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657900
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Schussenstraße 11,
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Herr Detlef Sieverdingbeck
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Rote Zahlen / Dividende fällt aus
Der Müller Weingarten Konzern hat mit heutiger Sitzung des Aufsichtsrats die Bilanzzahlen des Jahres 2006 beschlossen und veröffentlicht. In einem extrem schwierigen Markt- und Wettbewerbsumfeld erzielte der Müller Weingarten Konzern im Kalenderjahr einen Auftragseingang von 291,5 Mio. EUR, was gegenüber dem Wert des Vorjahres (379,0 Mio. EUR) einem Rückgang von 87,5 Mio. EUR entspricht. Der Auftragseingang lag damit deutlich unter den Erwartungen und spiegelt die zunehmend herausfordernde Marktsituation wider. Der Umsatz sank um 66,7 Mio. EUR auf 336,6 Mio. EUR. Die Gesamtleistung reduzierte sich infolgedessen um 16% auf 329,7 Mio. EUR gegenüber 393,9 Mio. EUR im Vorjahr. Der Auftragsbestand belief sich zum 31.12.2006 auf 249,2 Mio. EUR (Vorjahr: 295,4 Mio. EUR).

Auf Basis der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) erreichte der Müller Weingarten Konzern ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von -15,4 Mio. EUR. Durch umfangreiche kurzfristige Maßnahmen gelang es dem Unternehmen im 2. Halbjahr trotz weiterhin widriger Marktbedingungen das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem 1. Halbjahr (-18,9 Mio. EUR) zu verbessern.

Hauptursachen für das negative Gesamtergebnis sind neben der unbefriedigenden Preisqualität die fehlenden Aufträge im Bereich der mechanischen Großanlagen. Dieses Manko beeinträchtigte die Kostenbilanz nachhaltig; während die übrigen Geschäftsfelder annähernd ihre Planzahlen erreichen konnten. Weitere Belastungen ergaben sich aus notwendigen Vorsorgen für Risiken im Auftragsbestand sowie aus den bereits angefallenen Sanierungsaufwendungen für die Müller Weingarten Werkzeuge GmbH.

Die steuerliche Rechnung des Konzerns einschließlich der Effekte aus latenten Steuern entlastete das Ergebnis um 1,7 Mio. EUR (Vorjahr -3,8 Mio. EUR), so dass der Jahresfehlbetrag gegenüber dem Vorjahr (5,3 Mio. EUR) bei 13,8 Mio. EUR lag. Die liquiden Mittel des Konzerns reduzierten sich deutlich um 23,5 Mio. EUR auf 10,8 Mio. EUR.

Die Eigenkapitalquote im Konzern blieb bei einer Bilanzsumme von 274,6 Mio. EUR (Vorjahr: 318,6 Mio. EUR) nahezu unverändert bei 26 Prozent. Hingegen konnten zum Bilanzstichtag die langfristigen Schulden von 88,9 Mio. EUR (GJ 2005) auf 76,5 Mio. EUR reduziert werden. Vorhandene Finanzmittel wurden zur Stärkung des Geschäfts und zur Verbesserung der internen Strukturen verwendet. So hat der durch Eigenmittel finanzierte Erwerb von Pressenzeichnungen, Rechten und Werten der US-amerikanischen Servicegesellschaft BCN Inc. (Hastings/Michigan), bereits in den ersten vier Monaten einen erheblichen positiven Beitrag geleistet und die Planzahlen deutlich übertroffen.

Die Investitionen in den Aufbau des Fertigungsstandorts in Dalian/China werden ebenso wie andere Maßnahmen erst in 2007 und später nachhaltigen Einfluss auf die Performance des Unternehmens haben und zu einer Verbesserung der Ertragslage führen.

Aufgrund der negativen Gesamtsituation haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, auf eine Dividende zu verzichten und den Verlust auf neue Rechnung vorzutragen. 

Ausblick 2007

Angesichts des weiterhin schwierigen Marktes, bestehender Überkapazitäten und gravierender Nachfrageverlagerungen hat die Müller Weingarten AG im Herbst 2006 das Restrukturierungsprogramm 'MW Transformation' aufgelegt. Insgesamt 19 Core-Projekte werden zu nachhaltigen Verbesserungen der Preis-und Wettbewerbsfähigkeit führen. In diesem Zusammenhang ist im Rahmen eines neuen internationalen Fertigungskonzepts eine Reduzierung von 189 eigenen Mitarbeitern und 40 Leiharbeitern notwendig.

Entsprechende Gespräche wurden mit den Betriebsparteien bereits geführt und erfolgreich abgeschlossen. Die dafür erforderlichen Restrukturierungsaufwendungen wurden im HGB-Einzelabschluss der Müller Weingarten AG zurückgestellt. In der Konzern-Bilanz können die Restrukturierungsaufwendungen wegen der IFRS-Bilanzrichtlinien erst im Konzernabschluss 2007 erfasst werden.

Der Vorstand der Müller Weingarten AG geht davon aus, dass sich auf Basis der MW Transformation die Ertragslage in 2007 deutlich verbessern wird. Darüber hinaus verdichten sich Indizien, die für eine vorsichtige Nachfragebelebung in den gesättigten Märkten sprechen. Gezielte Investitionen in neue Produkte (Servopressen-Technologie, neue Warmumformverfahren), in den Ausbau der Marktpräsenz in den Wachstumsmärkten (Dalian) sowie die Gründung neuer Servicegesellschaften in Tschechien und Italien werden ihren Beitrag zur Verbesserung der Markt- und Wettbewerbsfähigkeit leisten.

Im Zuge der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Schuler AG legten im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung bis auf den Aufsichtsratsvorsitzenden, Dr. Gerhard Wacker, der dem Gremium auch zukünftig angehören wird, alle anderen Anteilseignervertreter ihre Mandate nieder. Über die zukünftige Besetzung des Aufsichtsrats wird zeitnah entschieden.

Veröffentlichungsdatum: 25.04.2007 - 21:28
Redakteur: rpu
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