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Im Funkwerk 5,
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GSC Investorenmeeting Funkwerk AG - Sehr gute Halbjahreszahlen und TecDAX-Aufnahme eröffnen weiteres Kurspotential

Die im thüringischen Kölleda ansässige Funkwerk AG lud am 1. September 2004 zu einem Investorenmeeting in die Räumlichkeiten von GSC Research in Düsseldorf. Herr Schrade, Geschäftsführer von GSC Research begrüßte die etwa 15 erschienenen Investoren und Analysten, darunter Alexander Langhorst als Berichterstatter von GSC Research, und übergab dann das Wort an Norbert Gunkler, Finanzvorstand der Funkwerk AG.



 



 



Vortrag



 



Einleitend stellte Herr Gunkler die Funkwerk AG und deren Produkte zur besseren Veranschaulichung der Einsatzgebiete und -möglichkeiten in einer kurzen filmischen Einspielung vor. Die Funkwerk AG ist Spezialist für Mobilfunksysteme in Fahrzeugen, Verkehrsbetrieben und Unternehmen. Im Rahmen dieser Positionierung im Markt liefert Funkwerk kundenorientierte Kommunikationssysteme, die neben der Rationalisierung betrieblicher Abläufe auch zur Sicherung von Personal und Betriebsfunktionen sowie zur Erhöhung der Nutzeffekte in der betrieblichen Kommunikation zum Einsatz kommen.



 



Die Funkwerk AG ist in den drei Geschäftsfeldern Traffic & Control Communication, Automotive Communication sowie dem Enterprise Networking tätig. Kernkompetenzen des Unternehmens sind die Bündelung von Anwenderwissen, Technologie und Produktion, welche das Angebot integrierter Lösungen für Betriebsprozesse in Verkehr und Logistik ermöglichen. Für die Kunden wird hierbei die gesamte Wertschöpfungskette von der Spezifikation der Anwendung über die Entwicklung der nötigen Hard- und Software sowie die Produktion und Anpassung bis hin zur Implementierung und Inbetriebnahme abgedeckt.



 



 



Drei Geschäftsbereiche mit unterschiedlicher Ausrichtung



 



Wichtiges Charakteristikum der Unternehmensstrategie ist die getrennte und eigenständige Führung der drei Geschäftsbereiche, welche zudem deutlich verschiedene Kundenkreise und Kundenzielgruppen aufweisen. Das Geschäftsfeld Traffic & Control Communication bietet den Kunden Mobilfunklösungen für Verkehrsbetriebe, vor allem Mobilfunkterminals und Funksysteme, darüber hinaus Managementsysteme für Betriebszentralen und Betriebsfernmeldeanlagen sowie Kunden- und Fahrgastinformations- sowie Videoüberwachungssysteme. Zielbranchen sind hier Verkehrsbetriebe, Transport und Logistik sowie die Industrie.



 



Der Geschäftsbereich Automotive Communication bietet mit dem COMPENSER® als Kernprodukt eine Verstärkertechnik für Mobilfunksysteme. Beim ebenfalls angebotenen Active COMBINER handelt es sich um eine Integrationslösung für Antennensysteme sowie weitere Kommunikationsanlagen, beispielsweise Freisprechanlagen. Adressierte Zielmärkte sind neben den Premiumklassen der großen Fahrzeugherstellern vor allem die Nachrüstmärkte für Automobile.



 



Das Geschäftsfeld Enterprise Networking ist strategisch auf Abnehmer in Unternehmen und Institutionen ausgerichtet und  bietet im Bereich der Personen-Sicherung DECT-Secury Anlagen und den mobilen Notruf, Enterprise Messaging-Lösungen für den betrieblichen Funkruf sowie professionelle DECT-Systeme, sowie Zugangslösungen wie Wireless-LAN, Router/Gateway/VPNs sowie Telekommunikationssysteme.



