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HV-Bericht Effecten-Spiegel AG - Gleichbleibende Dividende für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt
Zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung hatte die Effecten-Spiegel AG ihre Aktionäre für den 20. April 2007 in die Stadthalle der Messe Düsseldorf geladen. Über 600 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, unter ihnen auch Carina Kompa von GSC Research, hatten sich eingefunden, als der Aufsichtsratsvorsitzende Udo Christochowitz die Versammlung pünktlich um 11 Uhr eröffnete. Nach der Abhandlung der üblichen Formalien und einer Vorstellung der einzelnen Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat erteilte dieser dem Alleinvorstand Bolko Hoffmann das Wort, um über das Geschäftsjahr 2006 zu berichten.


Bericht des Vorstands

Einleitend freute sich Herr Hoffmann über die Rekordbeteiligung an der Hauptversammlung der Effecten-Spiegel AG und führte nicht nur auf das Interesse an der Gesellschaft, sondern auch auf das überaus erfreulich verlaufene vergangene Börsenjahr zurück. Zu Beginn seiner Ausführungen über das abgelaufene Geschäftsjahr betonte er aber, dass es sich bei der Effecten-Spiegel AG in erster Linie um ein Verlags- und damit um ein Medienunternehmen handelt, das allerdings unter Berücksichtigung bestimmter Vorschriften auch Beteiligungen eingehen darf.

Hiermit wollte sich Herr Hoffmann gegen den Eindruck wehren, bei der Effecten-Spiegel AG könnte es sich um eine Hedgefonds- oder Investment-Fonds-Gesellschaft handeln, wie dies in einigen Quellen behauptet wurde. Allerdings, so musste er auch einräumen, macht das Verlagsgeschäft nur noch einen geringen Teil des Ergebnisses der Gesellschaft aus.

Die Basis der Geschäftstätigkeit der Effecten-Spiegel AG bildet weiterhin das Verlagsgeschäft. Darüber hinaus verfügt die Gesellschaft über Beteiligungen an der Action Press Holding AG sowie der Jack White Productions AG, die strategisch dem Medienbereich zuzuordnen sind. Die spekulativen Beteiligungen wären eher in den Anteilen an der Commerzbank AG von 1870 und der I.G. Farbenindustrie AG i.A. zu sehen, als strategische Investments bezeichnete Herr Hoffmann die Beteiligungen an der Audi AG, der Ariba Inc. und der HVB AG.

Nach diesen Einführungen ging Herr Hoffmann auf die Zahlen und Entwicklungen des Geschäftsjahres 2006 ein. Demnach konnte der Umsatz des Verlagsgeschäfts mit 3,9 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant gehalten werden, aus dem Wertpapiergeschäft ergaben sich noch einmal Erlöse in Höhe von knapp 2 Mio. EUR. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde vom Vorstand mit 11,6 Mio. EUR angegeben gegenüber 9,4 Mio. EUR im Vorjahr. Der Jahresüberschuss zuzüglich des vorhandenen Gewinnvortrags führte den weiteren Angaben von Herrn Hoffmann zufolge für das Geschäftsjahr 2006 zu einem Bilanzgewinn von 11,87 Mio. EUR.

Das Eigenkapital der Gesellschaft entspricht einer Quote von 96,7 Prozent, die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 45,5 Prozent. Erfreut zeigte sich der Vorstand auch über die Entwicklung des Cashflows, den er mit 9,488 Mio. EUR bezifferte. Daher schlug die Verwaltung der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende je Stamm- und Vorzugaktie von 2 EUR vor, 4,6 Mio. EUR sollten in die Gewinnrücklagen eingestellt werden.

Wie Herr Hoffmann weiter berichtete, kam es im Berichtszeitraum zu einigen Umstrukturierungen bei den Beteiligungen der Gesellschaft. So hat sich die Effecten-Spiegel AG von einem Großteil ihrer Audi-Beteiligung getrennt und verfügt derzeit nur noch über 10.000 Aktien. Herr Hoffmann hält es bei dieser Beteiligung auch für wahrscheinlich, dass die Hauptaktionärin VW noch einige Anteile auf den Markt werfen könnte, um Porsche einen weiteren Einstieg zu erleichtern. Anzeichen sah er dafür in der Einladung zur Hauptversammlung der Audi AG, in der ein entsprechendes Abfindungsangebot, welches bei einem Rückzug von der Börse gemacht werden müsste, nicht vorkommt. Zudem habe der Verkauf der Anteile der Effecten-Spiegel AG einen erfreulichen Gewinn eingebracht.

