Der Umsatz der IDS Scheer Gruppe stieg im ersten Quartal 2007 auf 96,0 Mio. EUR und übertraf damit den Vorjahreswert (VJ – Q1/2006: 85,0 Mio. EUR) um 13%. Damit liegt das Wachstum im Quartal über dem für das Gesamtjahr 2007 prognostizierten Umsatzwachstum von 10%. Ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen ergibt sich ein Wachstum des weltweiten Umsatzes von 14,5%. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung der immateriellen Vermögenswerte (EBITA) – die operative Steuerungsgröße von IDS Scheer – wurde um 8% auf 10,4 Mio. EUR (VJ: 9,6 Mio. EUR) erhöht. Die EBITA-Marge liegt mit 10,8% (VJ: 11,3%) über dem Wert der Unternehmensprognose, die für 2007 von einer EBITA-Marge von 10,2% ausgeht. Die erhöhte Profitabilität ist wesentlich auf die stark gestiegenen Umsätze mit Neulizenzen der ARIS Platform, der weltweit führenden Softwarelösung für das Geschäftsprozessmanagement, zurückzuführen. Dies bestätigt die Unternehmensstrategie, den ertragsstarken Produktbereich durch die offene, herstellerunabhängige ARIS Softwareplattform und ein forciertes Partnermanagement überproportional auszubauen sowie die internationale Vorreiterrolle im Geschäftsprozessmanagement zu untermauern.
Highlights im ersten Quartal
In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat IDS Scheer mit Beratungsleistungen und Produkten der ARIS Platform erneut eine hohe Akzeptanz bei internationalen Kunden erfahren. So konnte die internationale Kundenbasis um eine Reihe namhafter Unternehmen erweitert werden.
Auf der CeBIT, der weltgrößten Computermesse in Hannover, wurde den Kunden der Mehrwert innovativer, prozessorientierter Beratung auf Basis der langjährig bewährten AVE-Methodik (ARIS Value Engineering) demonstriert. Im Rahmen der Produktinnovationen wurden erstmals die ARIS Solutions vorgestellt. Dabei handelt es sich um themenorientierte Lösungspakete etwa für die Gestaltung service-orientierter Architekturen (SOA), die Umsetzung von Corporate Governance Anforderungen (GRC) oder den Aufbau von IT-Architekturen (EAM). Zur inhaltlichen Ergänzung umfassen die ARIS Solutions zusätzlich zur Bündelung der Softwarelösungen auch spezifische Best-Practice-Anwendungsmethoden nach dem AVE-Beratungsansatz.
Neben dem großen Kundeninteresse auf der CeBIT hat das Unternehmen im ersten Quartal auch einen Besucherrekord auf der Kundenveranstaltung ProcessWorld in den USA verzeichnet. In dem wichtigen Markt Nordamerika hat IDS Scheer zudem die Präsenz durch die Eröffnung eines Standorts in Kalifornien und die Rekrutierung von amerikanischen Managern für die Führung des Produkt- und des Beratungsbereiches sowie den Ausbau des Partnergeschäfts gestärkt.
Das Partnergeschäft ist ein essentieller Bestandteil der Unternehmensstrategie, um den ertragsstarken Produktbereich überproportional auszubauen. Mit dem strategischen Partner SAP wurde die Technologie- und Vertriebspartnerschaft intensiv weiter betrieben, wobei die Integration von ARIS in SAP NetWeaver und die gemeinsame Marktbearbeitung zu weiteren Vertriebserfolgen führt.
Neben der Mitte 2006 angekündigten Vertriebspartnerschaft mit Oracle wurde anlässlich des Gartner Business Process Management Summit im Februar 2007 bekannt gegeben, dass sich Microsoft für IDS Scheer als bevorzugten Partner im Bereich BPM-Modellierung und -Überwachung entschieden hat. IDS Scheer unterstützt somit den von Microsoft forcierten Aufbau des Netzwerks der Business Process Alliance. Die große Marktnachfrage und die Zusammenarbeit mit den führenden IT-Anbietern machen ARIS zum De-facto-Standard für Geschäftsprozessanalyse und -modellierung.
