Die Gesamterlöse der Merck-Gruppe stiegen im 1. Quartal deutlich um 37% auf 2.168 Mio. EUR verglichen mit 1.582 Mio. EUR im 1. Quartal des Vorjahres. Dies ist auf den Erwerb einer Mehr¬heitsbeteiligung am in Genf ansässigen Biopharmazeutika-Unternehmen Serono S.A. am 5. Januar 2007 zurückzuführen.
Bei Bekanntgabe des Erwerbs von Serono im September 2006 war die Transaktion zunächst mit ca. 10,6 Mrd. EUR bewertet worden. Wegen eines stärkeren Euro und dem Erwerb einiger Aktien zu Preisen, die unterhalb der Erwartungen lagen, hat Merck bislang rund 10,2 Mrd. EUR ausgegeben.
Diese Übernahme bedeutet für Merck erhebliche Veränderungen: Auf den Unternehmensbe¬reich Pharma entfallen nun über 75% der Gesamterlöse. Die Übernahme trug rund 490 Mio. EUR zu den Umsatzerlösen des 1. Quartals sowie weitere 60 Mio. EUR zu den Lizenzerträgen bei. Somit sind die Gesamterlöse der Merck-Gruppe im 1. Quartal um 37% auf 2.168 Mio. EUR gestiegen.
Das organische Wachstum der Gesamterlöse der Gruppe lag im 1. Quartal 2007 bei 6,8%. Aufgrund von negativen Währungseffekten verringerten sich die Gesamterlöse des Quartals um 4,2%. Übernahmen und Veräußerungen beeinflussten die Gesamterlöse der Merck-Gruppe um 34% - primär der Erwerb von Serono S.A.
Die Kaufpreisallokation für immaterielle Vermögenswerte der Serono S.A. (z.B. Schutzrechte und Produktions-Know-how) führte zu einer Abschreibung von -134 Mio. EUR. Daher nahm das Operative Ergebnis mit einem Plus von 11% langsamer zu und erreichte 321 Mio. EUR. Die Umsatzrendite (ROS: Operatives Ergebnis/Gesamterlöse) betrug 14,8% gegenüber 18,2% im Vorjahresquartal. Die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE: Operatives Ergebnis/durchschnittliches Betriebsvermögen) fiel gegenüber dem Vorjahresquartal von 25,9% auf 9,0%.
Darüber hinaus verzeichnete die Merck-Gruppe im 1. Quartal Sondermaßnahmen in Höhe von insgesamt -196 Mio. EUR. In diesem Wert spiegeln sich vor allem weitere Kaufpreisallokationen wider, diesmal für Serono-Vorräte. Die Abschreibungen werden am Ende des Jahres 2007 in vier gleichen Raten erfolgt sein. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank daher im 1. Quartal um 53% von 269 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 126 Mio. EUR. Das Finanzergebnis von Merck, das im 1. Quartal 2006 mit -11 Mio. EUR außerordentlich niedrig ausfiel, belief sich im 1. Quartal dieses Jahres auf -80 Mio. EUR infolge gestiegener Schuldzinszahlungen.
Das Ergebnis vor Steuern fiel um 83% auf 45 Mio. EUR. Mercks Steuerquote vor Sonderma߬nahmen belief sich auf 29,3% gegenüber 28,0% im Vorjahresquartal. Steueranrechnungen auf Abschreibungen fielen in der Schweiz an und waren daher niedrig. Das Ergebnis nach Steuern fiel auf -6,0 Mio. EUR verglichen mit 184 Mio. EUR im Vorjahresquartal.
Ohne Berücksichtigung von Sondermaßnahmen in Höhe von -196 Mio. EUR, jedoch unter Einbeziehung der Kaufpreisallokation, die sich auf das Operative Ergebnis auswirkt, wäre Mercks Ergebnis vor Steuern um 13% auf 241 Mio. EUR und das Ergebnis nach Steuern um 15% auf 171 Mio. EUR zurückgegangen.
Veröffentlichungsdatum:
25.04.2007
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08:10
Redakteur:
rpu