Das dadurch freigewordene Kapital hatte Herr Hoffmann zu einem Einstieg bei der HVB genutzt. Besonders in diesem Wert sieht der Vorstand eine sehr sichere Gewinnsteigerung, da es Gerüchte im Markt gibt, in denen von einem Abfindungsangebot der Unicredit an den Streubesitz von bis zu 60 EUR ausgegangen wird. Da bisher aber noch überhaupt kein Angebot an die Aktionäre erfolgt ist, könnte ein erstes Angebot zwischen 42 und 45 EUR liegen.

Zu den spekulativen Werten im Depot der Effecten-Spiegel AG zählt auch weiterhin die Aktie der Ariba Inc., fuhr der Vorstand weiter fort. An diesem Wert hält die Gesellschaft schon seit einiger Zeit fest, bisher konnte der Aktienkurs aber noch nicht die gewünschte Entwicklung aufweisen. Als hoch spekulativ sieht der Vorstand die beiden Investments der Commerzbank AG von 1870 und der I.G. Farbenindustrie AG i.A. Bei der Commerzbank hält die Gesellschaft einen Anteil von 47,5 Prozent, und dieser wird auch im Umlaufvermögen ausgewiesen, um dessen Spekulationsgehalt gerecht zu werden. Sollte die Klage beim Europäischen Gerichtshof zu einem Erfolg führen, plant Herr Hoffmann bei einer stattfindenden Hauptversammlung die Wahl eines eigenen Aufsichtsratsmitglieds und die Reaktivierung der Bank. Bei der I.G. Farbenindustrie AG laufen derzeit noch verschiedene Prüfungen, so dass der Vorstand diesbezüglich keine Erfolgsprognose abgeben wollte.

Nun ging Herr Hoffmann noch einmal näher auf die einzelnen Werte des Depots ein und begann seine Ausführungen mit den Entwicklungen bei der Action Press Holding AG, bei der die Effecten-Spiegel AG im Jahre 2002 eingestiegen war, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Dies ist auch soweit gelungen, und heute schreibt die Gesellschaft wieder operativ schwarze Zahlen. Des Weiteren konnte die Klage gegen die Gesellschaft, in der der ehemalige Firmengründer Hunzinger gegen seine fristlose Kündigung geklagt hatte, von der Gesellschaft gewonnen werden, so dass eine für die Gesellschaft schmerzlich hohe Zahlung vermieden werden konnte.

Bei der Jack White Productions AG konnte die Effecten-Spiegel AG zu einem Zeitpunkt einsteigen, zu dem es in der Branche kriselte, nun ergeben sich aus Sicht von Herrn Hofmann wieder enorme Perspektiven, da die Gesellschaft schuldenfrei ist und komplett umstrukturiert wurde. Mit Herrn Stein als Vorstand verfügt dieses Unternehmen zudem über eine kompetente Führung, die auf eine jahrelange Erfahrung im Musikgeschäft zurückblicken kann.

Insgesamt, so schloss der Vorstand seine Ausführungen zu den Beteiligungen der Effecten-Spiegel AG ab, seien aber alle Risiken mehr als doppelt abgedeckt, so dass die Gesellschaft auch bei ungünstigeren Entwicklungen nicht mit Verlusten rechnen müsse. Für das Geschäftsjahr 2007 geht Herr Hoffmann von einer ähnlich guten Entwicklung aus, und er stellte somit den Aktionären auch eine gleichbleibende Dividende in Aussicht.


Allgemeine Aussprache

Die allgemeine Diskussion wurde von Aktionär Baumann eröffnet, der sich vor allem für die Werte des Musterdepots im Effecten-Spiegel interessierte. So wollte er wissen, ob dies nur fiktive Investments sind oder ob die Gesellschaft auch direkt in den Werten investiert ist und wie dies dann in der Bilanz abgebildet wird. Des Weiteren interessierten ihn die geführten Klagen und der Grad von deren Wichtigkeit.

