SÜSS MicroTec ist nach dem Turnaround in 2006 erfolgreich in das neue Jahr gestartet. Der Umsatz erreichte in den ersten drei Monaten 39,4 Mio. EUR und lag damit knapp über dem Niveau des 1. Quartals 2006 (39,1 Mio. EUR, +1%).
Das operative Ergebnis (EBIT) fiel mit 3,9 Mio. EUR zwar niedriger aus als im 1. Quartal 2006, als das EBIT 4,8 Mio. EUR betrug (minus 19%). Dies ist insbesondere auf höhere Herstellungskosten zurückzuführen, die den Rohertrag (Bruttoergebnis vom Umsatz) von 17,6 Mio. EUR auf 16,6 Mio. EUR schmälerten (minus 5%) und zu einer EBIT-Marge von 9,9% beitrugen (Q1 2006: 12,3%). Allerdings sieht das Bild beim Ergebnis nach Steuern (EAT) sehr positiv aus: Es fällt mit 3,5 Millionen Euro annähernd so hoch aus wie im 1. Quartal 2006, als das Nachsteuerergebnis 3,7 Millionen Euro betrug (minus 5%). Die Gründe hierfür sind niedrigere Zinsaufwendungen infolge der signifikanten Rückführung von Finanzverbindlichkeiten im Vorjahr bei gleichzeitig höheren Zinserträgen sowie niedrigere Ertragsteuern als im Vergleichszeitraum.
Die Rohertragsmarge verschlechterte sich von 45% auf 42%. Begründen lässt sich dies generell mit der temporär schwächeren Branchenkonjunktur: Die geringere Investitionstätigkeit der Kunden versetzt diese eher in die Lage, Preisnachlässe durchzusetzen, während in 2006 die Zusage einer schnellen Auslieferung der Maschinen für den Vertragsabschluss entscheidend war. Dies hatte sich im 4. Quartal 2006 bereits angedeutet, als die Rohertragsmarge 40,8% betrug. Darüber hinaus hatte ein veränderter Produktmix einen negativen Effekt. Der Free Cash Flow verringerte sich von 6,7 auf 0,5 Mio. EUR (minus 93%). Der Grund sind primär verzögerte Kundenanzahlungen, wie sie für eine vorübergehende Nachfrageabkühlung charakteristisch sind.
Dass die Halbleiter-Hersteller nach den starken Investitionen in Equipment in 2006 zunächst verhaltener bestellen, zeigt sich beim Auftragseingang. Dieser lag mit 26,7 Mio. EUR um 34% unter dem Vorjahreswert von 40,6 Mio. EUR. Insbesondere in Asien, wo wichtige Kunden im Vorjahr große Aufträge platziert hatten, kam es zu einer Abkühlung beim Neugeschäft. Diese Investitionspause war jedoch von Branchenverbänden wie Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) allgemein erwartet worden. Bereits im zweiten Halbjahr 2007, spätestens aber 2008 wird SEMI zufolge die Investitionstätigkeit der Halbleiterhersteller wieder zunehmen und das hohe Niveau des Jahres 2006 sogar übertreffen.
Überblick Segmente - erstes Quartal 2007 im Jahresvergleich (Q1/06):
LITHOGRAFIE: Das größte und wichtigste Segment des Konzerns entwickelte sich nach dem Boomjahr 2006 erwartungsgemäß schwächer: Der Umsatz ging von 25,7 Mio. EUR auf 21,6 Mio. EUR zurück (minus 16%), der Auftragseingang von 25,3 Mio. EUR auf 12,7 Mio. EUR (minus 50%) und das Segmentergebnis von 5,6 Mio. EUR auf 4,5 Mio. EUR (minus 19%).
Nachgefragt wurden insbesondere neu entwickelte Maschinen wie der MA200Compact Mask Aligner sowie vollautomatische Spin Coater, die sich mittlerweile als Standard-Equipment für die Mikrostrukturierung durchgesetzt haben. Dies gilt auch für unsere Spraycoater, deren Entwicklung auf SÜSS-eigenen Patenten beruht.
