Die bmp AG ist das einzige unabhängige an der Börse notierte VC-Unternehmen in Deutschland. Das Berliner Unternehmen lud am 25. Oktober 2004 zu einem Investorenmeeting in die Räumlichkeiten der GSC Research GmbH in Düsseldorf ein. Herr Schrade, Geschäftsführer der GSC Research GmbH, begrüßte die erschienenen Investoren und Analysten, darunter Alexander Langhorst als Berichterstatter von GSC Research, und übergab dann das Wort an Oliver Borrmann, Vorstandsvorsitzender der bmp AG.
Nach Begrüßung der Teilnehmer erläuterte Herr Borrmann einleitend, welche Vorteile eine Investition in eine börsennotierte Private Equity bzw. Venture Capital Gesellschaft dem Anleger gegenüber einem VC-Fonds bringt. Ein großer Vorteil der Investition in eine börsengehandelte Unternehmung anstelle eines geschlossenen Fonds ist die deutlich verbesserte Fungibilität der gehaltenen Anteile sowie die Möglichkeit der börsentäglichen Veräußerung im Vergleich zu den meist mehrjährigen und fixen Laufzeiten von geschlossenen Fonds.
In diesem Zusammenhang verwies Herr Borrmann zudem auf den von der Universität Basel entwickelten LPX50 Private Equity World Index, der seit dem Start der rückwirkenden Berechnung in 1993 jeweils alle wichtigen Indizes wie den MSCI World, den DAX sowie der Dow Jones outperformen konnte. Im Gegensatz zu diesen Indizes mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von 7 bis 8 Prozent über längere Zeiträume sind im Private Equity und Venture-Capital-Bereich Renditen von bis zu 15 Prozent und in Einzelfällen sogar darüber möglich. Derzeit ist die bmp-Aktie noch nicht im LPX50 Index enthalten; laut Rangliste der Universität belegt man derzeit den 60. Rang von insgesamt knapp 300 berücksichtigten VC-Gesellschaften.
Die bmp AG ist in den beiden Geschäftsfeldern Venture Capital Investments sowie als Fondsmanager derartiger Beteiligungen für Dritte tätig. Ziel ist hierbei, interessante und aussichtsreiche Geschäftsmodelle ausfindig zu machen, die das Potential besitzen, mit einem Zeithorizont zwischen 3 und 5 Jahren erfolgreich weiterentwickelt und dann mit Gewinn veräußert zu werden. Bei den Wertsteigerungen partizipiert die AG dabei zum einen an den direkt von ihr gehaltenen Beteiligungen, zum anderen auch an der Entwicklung der betreuten Fonds.
Neben direkten Beteiligungen nutzt bmp auch hybride Finanzierungsinstrumente wie beispielsweise stille Beteiligungen oder aber auch Darlehen, die an schnell wachsende Unternehmen in Early-Stage und Expansionsphasen vergeben werden. Regional ist bmp neben dem deutschsprachigen Raum auch im von Berlin aus sehr nahe gelegenen Nachbarland Polen aktiv. Wie Herr Borrmann betonte, werden bereits bei der Investitionsentscheidung mögliche Exitmöglichkeiten sehr genau in die Überlegungen mit einbezogen.
Das Unternehmen geht zurück auf die 1992 gegründete bmp Management Consultants GmbH, welche erstmals im Jahre 1995 für eine erfolgreiche Beratung mit einer Beteiligung bezahlt wurde ("Consulting for Equity"). Im Jahr 1997 erfolgte dann die Abspaltung der bmp AG, die sich mit Niederlassungen in Berlin, Hamburg und Warschau auf das VC-Geschäft konzentriert. Derzeit beschäftigt bmp 14 Mitarbeiter, wovon 10 über langjährige Erfahrungen im Beteiligungsgeschäft verfügen. Investiert wird in Unternehmen in den Phasen seed, start-up und expansion, Branchenseitig ist bmp fokussiert auf die so genannten TIMES-Sektoren (TIMES = Telekommunikation, Informationstechnologie, Multimedia, Entertainment/e-Business, Sicherheit) sowie Life Science. Bei den Investments liegt der Schwerpunkt auf Technologie-orientierten Unternehmen.
