Nach dem von einer Sonderkonjunktur geprägten und erfolgreichen Geschäftsjahr 2006 erwartet die KAMPA AG (Minden) für das laufende Jahr in Deutschland einen deutlichen Rückgang der Baunachfrage, wie der Vorstandsvorsitzende Elmar Schmidt heute im Rahmen der Bilanzpressekonferenz erklärte.
Angesichts der erwarteten rückläufigen Baukonjunktur will die KAMPA AG ihre Aktivitäten auf die weitere Optimierung der gruppeninternen Prozesse konzentrieren. „Unser Ziel ist eine weitere Verbesserung der Profitabilität“, so Elmar Schmidt. Als Reaktion auf die schwer zu prognostizierende Nachfrageentwicklung und die gestiegenen Beschaffungskosten will die KAMPA AG ihren Umsatz mit verstärkten Anstrengungen in Marketing und Vertrieb sowie der Entwicklung zielgruppenspezifischer Haus- und Dienstleistungskonzepte im In- und Ausland auf eine breitere Absatzbasis stellen. „Um vom schwachen deutschen Markt unabhängiger zu werden, forcieren wir weiter unser Auslandswachstum“, so Schmidt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Schweizer Eigenheimmarkt gerichtet, wo noch in diesem Sommer zwei neue Musterhäuser eröffnet werden.
Schmidt sieht die KAMPA AG gut aufgestellt, den laufenden Konsolidierungsprozess der Branche gestärkt zu durchstehen: „Durch die spitzen Positionierungen unserer Marken sind wir in der Lage, alle Zielgruppen zu erreichen. Und auch unsere Strategie, die energetischen Vorteile des Fertigbaus mit innovativen Heiztechniken zu kombinieren, ist voll aufgegangen.“ Mittlerweile werde in mehr als jedem dritten Haus der KAMPA-Gruppe eine Wärmepumpe, Lüftungsheizung oder Holz-Pelletsheizung installiert. Vor drei Jahren habe dieser Wert noch bei fünf Prozent gelegen. Positiv ausgewirkt hätten sich auch die eingeleiteten Kosteneinsparprogramme sowie eine deutlich verbesserte Produktivität der Mitarbeiter, die den Pro-Kopf-Umsatz von 186 TEUR in 2005 auf 224 TEUR in 2006 steigern konnten. Nach dem von Sonderkonjunktur geprägten Geschäftsjahr 2006 erwartet Schmidt, dass die Nachwirkungen der Vorzieheffekte im Laufe des Jahres auslaufen und in 2008 zu einer Normalisierung der Bautätigkeit führen. „Aufgrund der derzeitigen konjunkturellen Entwicklung ist allerdings nicht auszuschließen, dass potenzielle Bauherren in die Zukunft vertrauen und die Normalisierung der Nachfrage bereits in diesem Jahr einsetzt. Das wird sich dann aber erst in 2008 in den Zahlen niederschlagen“. Deshalb rechnet die KAMPA AG auf Jahressicht aufgrund schwächerer Nachfrage und den Umsatz in 2007 mindernden, bereits abgerechneten, Teilschlussrechnungen mit einem Gesamtumsatz von 175 Mio. EUR und einem entsprechend rückläufigen Ergebnis. Erst ab 2008 erwartet der international tätige Hausbaukonzern wieder steigende Umsätze und Gewinne.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 belief sich der Konzernumsatz auf 225,7 Mio. EUR (Vorjahr: 193,6 Mio. EUR). Darin enthalten sind 22 Mio. EUR Teilschlussrechnungen, die aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung vorzeitig abgerechnet wurden. Der Konzern-Jahresüberschuss betrug 7,5 Mio. EUR (Vorjahr: 2,3 Mio. EUR), während in der AG ein Verlust von 30 TEUR ausgewiesen wurde. Der um Sondereffekte bereinigte Konzern-Jahresüberschuss lag bei 2,5 Mio. EUR (Vorjahr: -1,2 Mio. EUR). Das EBIT erreichte vor allem aufgrund der erhöhten Abschreibungen 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 2,2 Mio. EUR). Der Cashflow betrug 11,2 Mio. EUR nach 5,4 Mio. EUR im Vorjahr.
Veröffentlichungsdatum:
26.04.2007
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11:40
Redakteur:
rpu