 



 



Führender Anbieter für GSM-R-Terminals für europäische Bahnunternehmen



 



Hauptprodukt des Segmentes Traffic & Control Communication sind Mobilfunkterminals auf der Basis des Standards von GSM-R, der von 32 Bahngesellschaften als einheitlicher Standard in Europa akzeptiert wurde. In diesem Bereich ist Funkwerk klarer Markt- und Technologieführer, das Marktvolumen für den europäischen wird auf rund 700 Mio. EUR geschätzt. Mittel- und langfristig soll sich durch die Märkte in Russland, Indien und China jedoch weiteres Potential ergeben.



 



Die Deutsche Bahn AG hat als erstes europäisches Bahnunternehmen mit der flächendeckenden Einführung des Systems begonnen, mit Stand vom Juni 2004 wurden bereits 9.000 Geräte ausgeliefert, was Funkwerk zum klaren Marktführer in diesem Bereich macht. Nach Verwaltungsangaben ist das Unternehmen dabei als Lieferant des Generalunternehmers Nortel Networks tätig, bis 2005 sollen über 10.000 Stück an den deutschen Bahnkonzern ausgeliefert sein.



 



Erfolgreich war man auch bei der Bewerbung um den französischen Markt, hier erhielt Funkwerk zusammen mit Alstom den Zuschlag zur Entwicklung und Lieferung im Gesamtvolumen von 80 Mio. EUR, der Anteil von Fuhrwerk beträgt 40 Mio. Euro. Die ersten Geräte wurden im August 2004 ausgeliefert, die Verwaltung geht von einer Projektlaufzeit über 3 bis 4 Jahre aus. Ebenfalls positive Neuigkeiten gibt es aus dem belgischen Markt zu berichten, wo Funkwerk von Siemens den Auftrag zur Lieferung von GSM-R Terminals im Volumen von 17 Mio. EUR erhielt. Start soll hier Ende des Jahres sein.



 



Eingänge über die Lieferung im Rahmen von Erstaufträgen gibt es laut Herrn Gunkler auch aus Spanien und Schweden zu vermelden. Gute Chancen verspricht sich Funkwerk auch von den in Kürze beginnenden Ausschreibungen für Märkte wie die Schweiz, Norwegen, Großbritannien. Die Zuversicht basiert hier vor allem auf der erfolgreichen Abwicklung des Auftrages mit der Deutschen Bahn AG. Funkwerk ist derzeit der einzige Player im Markt, der bereits annähernd 10.000 Geräte in Serie an die Kunden ausgeliefert hat.



 



 



Bei Traffic & Control hat Funkwerk künftige Wachstumssegmente frühzeitig besetzt



 



Ein weiteres aussichtsreiches Wachstumsfeld ist nach Vorstandsangabe der Bereich Managementsysteme. Funkwerk entwickelt und liefert im Rahmen dieser Aktivitäten GSM-R-fähige Betriebszentralen zur Darstellung der aktuellen Verkehrslage, Lösungen und Betriebsfernemeldeanlagen zur Übertragung und Übermittlung der anfallenden Kommunikationsströme, sowie Mess- und Regelsysteme zum Einsatz bei Gas- und Energieversorgern.



 



In den kommenden Jahren erwartet Funkwerk bei den Managementsystemen dank weiterer Produktentwicklungen ein organisches Wachstum von 20 Prozent p.a.. Im ersten Halbjahr wurden hier 11,4 Mio. EUR umgesetzt, im Kalenderjahr 2003 insgesamt waren es 24,8 Mio. EUR. Das zweite Halbjahr wird nach Einschätzung des Finanzvorstand stärker als das erste ausfallen, so dass mit einem Übertreffen des Vorjahreswertes gerechnet wird.