Das Portfolio der bmp AG stellt eine Art "Evergreen-Fund" dar und besteht laut Vorstand derzeit aus 21 aktiven Unternehmen, deren Anschaffungskosten 38,6 Mio. EUR betragen. Darüber hinaus verwaltet bmp zwei vollständig investierte Parallelfonds für die KfW mit einem Volumen von 30 Mio. EUR sowie für die Deutsche Entwicklungsgesellschaft mit 10 Mio. EUR. Die seit 1999 an der Börse notierte bmp AG ist das derzeit einzige Konzern-unabhängige VC-Unternehmen am Kapitalmarkt. Als Mitglied in den Branchenverbänden EVCA, BVK und PPEA (Polnish Private Equity Association) sowie Partnerunternehmen von Roland Berger Strategy Consultants, KfW sowie der DEG ist bmp hervorragend vernetzt.
Mit Blick auf die vergangenen drei Jahre führte der bmp-Chef aus, dass der VC-Markt in diesem Zeitraum den Akteuren und Investoren wenig Freude bereitete. Nach dem Höhepunkt des Hypes in 1999 und 2000 hat sich das Marktumfeld nicht zuletzt bedingt durch das Platzen der dotcom- und High-Tech-Blase an den Aktienmärkten deutlich verschlechtert. Durch eine Vielzahl von Firmenpleiten und die fehlende Investitionsbereitschaft der Investoren kam es zu einem bis 2003 andauernden Crash, was zu massiven Wertberichtigungen auf Beteiligungen in den VC Portfolios führte. Von dieser Entwicklung blieb auch die bmp AG nicht verschont; bereits im Jahre 2000 wurden die Kostenstrukturen dem sich wandelnden Umfeld angepasst und erste Mitarbeiter entlassen.
Dennoch habe man zum damaligen Zeitpunkt noch nicht absehen können, wie schlecht sich der Markt in der weiteren Folge entwickeln würde, so Borrmann weiter. Während im Crash eine Reihe von Wettbewerbern wie Knorr Capital, Gold-Zack, GUB und andere in Folge der eigenen Insolvenz aus dem Markt ausgeschieden sind, ist bei bmp das Kernteam nach wie vor im Unternehmen tätig. Die Gesellschaft arbeitet auf einer vertretbaren Kostenbasis und besitzt ein Portfolio an gut aufgestellten Unternehmen, die weitgehend profitabel arbeiten und einen positiven Cash-Flow erwirtschaften. Seit Anfang 2004 ist im VC-Markt zumindest eine gewisse Bodenbildung feststellbar.
Insgesamt bietet der VC und Private Equity Markt gerade in der Zukunft interessante Renditeaussichten, die tatsächlich erzielte Performance ist jedoch insbesondere in einem schwierigen Marktumfeld laut Borrmann von der Auswahl der Beteiligungen durch das Management abhängig. In den letzten Jahren hat sich dabei die Renditelücke zwischen den Top-Anbietern der Branche und dem Mittelfeld deutlich erhöht. Auch in der Zukunft sollte nach Vorstandseinschätzung im Bereich Venture Capital und Private Equity eine Performance möglich sein, die um etwa 4 Prozent über der von Aktienanlagen liegt.
Verantwortlich für den Renditeerfolg der Investitionen und der Portfolios sind laut Borrmann eine vernünftige Risikostruktur innerhalb des Portfolios, ein leistungsfähiges und schnell reagierendes Risikomanagement, die Verfügbarkeit von attraktiven Exit-Kanälen wie IPOs oder Trade Sales sowie die richtige Auswahl von Fonds im Fall einer Investition in Drittportfolios. Bei letzterem Punkt sind nach seiner Aussage deutliche Renditeunterschiede erkennbar. Liegt die durchschnittliche Rendite bei 15 Prozent p.a., kommen die am besten performenden Produkte auf bis zu 30 Prozent. Schlussendlich entscheidet natürlich die Auswahl der richtigen Unternehmen über die Rendite des Portfolios. Unter 10 Unternehmen sind im Schnitt zwei Top-Performer, sechs weitere dümpeln so dahin und bei zweien kommt es zum Totalausfall.
Ausgehend von der Erfahrung der Jahre 2000 bis 2003 sowie der beschriebenen Schlüsselfaktoren für erfolgreiche VC-Investitionen konstatierte der bmp-Vorstandschef, dass in der Branche eine deutliche Tendenz hin zu einer stärkeren Standardisierung und Industrialisierung der gesamten Prozesse erkennbar ist, welche er unterstützt. Die bmp AG hat bereits seit mehreren Jahren als vermutlich kleinstes deutsches Unternehmen überhaupt die Standard-Software SAP/R3 eingeführt und fühlt sich damit sehr gut positioniert. Neben der Möglichkeit, ein Reporting für die Unternehmensgruppe sowie die verwalteten Parallelfonds nach allen international wichtigen Standards vornehmen zu können, ist bmp von der technischen Seite her theoretisch dazu in der Lage, Dutzende VC-Fonds parallel zu fahren.
Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen ging Herr Borrmann auf die Erfolgsfaktoren im Private Equity Geschäft ein. Absolut entscheidender Erfolgsfaktor jedes Unternehmens ist dabei die Erfahrung und Qualität des Managements. bmp habe bei den getätigten Investitionen der Vergangenheit noch nie die falsche Technologie ausgewählt, verbesserungsbedürftig war in einzelnen Fällen jedoch das Timing der Investition. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die konsequente und ganz überwiegende (80 Prozent) Konzentration der eigenen Kapazitäten auf die Top-20-Prozent des Portfolios, da man sonst Gefahr läuft, bei schlechten Unternehmen zwar noch etwas zu retten, jedoch bei den besten Firmen einen wesentlich höheren Gewinn hätte realisieren können.
Unter Timing Gesichtspunkten muss laut bmp-Chef vor allem darauf geachtet werden, in welcher Phase des branchentypischen Zyklus' man sich befindet, in Hype-Phasen konsequent Beteiligungen zu veräußern, bei nicht erfolgreichen Beteiligungen früh genug die "Reißleine" zu ziehen und, wie bereits beschrieben, nicht zu früh in eine Technologie zu investieren.
Als Beispiel aus der Vergangenheit nannte er die Beteiligung an der Schweizer Red Cube AG, die man im März 2000 für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag hätte verkaufen können. Angesichts des bevorstehenden und durch CSFB begleiteten IPOs an der NASDAQ habe man hiervon Abstand genommen, da auf Basis der erwarteten IPO-Bewertung ein noch deutlich höherer Wert erzielbar gewesen wäre, mögliche Emissions-Gewinne noch nicht mitgerechnet. Seinerzeit hat sich bmp daher gegen einen Verkauf entschieden; im Nachhinein betrachtet wäre ein vorbörslicher Exit die bessere Alternative gewesen.
Weitere wichtige Punkte sind, möglichst Co-Investoren mit ins Boot zu nehmen, die notwendigen Folge- und Mile-Stone-Investitionen nicht zu unterschätzen, sich lokal zu konzentrieren, zu niedrigen Bewertungen einzusteigen und bei der Suche nach interessanten Investitionsobjekten mit verlässlichen und professionellen Netzwerken zusammenzuarbeiten. Bei Berücksichtigung des so genannten J-Curve-Effekts, der vereinfacht ausgedrückt besagt, dass in den ersten Jahren der VC-Aktivitäten zwangsläufig Anlaufverluste aufgrund fehlender Exits zu verkraften sind, hofft der bmp-Vorstand in die Plus-Zone vorzudringen und sieht sein Unternehmen auf einem guten Weg dahin.
Ein wichtiges Asset der Gesellschaft, welches zur Erreichung dieser Zielsetzung maßgeblich beitragen dürfte, besteht in der großen Transaktionserfahrung des bmp-Teams in den Bereichen Fund-Raising, Investments und nicht zuletzt auch bei den Exits sowohl über IPOs wie auch über Trade-Sales.
Zum 30. September 2004 besteht das eigene Portfolio der bmp AG aus 21 aktiven Unternehmen, die zum Investitionszeitpunkt zu einem Betrag von 38,6 Mio. EUR erworben wurden. 26 Prozent des Volumens entfällt auf Life-Science, 23 Prozent auf Telekommunikation, 12 Prozent auf Marketing-Services, gut 8 Prozent auf Internet & E-Commerce, knapp 10 Prozent auf Online-Publisher, rund 7 Prozent je auf Software und Financial Services und weitere 7,5 Prozent auf Technologie. Diese breite Diversifikation soll laut Vorstand auch in Zukunft vom Prinzip her beibehalten werden.
Beispielhaft stellte Oliver Borrmann sodann einige Portfoliounternehmen kurz vor. Die eProfessional AG (bmp-Anteil: 25,48 Prozent) ist Deutschlands führendes Internetsuchmaschinen-Marketingunternehmen. eProfessional verschafft seinen Kunden eine möglichst gute Listung in den Ergebnislisten der bekannten Internetsuchmaschinen wie z.B. Google. Befragt nach dem Abrechnungsmodus dieser Dienstleistung erklärte Herr Borrmann, dass es hier verschiedene Möglichkeiten gibt. In der Regel erfolgt diese über eine Art TKP-System (TKP = 1000er-Kontaktpreis), im Falle einer abgegebenen Bestellung wird jedoch zumeist auch eine entsprechende Provision fällig.