Wachstumsmotor Softwarelizenzen und stärkeres Beratungsgeschäft führen zu Wachstum in beiden Geschäftsbereichen
Der Produktbereich, der Lizenzen, Wartung und Services rund um die ARIS-Softwareplattform umfasst, verbuchte im ersten Quartal 2007 ein Umsatzwachstum von 24% auf 32,4 Mio. EUR. Das EBITA übertraf mit 8,1 Mio. EUR den Vorjahreswert um 18% und die EBITA-Marge erreichte mit 24,9% erneut ein hohes Niveau (VJ: 26,3%).
Mit dem Erlös von Lizenzen für die ARIS Platform hat IDS Scheer einen Umsatz von 16,0 Mio. EUR realisiert. Dies bedeutet ein Wachstumssprung von 47% gegenüber dem Vorjahresquartal mit 10,8 Mio. EUR. Die ARIS Wartungserlöse legten um 30% auf 4,5 Mio. EUR zu. Mit ARIS Services, die produktnahe Dienstleistungen wie Schulungen umfassen, wurden 11,9 Mio. EUR umgesetzt, was einem Zuwachs von 1,4% entspricht.
Der Beratungsbereich konnte im ersten Quartal 2007 ein Umsatzwachstum von 8% auf 63,6 Mio. EUR ausweisen. Die größten Branchen im Beratungsbereich der IDS Scheer AG sind Konsumgüter, Chemie/Pharma und Maschinen-/Anlagenbau; dabei haben die Branchen Konsumgüter und Maschinen-/ Anlagenbau auch die stärksten Wachstumsraten vorgelegt. Dem Beratungsumsatz werden die Umsätze mit Fremdlizenzen zugeordnet. Im Berichtszeitraum ist der insbesondere mit mySAP All-in-One und SAP Business One generierte Fremdlizenzumsatz auf 5,7 Mio. EUR (VJ: 6,4 Mio. EUR) zurückgegangen.
Mit Beratungsleistungen hat IDS Scheer im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein EBITA von 2,3 Mio. EUR (VJ: 2,7 Mio. EUR) erwirtschaftet. Die EBITA-Marge erreichte 3,6% (VJ: 4,6%) und damit eine deutliche Steigerung zu den drei vorhergehenden Quartalen in 2006.
Der Auftragsbestand, der sich ausschließlich auf den Beratungsbereich bezieht, stieg zum 31. März 2007 um nahezu 5% auf 106 Mio. EUR in der IDS Scheer Gruppe. Gemessen am Beratungsumsatz der letzten drei Monate entspricht dies einer Reichweite von 4,5 Monaten.
„Der Start in das neue Geschäftsjahr ist sehr zufriedenstellend. Im ersten Quartal 2007 haben wir weltweit sowohl im Beratungsgeschäft als auch im Produktbereich ein starkes Wachstum erzielt. Dabei hat sich das ARIS-Lizenzgeschäft wieder als Wachstumsmotor gezeigt. Die erfreulichen Quartalszahlen sind das Ergebnis der Neuausrichtung unserer internationalen Organisation mit der Fokussierung auf die beiden Geschäftsbereiche und unsere international führende Lösung für das Geschäftsprozessmanagement“, erläutert Thomas Volk, Vorstandsvorsitzender der IDS Scheer AG. „Auf Basis des starken Quartals und der guten Auftragslage können wir die Jahresprognose für das Gesamtjahr 2007 deutlich bekräftigen. Mit dem Ausbau des Produktgeschäfts auf einen Anteil von 34% am Gesamtumsatz im Berichtsquartal sehen wir zudem die Mittelfristziele bestätigt. Danach planen wir den hoch profitablen Produktbereich bis Ende des Jahrzehnts auf einen Gruppenanteil von mindestens 40% überproportional auszubauen.“
Entwicklung nach Segmenten / Regionen
Zur IDS Scheer Gruppe gehören in- und ausländische Gesellschaften in 25 Ländern. Die Zuordnung der IDS Scheer Gesellschaften in den internationalen Segmenten wurde mit Beginn des Geschäftsjahres 2007 neu strukturiert. Um Vergleichbarkeit herzustellen, wurden die Angaben für das Vorjahr entsprechend der neuen Struktur ermittelt.