 



Positive Erwartungen werden ferner an die weitere Entwicklung des Segmentes Informationssysteme zum Einsatz als Kunden-, Fahrgastinformations- und Videosysteme geknüpft. Wesentliche Bereiche dieses Geschäftsbereiches wurden von der plettac AG übernommen. Die Umsatzerlöse erreichten im ersten Halbjahr 2004 bereits 10,1 Mio. EUR nach 12,3 Mio. im gesamten Vorjahreszeitraum. Sowohl für diesen Teilbereich wie auch für die gesamte Sparte sind laut Finanzvorstand in der Zukunft Akquisitionen denkbar. Entscheidend für einen Kauf durch Funkwerk ist dabei, dass die übernommenen Gesellschaften strategisch zum Geschäft passen bzw. sinnvoll erscheinen, es sich um eine attraktive Nische handelt, die optimalerweise hohe Markteintrittsbarrieren aufweist.



 



 



Enormes Potential beim COMPENSER bei künftiger Serienausstattung



 



Hauptgeschäft von Funkwerk im Geschäftsfeld Automotive Communication sind Kommunikationslösungen für Fahrzeuge. Hier liegen die Ursprünge der Funkwerk AG, genauer gesagt beim COMPENSER, einem GSM-Verstärkerbaustein zur Kompensation von Leistungsverlusten in Fahrzeugen. Bei diesem Gerät handelt es sich um eine weltweit einzigartige und patentierte Lösung, die bei führenden Herstellern von Premium-Marken der Automobilindustrie zum Einsatz kommt. Zu den Kunden zählen neben DaimlerChrysler sowohl BMW wie auch Audi.



 



Derzeit ist der serienmäßige Einsatz auf das Premiumsegment sowie Fahrzeuge mit Geschäftskunden als Zielgruppe beschränkt. Weiteres Potential für die Zukunft verbindet das Unternehmen mit dem sogenannten Active Combiner, einem GSM-Verstärkerbaustein mit der Fähigkeit zur Integration von mehreren GSM-Endgeräten in ein Fahrzeug. Hierdurch wird in der Zukunft der gleichzeitige Betrieb von zwei bis vier GSM-Endgeräten über eine Fahrzeugantenne ermöglicht. Funkwerk verfügt in diesem Bereich über eine führende Marktpositionen im als sehr hochwertig einzuschätzenden After Sales Markt sowohl in Europa wie auch in den USA.



 



Angeboten werden Fahrzeugkommunikationssysteme mit einer universellen Schnittstelle, welche die einfache Anbindung von verschiedenen GSM-Endgeräten an die Fahrzeugelektronik ermöglicht. Ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil des Unternehmens ist die Stellung als auditierter Lieferant und Partner der Automobilindustrie, sowie der bereits stattfindende Serieneinsatz bei den führenden Premiumherstellern. In der nächsten Generation ist die Markeinführung eines integrierten GSM-Terminals mit Kanalbündelung und Applikationen vorgesehen.



 



Derzeit zählen die Funkwerk-Produkte noch zur Sonderausstattung, die Ausstattungsrate bei allen Herstellern beläuft sich laut Vorstand auf rund 30 Prozent. Nach den aktuellen Planungen soll diese Technologie ab dem Jahr 2006 sukzessive als Bestandteil der Serienausstattung eingesetzt werden, was zu einer Ausstattungsrate von 100 Prozent pro Modellreihe führen wird. Der hieraus resultierenden Herausforderung für die Funkwerk AG die erforderlichen Produktions- und Logistikkapazitäten vorhalten zu müssen wurde bereits Rechnung getragen, die Kapazitäten werden sich ab dem Jahr 2005 im Hause Funkwerk verdoppeln.



 



 



Enterprise Networking durch Zukäufe deutlich ausgebaut



 



Die beiden Hauptaktivitätsfelder des Geschäftsbereiches Enterprise Networking beziehen sich auf die Personensicherung und das Enterprise Messaging sowie Zugangslösungen. Die angebotenen Lösungen zur Personensicherung können in vielfältiger Weise in der Praxis eingesetzt werden. Neben der Anwendung in Gefängnissen und zur Überwachung gefährdeter Personen kann die Technologie ebenfalls im Bereich der chemischen Industrie oder von Raffinerien eingesetzt werden, da auf diese Weise verunglückte Personen geortet oder aber Notrufe von diesen abgesetzt werden können.