An der heliocentris Energiesysteme GmbH ist bmp mit 34,33 Prozent beteiligt. Das Unternehmen ist trotz eines mit nur gut 1 Mio. EUR optisch geringen Umsatzes Weltmarktführer bei der Herstellung und Lieferung von Brennstoffzellen für Forschungseinrichtungen und Schulen und hat bereits über 15.000 Einheiten verkauft. Die Jerini AG (Anteil 0,42 Prozent), laut Borrmann eines der besten deutschen Biotechnologie-Unternehmen, welches bereits über Produkte verfügt, die erfolgreich die Phase IIa der klinischen Tests durchlaufen haben, plant für das Jahr 2005 den IPO.
Noch größeres Potential besitzt nach Einschätzung des bmp-Chefs die Revotar Biopharmaceuticals AG, an der bmp mit 22,4 Prozent beteiligt ist. Revotar ist ebenfalls im Bereich Biotechnologie tätig und besitzt potentielle Blockbuster-Produkte für die Indikationsgebiete Asthma, Psoriasis, Neurodermitis und Lungenerkrankungen die ebenfalls bereits die klinischen Tests der Phase IIa durchschritten haben. Eine Bewertung dieser Produkte nach internationalen Standards ergab einen Zeitwert im dreistelligen Millionenbereich.
Auf Nachfrage führte Herr Borrmann aus, dass die bmp AG bei einer guten Unternehmensbewertung bereit wäre, sich von ihrem Anteil zu trennen. Neben einem Verkauf des Unternehmens ist aber auch die Veräußerung von regionalen Lizenzen für die genannten Blockbuster-Wirkstoffe für einzelne Regionen denkbar. Derzeit befindet man sich in entsprechenden Verhandlungen mit einer ganzen Reihe von namhaften Pharmaunternehmen.
Weitere aussichtsreiche Portfoliounternehmen sind die Röntec Holding AG (41,2 Prozent Anteil), ein führender Hersteller von Oberflächenprüfsystemen, der in einer aussichtsreichen Marktnische aktiv ist und für den sich bereits mehrere Käufer interessieren, sowie Tom`s Guides Publishing AG (20 Prozent Anteil). Der weltweit führende Online-Informationsdienst für Hardware Produkte verzeichnet monatlich etwa 80 Mio. Zugriffe auf die eigenen Seiten und arbeitet durch die Ausrichtung auf die aktuell sehr gut laufende Bannerwerbung hochprofitabel. Positiv sieht Borrmann auch die Entwicklung bei der YOC! AG (20 Prozent bmp-Anteil), einem der führenden deutschen Mobile-Marketing-Unternehmen.
Wesentliche Stärken der bmp AG sind laut Verwaltung der hohe Bekanntheitsgrad in Deutschland und Polen, eine hohe Anzahl an begleiteten Transaktionen, ein erfahrenes Management-Team sowie der bestehende Track-Record. Verbesserungsbedürftig ist laut Vorstand die Ausstattung mit Kapital für weitere Investitionen sowie die Gewinnung auch internationaler Investoren für die von bmp geplanten VC-Fonds.
Chancen sollen sich in der Zukunft vor allem durch die Auflegung ebensolcher VC-Fonds und die Vereinnahmung entsprechender Managementgebühren ergeben. Weiterhin will bmp die aktuelle Marktkonsolidierung in Deutschland für die Übernahme von VC-Portfolios nutzen und hierbei wenn möglich auch die bmp-Aktie als Zahlungsmittel einsetzen. Potential verspricht sich Borrmann darüber hinaus vom Zugang zum polnischen Markt sowie aus der Veräußerung von Portfoliounternehmen.
Auf eine Nachfrage hinsichtlich möglicher übernahmereifer VC-Portfolios antwortete der Vorstandsvorsitzende, dass es sich dabei vor allem um Corporate-VCs handelt, die von ihren Initiatoren - meist aus der Industrie - nicht mehr weitergeführt werden und zum Verkauf anstehen. Bezogen auf die üblichen Konditionen ergänzte er, dass diese natürlich von der Qualität der Portfoliowerte abhängen, insgesamt aber aus Käufersicht attraktiv günstige Bewertungen angesetzt werden.