Die Landesgesellschaften Schweiz und Österreich wurden zusammen mit der deutschen IDS Scheer AG und den deutschen Beteiligungsgesellschaften Radermacher und Fact Group in dem Segment DACH zusammengefasst. Hier sind auch die Zentralbereiche der IDS Scheer AG eingebunden. Das Segment DACH hat im ersten Quartal 2007 einen Umsatz vor Segmentkonsolidierung von 58,5 Mio. EUR generiert, was einem Zuwachs von 16% entspricht. Dieses Segment konnte ein EBITA von 10,8 Mio. EUR (VJ: 7,0 Mio. EUR) ausweisen und das hohe Profitabilitätsniveau weiter steigern: Die EBITA-Marge stieg auf 18,5% nach 14,0% im Vorjahr. Bei diesem starken Quartalsergebnis haben sich zwei große Kundenaufträge besonders positiv ausgewirkt.
Die osteuropäischen und die westeuropäischen Gesellschaften – ohne DACH – bilden das Segment EMEA (Europe, Middle-East, Africa). In der Region EMEA wurde der Umsatz um 19% auf 28,8 Mio. EUR gesteigert. Das EBITA betrug 1,2 Mio. EUR nach 1,5 Mio. EUR im Vorjahr und die EBITA-Marge 4,2%. Der Ergebnisdruck in EMEA ergab sich vor allem durch Folgearbeiten bei Festpreisprojekten, die in der zweiten Jahreshälfte 2006 für den forcierten Abschluss von niedrig-margigen Beratungsprojekten eingeleitet wurden.
Die beiden Segmente Asia mit Japan, China, Singapur sowie Americas mit USA, Kanada und Brasilien bleiben unverändert bestehen. In der Region Americas ging der Umsatz um 9% auf 13,2 Mio. EUR zurück; bereinigt um Wechselkurseffekte ergibt sich ein stabiles Umsatzniveau im Vorjahresvergleich. Das EBITA belief sich auf -17 TEUR (VJ: 0,8 Mio. EUR). Das Quartalsergebnis war durch besondere Aufwendungen für den Aufbau des strategischen Partnermanagements und der neuen bereichsorientierten Vertriebsstruktur geprägt.
In Asien stieg der Umsatz um 10% auf 4,7 Mio. EUR. Das EBITA sank in diesem Segment auf -1,6 Mio. EUR nach 0,4 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Der Grund für den Ergebnisrückgang liegt in der kurzfristigen Kundenabsage eines Großauftrags in Japan, der mit erheblichen Vorleistungen für Produktanpassungen vor allem durch Subunternehmer verbunden war.
Im ersten Quartal 2007 hat IDS Scheer die Kundenbasis weltweit um zahlreiche Firmen in unterschiedlichen Ländern erweitert und bedeutende Folgeaufträge von bestehenden Kunden gewonnen. Dazu gehören beispielsweise Algoma Steel (Papier/Textil/Stahl, Kanada), Angang Steel Group (Papier/Textil/Stahl, China), BHP Billington (Investitionsgüterindustrie, Brasilien), BKK Bundesverband der Betriebskrankenkassen (Versicherungswirtschaft, Deutschland), Brose und DaimlerChrysler (beide Automobilindustrie, Deutschland), Deutsche Bahn (Verkehrs- und Transportwesen, Deutschland), Industrialbank (Bankwesen, Russland), Intermet (Automobilindustrie, Deutschland), KPI (IT-Services, Saudi Arabien), McKesson (Chemie-/
Pharmaindustrie, USA), Rodamco (Immobilien, Niederlande), SBB (Öffentlicher Sektor, Schweiz), StyleMark (Konsumgüterindustrie, USA), Suez Sita (Energiewirtschaft, Frankreich) oder Türk Telekom (Telekommunikation, Türkei).