Wie Herr Hoffmann in seiner Antwort betonte, handelt es sich bei den Werten im Musterdepot um reine fiktive Investments, da er auch aus Imagegründen davon absieht, sich direkt an den empfohlenen Werten zu beteiligen, um der Öffentlich nicht den Eindruck zu vermitteln, er würde seine eigenen Werte pushen. Bei den bisherigen und auch bei den noch ausstehenden Klagen handelt es sich aus Sicht des Vorstands um Peanuts, die für die Ergebnisse der Effecten-Spiegel AG kaum eine Rolle spielen. Anders sehe dies allerdings bei der Action Press Holding AG aus, ergänzte Herr Hoffmann. Da die Effecten-Spiegel AG aber selbst nur Aktionär ist, konnte er diesbezüglich keine genaueren Angaben machen.

Der Aktionär Kuchejda erkundigte sich beim Vorstand nach den größten Abschreibungspositionen des vergangenen Geschäftsjahres, und zudem wollte er wissen, welche Pläne der Vorstand für die Beteiligung an Jack White hat und wie er deren Zukunftsaussichten sieht. Laut Herrn Hoffmann wurde die Hauptabschreibung im vergangenen Geschäftsjahr bei der Ariba Inc. vorgenommen. Weitere Abschreibungen erfolgten bei der I.G. Farbenindustrie AG und der Jack White Productions AG. Bei letzterer wurde eine Aufgliederung vorkommen, die den eher schlagerlastigen Teil von der modernen Pop-Musik zukünftig trennt. Hiervon verspricht sich der Vorstand eine bessere Anpassung an die derzeitige Stimmung in der Branche.

Anschließend erkundigte sich Herr Sühling von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) noch einmal detaillierter nach den Entwicklungen bei der Beteiligung an Jack White und wollte wissen, wie die Entwicklungen im US-Geschäft aussehen und welche Gründe zum Scheitern der Übernahme der SPV geführt haben. Des Weiteren ging er auf die Nachfolgerin des Vorstands, Frau Weidtmann, ein und wollte diesbezüglich von Herrn Hoffmann wissen, ob dieser sein baldiges Ausscheiden aus dem Vorstand plant, was der Vorstand verneinte. Schon seit Jahren sei mit Frau Weidtmann seine Nachfolgerin bekannt, aber es seien in jedem Jahr neue Aktionäre auf der Hauptversammlung anwesend, die bisher noch nicht darüber informiert waren, und diese wollte er zumindest ebenfalls informieren.

Das US-Geschäft bei der Jack White Productions AG sei im vergangenen Jahr eingebrochen, ging Herr Hoffmann auf die diesbezüglich gestellte Frage ein, allerdings verfüge diese Gesellschaft immer noch über einen ausreichenden Gewinnvortrag von 4 bis 5 Mio. EUR. Trotzdem habe sich das Management dazu entschlossen, sich aus dem US-Geschäft zurückzuziehen und diesen Bereich komplett abgeschrieben. Die Übernahme der großen Musikbibliothek SPV ist nach Aussage von Herrn Hoffmann vor allem an der Größe der SPV gescheitert, und zudem ist man auch mit dem Firmengründer während der Verhandlungen auf Differenzen gestoßen. Der Vorstand zeigte sich aber eigentlich erleichtert darüber, dass aus der Übernahme nichts geworden ist.

Der Aktionär Sein hatte noch ein paar Fragen zur Dividendenpolitik der Effecten-Spiegel AG, da er sich noch genau an die Aussagen des Vorstands erinnerte, in denen dieser eine vollständige Gewinnausschüttung an die Aktionäre präferiert hatte. Für das Geschäftsjahr 2006 wolle die Verwaltung nun aber wieder einen größeren Betrag in die Gewinnrücklagen stellen, und so fragte er sich, ob dies nicht eine Abkehr von der jahrelangen Dividendenpolitik bedeutet. Ebenfalls interessierten ihn die Buchwerte der spekulativen Beteiligungen, auch wenn er nicht erwartete, genaue Angaben zu erhalten.

