstiegs entfällt auf die Ausweitung der klinischen und vorklinischen Entwicklung des EndoTAG®-Programms sowie die Konsolidierung von Avidex Ltd. Derzeit läuft eine klinische Phase II-Studie für den Medikamentenkandidaten EndoTAG®-1 in der Indikation Bauchspeicheldrüsenkrebs. MediGene hat im April 2007 eine weitere Phase II-Studie in der Indikation hormonunabhängiger Brustkrebs begonnen. Darüber hinaus wurde für den Medikamentenkandidaten RhuDex® im ersten Quartal 2007 eine klinische Phase IIa-Studie begonnen, an der bis zu 35 Patienten mit rheumatoider Arthritis teilnehmen sollen.
Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im ersten Quartal 2007 auf -7,5 Mio. EUR (Vj. -0,1 Mio. EUR). Der Rückgang des Ergebnisses beruht auf einem geringeren Bruttoergebnis und einer gleichzeitigen Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Im Vorjahresquartal war die Bruttomarge durch eine einmalige Lizenzzahlung für die Vergabe der US-Vermarktungsrechte an der Polyphenon E-Salbe deutlich positiv beeinflusst worden.
Dem Periodenverlust entsprechend hat sich der Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit im ersten Quartal 2007 auf -11.239 TEUR erhöht (Vj. -614 TEUR). Hierin ist eine eine einmalige Zahlung in Höhe von 3.793 TEUR für die EURpäischen Vermarktungsrechte des Medikamentenkandidaten Oracea® an den Lizenzgeber CollaGenex Pharmaceuticals Inc. enthalten.
Ausblick und Prognose:
MediGene bestätigt die Jahresprognose 2007 und erwartet einen Anstieg beim Gesamtumsatz auf 35 Mio. EUR und einen Verlust von -35 Mio. EUR. Im Gegensatz zu den Vorjahren werden die Erlöse hauptsächlich aus Produktumsätzen bestehen, die aus der Vermarktung von Eligard®, der Polyphenon® E-Salbe und Oracea® stammen. Darüber hinaus beinhaltet die Prognose auch Einnahmen aus neu abzuschließenden Kooperationsverträgen. Die operativen Kosten werden sich im Geschäftsjahr 2007 durch den geplanten Aufbau der Vertriebsorganisation und die Ausweitung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Hauptstandort Martinsried und bei der Tochtergesellschaft Avidex Ltd. deutlich erhöhen. Die Erhöhung des Verlusts gegenüber dem Vorjahr resultiert aus dem deutlichen Rückgang der Meilensteinzahlungen von Partnern und damit einhergehend mit einer geringeren Bruttomarge. Gleichzeitig wird der Aufbau der eigenen Vetriebs- und Vermarktungsaktivitäten und die Ausweitung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu einem deutlichen Anstieg der operativen Kosten führen.
Entscheidend für das Erreichen der geplanten Finanzziele ist der Anstieg der Eligard®-Umsätze, die erfolgreiche Markteinführung der Polyphenon® E-Salbe in den USA, die Zulassung sowie der Vermarktungsbeginn von Oracea® sowie der Abschluss neuer Kooperationsvereinbarungen. Entsprechend der Umsatz- und Ergebnisprognose soll der Barmittelbestand zum Jahresende 2007 voraussichtlich bei 25 Mio. EUR liegen.
MediGenes Management rechnet für das Geschäftsjahr 2008 wieder mit einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses auf EBIT-Basis. Für diese Prognose wird angenommen, dass die Produktumsätze erneut steigen und bedingt durch den Projektstatus die Forschungs- und Entwicklungskosten wieder zurückgehen.
MediGene rechnet mit positiven Impulsen für den Umsatz durch die Markteinführung der Sechsmonatsdepotformulierung von Eligard® in Deutschland. MediGene treibt derzeit den Aufbau der eigenen Vertriebs- und Vermarktungsaktivitäten in Deutschland und Großbritannien voran. Das erste Produkt innerhalb des selbstvermarkteten Produktportfolios soll Oracea® sein, mit dessen Zulassung in der ersten Jahreshälfte 2007 gerechnet wird.
Der Vermarktungsstart ist für das zweite Halbjahr 2007 vorgesehen. Die Polyphenon® E-Salbe soll das Produktportfolio ergänzen. In der ersten Jahreshälfte 2008 soll wird mit der Zulassung der Salbe gerechnet. Darüber hinaus ist die Markteinführung der Polyphenon® E-Salbe in den USA für das zweite Halbjahr 2007 geplant. Im Bereich Forschung und Entwicklung rechnet MediGene mit dem Abschluss des klinischen Teils der laufenden Phase II-Studie mit EndoTAG®-1. Die Studienergebnisse sollen in der ersten Jahreshälfte 2008 bekannt gegeben werden. Für den Medikamentenkandidaten RhuDex® ist im laufenden Geschäftsjahr der Abschluss einer ersten klinischen Phase IIa-Pilotstudie vorgesehen.
Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der MediGene AG, kommentiert: "Es ist sehr erfreulich, dass wir die Gesamterlöse aufgrund höherer Eligard-Umsätze erneut steigern konnten. Wie bereits in der Jahresprognose angekündigt, fließen insbesondere in diesem Geschäftsjahr erhebliche Mittel in die klinische Entwicklung unserer Blockbusterkandidaten EndoTAG®-1 und RhuDex®, in Forschungsprojekte sowie in den Aufbau einer Vertriebsorganisation. Diese Investitionen führen in diesem Jahr zu einem erhöhten Nettoverlust, bilden aber die Grundlage für weiteres Wachstum und Wertsteigerung unseres Unternehmens. Für das nächste Jahr gehen wir von geringeren Kosten und einem deutlich besseren Ergebnis aus."
Veröffentlichungsdatum:
04.05.2007
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09:56
Redakteur:
rpu