Auf das Zahlenwerk der vergangenen Geschäftsjahre ging der Vorstand in seinen Ausführungen nur kurz ein. Wichtig bei der Betrachtung des Zahlenwerks ist nach seiner Einschätzung, dass es der bmp AG gelungen ist, nach den massiven Verlusten der Jahre 2000 bis 2002 diese in 2003 deutlich zu verringern. Die Rückkehr in die Gewinnzone ist jedoch auf einen Sondereffekt in Größenordnung von gut 6 Mio. EUR zurückzuführen. Dabei handelt es sich um Verbindlichkeiten des Parallelfonds für die KfW von nominal 6 Mio. EUR, die aufgrund des Ausfalls der Beteiligungen für 1 EUR von der finanzierenden KfW erworben wurden und damit entfallen sind.
Generell wird das Zahlenwerk und vor allem die Bilanz der bmp AG durch diesen Fonds seit Jahren stark verzerrt. Die Konsolidierung dieses Fonds im bmp-Zahlenwerk für die KfW geht auf entsprechende Vereinbarungen in der Vergangenheit zurück, da die KfW selbst diesen Fonds nicht halten darf.
Ein Teilnehmer erkundigte sich nach den noch bestehenden Verpflichtungen aus Mile-Stone-Zahlungen bei den Beteiligungen. Aktuell betragen diese 740 TEUR und stehen im Zusammenhang mit der im September 2004 eingegangenen neuesten Beteiligung bei der Shotgun Pictures GmbH. Bei den übrigen Gesellschaften bestehen laut Vorstandsauskunft keine Verpflichtungen mehr. Die Wahrscheinlichkeit für Nachfinanzierungsbedarf ist nach seiner Einschätzung ebenfalls überschaubar, da die meisten Portfoliounternehmen cash-flow-positiv sind.
Wichtige Bestandteile der künftigen Entwicklung sind laut Verwaltung die positive Entwicklung des bestehenden Portfolios, die Erzielung von Renditen über 15 Prozent bei den künftigen Portfoliowerten sowie die Vereinnahmung von Management-Fees aus der Verwaltung von VC-Fonds. Um eine nachhaltige Profitabilität bei einem operativen Kostenblock von 1,8 Mio. EUR pro Jahr zu erreichen, ist nach Angabe von Herrn Borrmann ein verwaltetes Volumen von rund 90 Mio. EUR erforderlich.
Bis zum Jahr 2006 soll die Profitabilität allein durch vereinnahmte Managementgebühren erreicht werden. Für die aktuell verwalteten 20 bis 25 Mio. EUR belaufen sich diese auf 450 bis 500 TEUR. Des Weiteren soll das eigene Portfolio in der Zukunft auf gut 50 Unternehmen ausgeweitet und mindestens ein VC-Fonds in 2005 an den Start gebracht werden, was kontinuierliche Exits und damit gleichmäßigere Ergebnisse ermöglichen würde. Durch das Erreichen dieser Ziele soll sich bmp zur führenden börsennotierten VC-Gesellschaft in Deutschland und Polen entwickeln und will mittelfristig wieder eine Marktkapitalisierung von über 100 Mio. EUR erreichen.
Dazu beitragen soll auch eine für November/Dezember 2004 geplante Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht mit einem Dual Listing der bmp-Aktie an der polnischen Börse, was das Unternehmen am 28.10.2004 per Ad-hoc-Mitteilung bekannt gab. Den Altaktionären wird ein Bezugsrecht eingeräumt; die nicht bezogenen Aktien sollen dann im Wege eines öffentlichen Angebots bei deutschen und polnischen Investoren platziert werden. Laut Auskunft der begleitenden polnischen Bank ist das Interesse der dortigen Investoren an der bmp-Aktie sehr groß. bmp erwartet aus der Kapitalerhöhung einen Mittelzufluss von über 10 Mio. EUR.
Als wichtigste Gründe für eine Investition in die bmp-Aktie nannte Borrmann das gut diversifizierte und aussichtsreiche Portfolio mit einem erwarteten Exitpotential deutlich oberhalb des aktuellen NAV, die Bewertung in der Nähe des konservativ angesetzten NAV, die Partizipation an Erlösen aus dem Fondsmanagement, die große Erfahrung des Managements von zusammen über 50 Jahren im VC-Business, der sehr gute Track-Record von 7 IPOs und 18 Trade-Sales, eine stabile Aktionärsstruktur sowie die erheblichen Wachstumspotentiale aus dem deutschen und polnischen VC-Markt. Vor diesem Hintergrund hofft der Vorstandsvorsitzende überdies, dass die bmp Aktie in der Zukunft sogar den LPX50 Index noch outperformen kann.