 



In Deutschland ist Funkwerk in diesem Markt mit einem Anteil von rund 50 Prozent klarer Marktführer, die internationale Marktstellung ist nach Angabe von Herrn Gunkler als noch stärker einzustufen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand in diesem Geschäftsbereich ein Umsatzvolumen von 37 Mio. EUR, welches im kommenden Geschäftsjahr um mindestens 20 Prozent wachsen soll. Im ersten Halbjahr setzte Funkwerk hier bereits 17,6 Mio. EUR um.



 



Im zweiten Teilbereich, den Zugangslösungen, hat sich Funkwerk mit Routern/Gateways/VPNs, industriellen W-LAN-Systemen und modularen TK-Anlagen auf die Bedürfnisse und Anforderungen mittelständischer Unternehmen fokussiert. Mit Blick auf die künftige Entwicklung konstatierte Herr Gunkler, dass vor allem das Thema "Voice over IP" an Gewicht gewinnen wird und man sich auf der Produktseite auf diesen Trend einrichten will. Entstanden ist dieses Segment in der Funkwerk-Gruppe im Wesentlichen durch den Erwerb von Artem, Bintec sowie der Elmeg.



 



Für das Geschäftsjahr 2004 wird ein Geschäftsvolumen von über 50 Mio. EUR angestrebt, vor allem die Elmeg-Aktivitäten sollen sich zu einem Wachstumstreiber der gesamten Sparte entwickeln. Schon im ersten Halbjahr lagen die Umsätze mit 25,5 Mio. EUR akquisitionsbedingt über dem Wert des gesamten Vorjahres.



 



 



Hohe zweistellige Wachstumsraten setzen sich auch 2004 weiter fort



 



Die Entwicklung der Funkwerk AG war in den vergangenen Jahren von einem kontinuierlichen Wachstum geprägt. In 2003 erreichte der Umsatz ein Volumen von 178,6 nach 108,7 Mio. EUR im Vorjahr. Das EBIT verbesserte sich von 8,9 auf 17,5 Mio. EUR, was einer von 8,2 auf 9,8 Prozent verbesserten EBIT-Marge entspricht. Das Ergebnis je Aktie konnte von 0,84 auf 1,50 EUR zulegen.



 



Wesentliche Highlights des ersten Halbjahres 2004 waren die erfolgreiche Platzierung der Kapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss im Volumen von 18,7 Mio. EUR, der erfolgreiche Start des Geschäfts der übernommenen Elmeg-Aktivitäten, das dynamische Wachstum im Bereich Automotive Communication und die weitere Erhöhung der Auslieferungsgeschwindigkeit von Mobilfunkterminals an europäische Bahngesellschaften.



 



Damit gelang schließlich erneut eine deutliche Verbesserung von Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr 2003. Die Umsatzerlöse kletterten um 62,2 Prozent auf 125,4 Mio. EUR, das EBIT konnte mit 81,2 Prozent auf nunmehr 12,5 Prozent noch deutlicher zulegen. Derzeit verfügt Funkwerk über einen Auftragsbestand von 53,7 Mio. EUR. Als Planung für den erwarteten 2004er-Umsatz hält der Vorstand noch an der Anfang 2004 genannten Größe von 220 Mio. EUR fest.



 



Aufgrund der detailierten Präsentation der einzelnen Geschäftsbereiche und der Produktefelder kann man von einer Umsatzgröße für 2004 in Höhe 235-240 Mio. Euro ausgehen.



 



 



Für weiteres starkes Wachstum schon jetzt gut gerüstet



 



Bis zum Jahr 2006 erwartet der Funkwerk-Finanzchef auf der Grundlage einer mittelfristigen Unternehmensplanung eine Fortsetzung des organischen Wachstums um mindestens 30 Prozent. Der Finanzierungsbedarf, welcher sich aus der weiteren Entwicklung, möglichen Akquisitionen, der Steigerung der Internationalisierung sowie erforderlichen Kapazitätsausweitungen ergeben wird, soll in etwa ein Volumen von 130 Mio. EUR ausmachen. Finanziert werden soll dieser über die Erwirtschaftung eines Cash-Flows von 110 Mio. EUR in den kommenden drei Jahren, sowie den vorhandenen Barmittelbestand in einer Größenordnung von 40 Mio. EUR.