Der Vorstand erklärte die Einstellung in die Gewinnrücklagen nicht mit einer Abkehr von der bisherigen Dividendenpolitik, sondern mit einer Art Mittelwegstrategie, um auch in ungünstigeren Zeiten auf ein entsprechendes Polster zurückgreifen zu können. Eine Gewinnausschüttung wäre aber dann nur aus den Gewinnrücklagen möglich. Die in der Bilanz stehenden Beteiligungswerte entsprechen in etwa den aktuellen Kursen, beantwortete Herr Hoffmann die diesbezüglich gestellte Frage.

Ein weiterer Aktionär erkundigte sich beim Vorstand, ob dieser ein generelles Investment in die HVB-Aktie empfiehlt, was dieser nachdrücklich bejahte. Des Weiteren machte sich der Aktionär Busch Gedanken über die Höhe des Euro-Kurses und erbat dazu eine Einschätzung des Vorstands. Dieser brachte noch einmal, wie auch schon in den Jahren zuvor, seine Skepsis gegenüber dem Euro zum Ausdruck und legte die aus seiner Sicht vorhandenen Nachteile gegenüber der alten DM dar.

Schließlich kritisierte noch der Aktionär Bökenbrink den Internet-Auftritt der Effecten-Spiegel AG, der, obwohl es sich bei der Gesellschaft um ein Medienunternehmen handelt, sehr spartanisch wirke. Wie Herr Hoffmann betonte, möchte er die Leserschaft nicht über das Internet umfassend informieren, sondern er setzt lieber auch weiterhin auch die Print-Ausgabe. Zuletzt wollte der Aktionär noch wissen, ob die Effecten-Spiegel AG die letzte Kapitalerhöhung bei der Action Press AG komplett mitgemacht hat, was der Vorstand bestätigt. Ergänzend erklärte Herr Hoffmann, er hätte gerne auch noch einen größeren Anteil übernommen, aufgrund eines erreichten Anteils von 49,9 Prozent war dies aber nicht möglich, da sonst auch die Effecten-Spiegel AG zu einem Konzernabschluss verpflichtet wäre und den Bestimmungen des Amtlichen Markts und nicht mehr denen des Freiverkehrs unterliegen würde.


Abstimmungen

Zu Beginn der Abstimmungen wurde eine Präsenz von 813.165 Stammaktien und 231.952 Vorzugsaktien festgestellt. Alle Beschlüsse wurden einstimmig getroffen. Dies waren im Einzelnen die Ausschüttung einer Dividende von 2 EUR (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5), die Wahl der Wisbert Treuhand GmbH, Neuss, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2007 (TOP 6) sowie die Festsetzung der Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftjahr 2007 (TOP 7).


Fazit

Das Jahr 2006 ist wie auch schon das vorherige Geschäftsjahr sehr positiv für die Effecten-Spiegel AG verlaufen. So konnten die Umsätze nahezu konstant gehalten und insbesonderse die Erträge aus den Wertpapiergeschäften erheblich gesteigert werden. Dabei profitierte die Gesellschaft vor allem aus ihren langfristigen Engagements, von denen alleine die Audi-Aktie im vergangenen Geschäftsjahr mit einem hohen Gewinn verkauft werden konnte. Aber trotzdem lief auch nicht alles genau nach Wunsch, da die Ariba-Beteiligung, von der sich der Vorstand auch weiterhin große Kurssteigerungen verspricht, erneut die Erwartungen nicht erfüllt hat.

Mit den beiden hochspekulativen Investments Commerzbank AG von 1870 und I.G. Farbenindustrie AG i.A. konnten bisher ebenfalls nur kleine Fortschritte erzielt werden. Sollten nun aber entsprechende Gerichtsverfahren und Klagen positiv verlaufen, könnten schon bald auch diese Beteiligungen zu einem Ergebnisbeitrag führen. Diesbezüglich zeigte sich der Vorstand der Effecten-Spiegel AG sehr optimistisch. Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet er mit einer gleichbleibend positiven Entwicklung und stellte den Aktionären eine Dividende von erneut 2 EUR je Aktie in Aussicht.


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Veröffentlichungsdatum: 23.04.2007 - 15:50
Redakteur: cko
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