SUBSTRAT BONDER: Als der erwartete Wachstumsmotor hat sich das in den USA angesiedelte Geschäft erwiesen: SÜSS erwirtschaftete deutliche Zuwächse beim Umsatz (6,3 nach 3,3 Mio. EUR, +93%) und das Ergebnis drehte in den positiven Bereich (+0,1 nach minus 0,1 Mio. EUR, >+100%). Der Auftragseingang lag mit 3,2 Mio. EUR um 1,5 Mio. EUR unter dem Volumen des Vergleichszeitraums (minus 32%).
DEVICE BONDER: Das Segment mit Sitz in Frankreich weist traditionell größere Schwankungen bei Umsatz und Ergebnis aus. Im ersten Quartal 2006 wurden lediglich Umsätze in Höhe von 0,3 Mio. EUR realisiert, jetzt - im 1. Quartal des neuen Jahres - waren es 1,5 Mio. EUR (> +100%). Entsprechend verringerte sich das negative Segmentergebnis von 0,3 auf 0,1 Mio. EUR (+47%). Der Auftragseingang reduzierte sich im 1. Quartal 2007 gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres von 1,6 auf 1,1 Mio. EUR (minus 33%).
TEST SYSTEME: Sehr stabil hat sich das zweitgrößte Segment 'Test-Systeme' im 1. Quartal 2007 entwickelt: Der Umsatz stieg von 6,5 auf 6,8 Mio. EUR (+4%). Allerdings wurde mit 0,3 Mio. EUR weniger verdient als im Vorjahresquartal (0,6 Mio. EUR, minus 60%), bedingt durch eine Strategie, die bewusst auf eine stärkere Durchdringung des 300-Millimeter-Marktes in Asien abzielt. Positiv entwickelt hat sich auch der Auftragseingang: Dieser stieg von 5,7 auf 6,2 Mio. EUR leicht an (+10%); in Japan waren es 1,7 Mio. EUR nach nur 0,2 Mio. EUR im 1. Quartal 2006.
SONSTIGE: Dieses Segment enthält neben den Geschäftsfeldern Fotomasken, Mikrooptik und Holdingfunktionen auch C4NP. Der Umsatz blieb im ersten Quartal 2007 im Jahresvergleich konstant bei 3,3 Mio. EUR, der Auftragseingang stieg um 0,2 Mio. EUR auf 3,5 Mio. EUR (+3%). Der Verlust - dieser ist strukturell bedingt, da im Ergebnis die nicht auf die Segmente umgelegten Kosten der Holding enthalten sind - blieb mit 0,7 Mio. EUR nahezu konstant (1. Quartal 2006: minus 0,8 Mio. EUR, +24%).
Weitere Fortschritte macht unser C4NP-Projekt. „Die Auslieferung und Installation des 'High Volume Production Tools' bei IBM in East Fishkill, USA, erfolgt planmäßig. Mittlerweile hat IBM bereits einige für den C4NP-Prozess notwendigen Anlagen installiert und die Produktions-Qualifizierung für den bleifreien C4NP-Bumping-Prozess begonnen. IBM, als Technologieführer im Halbleiterfertigungsbereich besser denn je aufgestellt, ist nach wie vor auf C4NP als bleifreie Backend-Technologie fokussiert und vertraut auf SÜSS MicroTec als dem führenden Anbieter von Advanced-Packaging-Lösungen. Wir erwarten daher, dass das Interesse der Halbleiter-Industrie an dieser Technologie weiter wachsen wird“, so der Vorstand.
SÜSS MicroTec ist weiterhin zuversichtlich, 2007 einen Umsatz und eine EBIT-Marge in etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu erreichen.
Veröffentlichungsdatum:
03.05.2007
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18:03
Redakteur:
rpu