 



Wie der Vorstand vorrechnete, verbleibt damit auch bei Berücksichtigung einer Summe von 10 Mio. EUR für die anstehenden Ausschüttungen an die Anteilseigner eine Reserve von 10 Mio. EUR. Ergänzend wies Herr Gunkler darauf hin, dass im Falle einer Akquisition ein Teil des Kaufpreises auch fremdfinanziert werden könnte. Bei einem Akquisitionsvolumen von 20 bis 25 Mio. EUR ist aus seiner Sicht ein Fremdkapitalanteil von bis zu einem Drittel durchaus vertretbar.



 



Derzeit befinden sich 56,63 Prozent der Funkwerk-Aktien im Besitz der HÖRMANN GmbH & Co. Beteiligungs KG, an welcher wiederum die Deutsche Beteiligungs AG zu 28 Prozent beteiligt ist. Durch die jüngste Kapitalerhöhung hat sich der Streubesitzanteil auf 43,37 Prozent erhöht, davon entfallen 0,88 Prozent auf Organe der Gesellschaft. Die HÖRMANN-Gruppe, operativ in den Bereichen Auf- und Abbau von Industrieanlagen aktiv, hat bekräftigt, dass man langfristig an der Mehrheitsbeteiligung an der Funkwerk AG festhalten will, so Herr Gunkler weiter.



 



Welche Auswirkungen ein möglicherweise von der Deutschen Beteiligungs AG angestrebter Exit bei HÖRMANN auf die Höhe der Beteiligung an der Funkwerk AG hätte und ob im Rahmen des Rückkaufes von Gesellschaftsanteilen eventuell ein Teil der Funkwerk Aktien als Akquisitionswährung eingesetzt werden soll, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden.



 



 



Allgemeine Diskussion



 



Auf Nachfrage nach der aktuellen Situation bei der übernommenen Unternehmung Raytel in San Diego führte Herr Gunkler aus, dass man bestrebt sei, an diesem Unternehmen die Mehrheit zu erwerben um diese Gesellschaft als Vertriebsstandbein für Kommunikationslösungen im Automobilbereich zu nutzen. Die USA sind auf diesem Gebiet etwa 2 bis 3 Jahre hinter dem europäischen Markt zurück, weshalb sich Funkwerk mit seinen Produkten zunächst direkt an die Autohändler wenden will.



 



Bei den Herstellern sind die Chancen zum jetzigen Zeitpunkt nach Einschätzung von Herrn Gunkler noch schlecht. Der in diesem Jahr mit etwa 500 TEUR erwartete Umsatz soll bereits im kommenden Geschäftsjahr auf 2 Mio. EUR gesteigert werden. Insgesamt verfolgt man über Raytel die Strategie, den US-Markt mit begrenztem Umfang anzugehen, so der Funkwerk-Vorstand weiter.



 



Herr Könen, Analyst beim Bankhaus Lampe, erkundigte sich nach der erwarteten Entwicklung und Marktkapitalisierung des Unternehmens auf Sicht von 5 Jahren. Eine derartige Prognose ist zum jetzigen Zeitpunkt nach Auffassung von Herrn Gunkler kaum in seriöser Weise möglich. Gemäß der Planung für die kommenden 2 bis 3 Geschäftsjahre will das Unternehmen im Schnitt um 20 bis 25 Prozent organisch wachsen, bei eher vorsichtiger Einschätzung der künftigen Entwicklung.