Oliver Franz von Performaxx-Research erkundigte sich nach dem zu erwartenden Exiterlös im laufenden bzw. dem kommenden Geschäftsjahr ohne Berücksichtigung von Erträgen einer eventuellen Transaktion beim Portfoliounternehmen Revotar AG. Herr Borrmann wies darauf hin, dass bmp aufgrund des Projektcharakters der Geschäftstätigkeit der bmp keine Prognosen herausgibt. Er machte aber deutlich, dass der überwiegende Teil des aktuellen Portfolios im Laufe der kommenden drei Jahre veräußert werden soll.
Auf die Frage nach einem bestehenden Worst-Case-Plan, falls die geplante Kapitalerhöhung nicht durchgeführt werden kann, weil es bei der Zulassung zum Handel an der Warschauer Börse zu Verzögerungen kommt, führte der bmp-Chef aus, dass die Bezugsrechts-Kapitalerhöhung in Deutschland in jedem Fall durchgeführt werden soll und bereits jetzt Interessensbekundungen von Investoren in 7-stelligem Volumen vorliegen. Unter Einbeziehung von weiteren Selling-Agents ließe sich das Volumen nach seiner Überzeugung sicherlich noch weiter erhöhen. Für diesen nach seiner Einschätzung wenig wahrscheinlichen Fall würde man das Dual-Listing in Warschau bei einem dort anhaltend positiven Marktumfeld zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Des Weiteren erkundigte sich Herr Seidel nach der aktuellen Wettbewerbssituation bei der Finanzierung von Unternehmen und bei der Suche nach geeigneten Kandidaten. Ein Wettbewerb der VC-Gesellschaften um interessante Geschäftsmodelle und Business-Pläne wie in Zeiten der Boomphase Ende der 90er Jahre ist derzeit laut Borrmann nicht feststellbar. Im Gegensatz zu damals, als die VCs stets bemüht waren, möglichst viele Anteile zu übernehmen und andere VCs möglichst außen vor zu halten, haben viele ihre Investitionsstrategie umgestellt und finanzieren nur noch, wenn mindestens zwei weitere Syndikatspartner ebenfalls investieren. Der bmp-Vorstandschef begrüßt diese Entwicklung, da dies zu einer höheren Stabilität der Portfoliounternehmen führt und man eventuelle Fehlentwicklungen oft leichter erkennen kann, wenn neben den eigenen auch die kritischen Augen anderer Partner das Unternehmen eng begleiten.
Herr Schrade von GSC Research wollte wissen, inwieweit für bmp auch die Übernahme von "herrenlosen VC-Portfolios" wie im Falle der GUB eine Alternative darstellt, wo die managende Gesellschaft insolvent geworden ist. Laut Borrmann hat bmp bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt Kontakt mit dem dort zuständigen Insolvenzverwalter aufgenommen. Angesichts der sehr unklaren rechtlichen Strukturen und Verhältnisse in den einzelnen Portfolios nahm man hiervon jedoch Abstand.
Das Beteiligungsportfolio der bmp AG besitzt eine gesicherte Finanzierungsbasis, so dass die Gesellschaft hier kaum neue Mittel investieren muss, sondern den Exit aussichtsreicher Börsenkandidaten abwarten kann. Damit dürfte sich wohl schon im laufenden Jahr, spätestens aber in 2005 der Umsatz wieder deutlich ausweiten. Aufgrund der in den vergangenen Jahren vorgenommenen Abschreibungen und daher als eher niedrig einzustufenden Bilanzansätze der Beteiligungswerte sind bei Exits damit deutliche Gewinne zu erwarten.
Mittel für weitere Investitionen, die Übernahme von VC-Portfolios sowie den Ausbau des Fondsverwaltungsgeschäfts sollen der bmp AG durch die Kürze anstehende Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht und ein anschließendes Dual-Listing an der polnischen Börse in Warschau zufließen. Nach jetzigem Planungsstand wird ein Mittelzufluss von etwa 15 Mio. EUR erwartet. Beim derzeitigen Börsenkurs um 2 Euro wird die bmp-Aktie in der Nähe des aus unserer Sicht eher konservativ angesetzten NAVs bewertet. Erfolgreiche Exits in den kommenden Jahren vorausgesetzt, sollte sich die Börsenbewertung dem tatsächlich realisierbaren Portfoliowert annähern.
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