So setzt auch der deutsche Non-Food-Discounter Mäc-Geiz / PAKO auf IT-Produkte, -Beratung und
-Betrieb aus einer Hand, um seine langfristige Expansionsstrategie zu sichern. Das Unternehmen hat IDS Scheer beauftragt, die unternehmensweiten Geschäftsprozesse unter Einsatz der ARIS Platform und des AVE-Beratungsansatzes zu optimieren, SAP Retail zu implementieren und über Managed Services zu betreiben sowie alle bestehenden Filial- und Logistiksysteme anzubinden. Das Projekt mit einem Volumen von rund 2,2 Mio. Euro wird bis Anfang 2008 abgeschlossen sein.
Ergebnissteigerung
Die IDS Scheer Gruppe erwirtschaftete im ersten Quartal 2007 ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,9 Mio. EUR gegenüber 8,9 Mio. EUR im Vorjahr, was einer Zunahme von 11% entspricht. Bezogen auf den gestiegenen Gruppenumsatz ergibt sich eine EBIT-Marge von 10,3% für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (VJ: 10,5%).
Der Quartalsüberschuss wurde um über 7% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 5,9 Mio. EUR gesteigert. Dieser Überschuss enthält ein Finanzergebnis von 0,2 Mio. EUR (VJ: 0,1 Mio. EUR) und ein Steueraufwand von 4,1 Mio. EUR (VJ: 3,5 Mio. EUR). Der Anstieg der Konzernsteuerquote von 38,7% auf 40,9% im ersten Quartal ist im Wesentlichen auf den hohen Ergebnisbeitrag der deutschen IDS Scheer AG zum Gruppenergebnis zurückzuführen.
Das Ergebnis pro Aktie (EPS) stieg im ersten Quartal 2007 um 6% auf 0,18 EUR im Vergleich zu 0,17 EUR im Vorjahr. Dem Ergebnis pro Aktie liegt die gewichtete Anzahl (unverwässert) von 32.032.990 Aktien (VJ: 31.990.690 Aktien) zugrunde.
Mitarbeiterentwicklung
In der IDS Scheer Gruppe waren zum 31. März 2007 insgesamt 2.854 Mitarbeiter beschäftigt. Das bedeutet ein Anstieg um 257 Personen beziehungsweise 10% gegenüber dem Vorjahresstichtag (VJ: 2.597). Im Vergleich zum Stichtag 31. Dezember 2006 (2.823 Mitarbeiter) hat IDS Scheer demnach während des laufenden Geschäftsjahres 31 Mitarbeiter hinzugewonnen.
Hohe Eigenkapitalquote
Die Bilanzsumme der IDS Scheer AG hat sich zum Stichtag 31. März 2007 auf 331,8 Mio. EUR (31. Dezember 2006: 323,8 Mio. EUR) erhöht. Das Eigenkapital betrug zu diesem Stichtag 205,0 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote beträgt damit 61,8% und weist eine leichte Steigerung gegenüber dem Stichtag 31. Dezember 2006 mit 61,5% auf. Damit ist, wie auch im Vorjahr, der überwiegende Teil der Vermögenswerte der IDS Scheer durch Eigenkapital finanziert.
Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich im ersten Quartal auf -2,1 Mio. EUR (VJ: 0,1 Mio. EUR). Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich üblicherweise im ersten Quartal eines Jahres erfolgsbezogene Mitarbeiterzahlungen niederschlagen. Darüber hinaus war der Vorjahreswert durch die Verschiebung einer Steuerzahlung durch die Finanzbehörden in das zweite Quartal 2006 positiv beeinflusst.
Die liquiden Mittel betrugen zum Stichtag 31. März 2007 70,3 Mio. EUR im Vergleich zu 74,4 Mio. EUR zum Jahresende 2006 (31. März 2006: 67,5 Mio. EUR).
Jahresprognose bekräftigt
Aufgrund der guten Quartalsergebnisse bekräftigt der Vorstand die zum Jahresanfang veröffentlichte Prognose 2007. Danach plant IDS Scheer für das Geschäftsjahr 2007 erneut ein Umsatzwachstum von mindestens 10% zu erzielen und die EBITA-Marge um einen vollen Prozentpunkt auf 10,2% zu erhöhen. Für das ARIS Lizenzvolumen erwartet das Unternehmen eine Steigerung von 24% bis 26% im Gesamtjahr 2007.
Veröffentlichungsdatum:
26.04.2007
-
08:19
Redakteur:
rpu