 



Die weitere Entwicklung des Geschäftsfeldes Automotive ist nach Vorstandsangabe in hohem Maße davon abhängig, wie stark die Lösungen die derzeit noch überwiegend in der Premiumklasse zum Einsatz gelangen in Zukunft in Golfklasse vordringen können. Je nach Entwicklung sollte ein Segmentumsatz von 100 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2007 erreichbar sein. Entscheidend für die ebenfalls erfragten Prognosen des Segmentes Traffic & Control ist laut Verwaltung die Nachfrageentwicklung in den als mittel- bis langfristig sehr potentialstark eingeschätzten Märkten in Russland, China sowie Indien.



 



Befragt nach den größten Wettbewerbern von Funkwerk nannte Herr Gunkler im Bereich Mobilfunk die großen Anbieter von Mobiltelefonen wie Siemens u.a., im direkteren Wettbewerb aber auch Unternehmen die wie österreichische Firma Kapsch und in eingeschränktem Maße die französische Alstom. Auch im Bereich der Videoüberwachung sind unter anderem Siemens, vor allem aber die Bosch-Gruppe wichtige und ernstzunehmende Mitbewerber, darüber hinaus bewegen sich in diesem Markt auch noch eine Reihe kleinerer Wettbewerber.



 



Beim Enterprise Networking steht die Gesellschaft im Wettbewerb mit Ascom, im Segment Router mit dem US-Konzern Cisco und im Kommunikationsbereich mit der entsprechenden Konzernsparte der Siemens AG. Herr Gunkler wies ergänzend darauf hin, dass die in Wettbewerb zu Funkwerk stehenden Sparten größerer Konzerne zumeist nicht zu deren Kerngeschäftstätigkeit zählen.



 



In diesem Zusammenhang erkundigte sich Herr Könen, ob aus Sicht von Funkwerk der Erwerb solcher Sparten von Großkonzernen in Frage kommt. Nach Angabe von Herrn Gunkler ist die Übernahme des Videogeschäftes von Bosch sicherlich kein Thema, dennoch befinde man sich ständig in Gesprächen über mögliche Akquisitionskandidaten. In der Zukunft soll bei Zukäufen verstärkt auf die Profitabilität des erworbenen Geschäftes geachtet werden, da man den im Markt entstandenen Eindruck wiederlegen wolle, dass Funkwerk nur an der Übernahme von Assets aus Insolvenzen interessiert sei.



 



Herr Schrade, Geschäftsführer von GSC Research, erkundigte sich nach den möglichen Auswirkungen des unlängst verkündeten Investitionsstopp der Deutschen Bahn auf die zukünftigen Erwartungen der Funkwerk AG. Laut Finanzvorstand sind die Mobilfunk-Investitionen von dieser Maßnahme offenkundig nicht betroffen. Seit der entsprechenden Meldung im Handelsblatt vor gut zwei Wochen bewegt sich die Ordertätigkeit auf hohem Level. Ebenfalls erfreulich entwickelt sich nach Verwaltungsangabe sowohl auf deutscher wie auch bereits auf europäischer Ebene die Nachfrage nach den Systemen seitens der privaten Bahngesellschaften sowie des ÖPNV.



 



Im Zusammenhang mit der anhaltenden öffentlichen Diskussion um eine flächendeckende Einführung des ETCS-Systems fragte Herr Schrade nach den möglichen Auswirkungen einer negativen Entscheidung seitens der Deutschen Bahn. Inwieweit sich die aktuell in der Presse eher negativ geäußerten Einschätzungen zum Thema ETCS in der Zukunft bewahrheiten werden, bleibt aus Sicht des Funkwerk-Finanzchefs abzuwarten. Die Gesellschaft ist entgegen der Presseberichte von einer konsequenten Umsetzung überzeugt. Unabhängig von der endgültigen Entscheidung in dieser Frage ist nach Vorstandsangabe in den kommenden 5 Jahren nicht mit einer nennenswerten Auswirkung auf das Zahlenwerk des Unternehmens hierdurch zu rechnen.



 



Eine Wettbewerbsposition mit der ebenfalls im Geschäft mit Verkehrsleitsystemen für den ÖPNV tätigen init AG besteht laut Funkwerk-Finanzchef nicht, da es sich um ein anderes Teilsegment handelt. Von den Budgetkürzungen im Inland, die init zu schaffen machen, ist Funkwerk daher nicht betroffen.



 



Auf weitere Nachfrage konkretisierte Herr Gunkler die Unternehmensplanung bezüglich des Cash-Flows von 110 Mio. EUR in den kommenden 3 Jahren. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Wert hart an der 30-Millionen-Euro-Marke angestrebt, dieser soll in den Jahren 2005 und 2006 auf 36 bis 37 Mio. EUR und in 2007 auf gut 40 Mio. EUR ansteigen. Bei diesen Planangaben handelt es sich nach Angaben des Finanzvorstandes um "qualifizierte Schätzungen".



 



Mit Blick auf den Erwerb der Unternehmung InfoSystems, bis vor wenigen Monaten noch im Besitz der Arques Industries AG, die als letzter Eigentümer nach Einschätzung des Fragestellers nur begrenzte Fortüne bei diesem Investment besaß, erklärte der Finanzvorstand, dass sich Funkwerk nicht in eine Reihe mit den vorherigen Eigentümern stellen wolle. InfoSystems hat sich mit Aktivitäten im Bereich der Videokameras verhoben, ein Geschäftsfeld, das inzwischen eingestellt wurde. Ähnlich wie bei den Akquisitionen Elmeg und Bintec wurde auch bei InfoSystems das Unternehmen auf seine Kernkompetenzen fokussiert und der Personalbestand angepasst. Laut Verwaltung wurde beispielsweise bei Elmegdie Produktion nicht mit übernommen und bei Bintec die deutlich zu hohen Overhead-Kosten verringert.



 



Ein weiterer wichtiger Fragenkomplex beschäftigte sich mit der aktuellen Margensituation des Unternehmens im Bereich der GSM-R-Technologie sowie die im Verlauf von 2004 unterjährig rückläufige Margenentwicklung im Geschäftsfeld Enterprise Networking. Bei den Mobilfunkterminals für die Bahn bewegt sich die EBIT-Marge laut Herrn Gunkler bei über 10 Prozent. Möglich ist dies aufgrund der führenden technologischen Marktposition.



 



Grund für die von 5 auf 2 Prozent gesunkene Marge im Bereich Enterprise Networking ist die deutlich höhere Auftragsdichte im zweiten Halbjahr eines Kalenderjahres, in welchem der größte Teil des Jahresertrages erwirtschaftet wird. Bei Elmegund Bintec erwartet der Vorstand auch in 2004 ein deutlich profitableres zweites Halbjahr, welches die Vorjahres-EBIT-Marge von 5 Prozent erreichbar erscheinen lässt. Für das kommende Jahr wird eine Verbesserung auf 7 Prozent erwartet.



 



Befragt nach dem aktuellen Auftragsvolumen bei den Mobilfunkterminals für die Bahn erklärte Herr Gunkler, dass dieses auf Seiten des Auftraggebers Deutsche Bahn AG von 30 auf 37 Mio. EUR zulegen konnte. Im zweiten Halbjahr entfallen 15 Mio. EUR auf andere Abnehmer wie beispielsweise Privatbahnen, die in Folge der Investitionen der Deutschen Bahn AG nun ihrerseits in Zugzwang geraten sind. Ein kleiner Teil dieses Volumens entfällt ferner auf die anlaufenden Aufträge in Frankreich und Belgien.



 



Angesprochen auf eine Schätzung des vorhandenen Marktvolumens in diesem Segment erklärte der Funkwerk-Finanzchef, dass sich dieses auf etwa 700 Mio. EUR bis 2011/2012 beläuft. Das Unternehmen strebt an, sich davon einen hohen Anteil zu sichern. Die Prognosesicherheit für die Volumeneinschätzung ist laut Verwaltung mit 90 Prozent vergleichsweise hoch und als relativ sicher einzustufen.



 



Zum besseren Verständnis ergänzte Herr Gunkler auf entsprechende Nachfrage, dass die Abarbeitung eines Auftrages wie beispielsweise für die französische Bahn 3 bis 4 Jahre dauert und damit, sofern ein Zuschlag erteilt wurde, die Prognose über diesen Zeitraum recht sicher ist. Gute Chancen verspricht sich das Unternehmen auch von den beginnenden Ausschreibungen in Großbritannien im September 2004, den für 2005 erwarteten Vergaben in Italien und Spanien sowie ab 2006 in den osteuropäischen Staaten.



 



Herr Gunkler wies jedoch darauf hin, dass man trotz aller Bemühungen nicht davon ausgehen könne, aus allen anstehenden Ausschreibungen als Sieger hervorgehen zu können. Die Vorlaufzeit der Aufträge liegt in etwa bei sechs Monaten.



 



Deutlich schwieriger prognostizierbar ist hingegen die Entwicklung des Auftragsbestandes im Segment Automotive. Hier gibt es laut Vorstand zumeist nur Vertragslaufzeiten von 3 Monaten und keine Rahmenaufträge wie in anderen Bereichen. Entscheidend für die mittel- und langfristig positive Entwicklung dieses Geschäftsfeldes ist nach Einschätzung des Finanzchefs, bei den Ausschreibungen für die Serienproduktion erfolgreich zu sein, um sich so für die Produktionsdauer derselben als bevorzugter Lieferant zu etablieren.



 



Abschließend bat Oliver Schmidt um eine kurze Darstellung des Status bei den ausstehenden Aktienoptionen und den erwarteten Wandlungszeiträumen. Die derzeit ausgegebenen Optionen gehen laut Verwaltung auf einen Beschluss aus dem Jahre 2000 zurück, seinerzeit hatte die Hauptversammlung der Ausgabe von 500.000 Optionen zugestimmt. Mit der Zuteilung im Jahr 2004 wurde das bestehende Kontingent vollständig ausgeschöpft. Es ist daher vorgesehen der Hauptversammlung im kommenden Geschäftsjahr eine entsprechende Aufstockung vorzuschlagen.



 



Seit Ende 2003 ist die Ausübung der ersten Tranche möglich gewesen, bislang ist diese zu gut 50 Prozent ausgeübt worden. Die Zahl der auf diese Weise neu entstandenen Aktien wurde vom Vorstand auf 38- bis 39.000 Aktien beziffert. Der Basispreis lag bei 20 EUR, dem damaligen Emissionskurs. Um eine Ausübung der zweiten Tranche attraktiv werden zu lassen, muss die Kursentwicklung der Funkwerk-Aktie nach den Worten von Herrn Gunkler "noch ein Schippchen zulegen", hier liegt der Basispreis bei 36,95 EUR.



 



 



Fazit



 



Die für das erste Halbjahr 2004 vorgelegten Zahlen mit einem Umsatzzuwachs um 62 Prozent und einem EBIT-Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 81 Prozent bestätigen unsere positive Einschätzung hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Unternehmens. Bereits bestätigt hat sich unsere Annahme, dass Funkwerk sehr gute Chance für die Aufnahme in den TecDAX mitbringt - wie am Freitag gemeldet wird diese nach der Entscheidung der Deutschen Börse AG am 20. September 2004 umgesetzt.



 



Damit wird die Funkwerk-Aktie noch stärker in den Focus der institutionellen Anleger rücken und diesen, sofern sie bisher in ihren Anlagen auf den Index-Bereich beschränkt waren, erstmals den Erwerb von Funkwerk-Aktien ermöglichen. Angesichts des starken Wachstums sind damit gute Chancen auf eine weiterhin erfreuliche Kursentwicklung gegeben.



 



 



Kontaktadresse



 



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Veröffentlichungsdatum: 09.09.2004 - 17:50
Redakteur: ala
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