Die Greiffenberger-Gruppe steigerte ihren Umsatz 2006 um 13% auf 138,4 Mio. EUR. Dieser Konzernumsatz sowie die nachfolgenden Ergebniszahlen des Konzerns berücksichtigen gemäß IFRS 5 die Tochterunternehmung Wiessner nicht mehr. Aufgrund der im Herbst 2006 berichteten Absicht der Greiffenberger AG, die Wiessner GmbH zu verkaufen, wurde das Tochterunternehmen im Konzernabschluss 2006 entkonsolidiert. Mit Wiessner hätte der Konzernumsatz 2006 ein Volumen von 169,4 Mio. EUR erreicht.
Die drei im Konzern verbleibenden Teilkonzerne ABM, Eberle und BKP entwickelten sich in 2006 wie folgt: Der Teilkonzern ABM steigerte seinen Umsatz um 13,2% von 77,1 Mio. EUR in 2005 auf 87,3 Mio. EUR und baute dabei vor allem sein internationales Geschäft weiter gut aus. Der Teilkonzern Eberle steigerte seinen Umsatz um 14,1% von 34,1 Mio. EUR auf 38,9 Mio. EUR und konnte insbesondere im Geschäft mit Bandsägeblättern stark zulegen. Der Teilkonzern BKP konnte seinen Umsatz trotz des planmäßige Rückzugs aus dem Markt für Heizöltanks um 9% auf 12,1 Mio. EUR steigern und somit seine erweiterten Produktionskapazitäten im Linergeschäft weiter gut auslasten.
Auch der Auftragseingang und -bestand konnte über die drei Teilkonzerne ABM, Eberle und BKP hinweg gegenüber 2005 gut gesteigert werden. So summierte sich der Auftragseingang im Jahr 2006 auf 144,9 Mio. EUR und lag damit um 5,4% über Vorjahr. In das Jahr 2007 starten die drei Unternehmen ABM, Eberle und BKP mit einem Auftragsbestand i.H.v. 38,5 Mio. EUR (+11,6%ggü. Vj.).
Aus diesem Grunde, wegen der anhaltend stabilen Weltkonjunktur und weil in dem oben genannten Konzernergebnis die Einmalkosten der in 2006 vollzogenen finanziellen Restrukturierung vollständig mit verbucht wurden, prognostiziert Alleinvorstand Stefan Greiffenberger für das Jahr 2007 eine solide Umsatzsteigerung mit entsprechenden Ergebniseffekten.
Das EBITDA erreichte 2006 nach vorläufigen Zahlen 20,0 Mio. EUR (in 2005: 15,5 Mio. EUR), das EBIT 13,9 Mio. EUR (nach 9,2 Mio. EUR in 2005). Die in der letzten Pressemitteilung erwähnten Einmalaufwendungen für die Konsortialfinanzierung wurden im Konzern dem Finanzergebnis zugerechnet, so dass das vorläufige Ergebnis vor Steuern 6,9 Mio. EUR beträgt (nach 5,2 Mio. EUR in 2005). Das vorläufige Ergebnis nach Steuern erreichte 4,3 Mio. EUR (in 2005: 3,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie beträgt im Jahr 2006 10,14 EUR, nach 8,08 EUR im Vorjahr (+ 25,5%).
Durch die Entkonsolidierung von Wiessner aus den sonstigen Konzernzahlen entsteht gemäß IFRS 5 ein Ergebnis aus 'aufzugebenden Geschäftsbereichen' in Höhe von - 9,5 Mio. EUR, welches das Jahresergebnis von Wiessner sowie alle Abschreibungs-, Konsolidierungs- und Steuereffekte auf Konzernebene zusammenfasst, insbesondere auch die deutliche Reduzierung der aktiven latenten Steuern. Der für 2006 auf die Aktionäre der Greiffenberger AG entfallende vorläufige Jahresfehlbetrag beträgt somit 5,0 Mio. EUR.
Die Tochtergesellschaft Wiessner GmbH, Bayreuth, hat im Jahr 2006 trotz starker Unterstützung durch die Greiffenberger AG ihre Planungen und Produktivitätsziele deutlich verfehlt und nach einem Minus von 3,3 Mio. EUR in 2005 erneut ein Negativergebnis von 1,3 Mio. EUR erzielt. Wiessner benötigt nun erneut erhebliche, zusätzliche Finanzierungsmittel und Avallinien. Eine dafür ausreichende Finanzhilfe durch die Greiffenberger AG und die Kreditinstitute von Wiessner ist trotz konstruktiver Gespräche im erforderlichen Umfang nicht möglich.
Die Greiffenberger AG hat in den letzten Monaten intensiv versucht ihre 90%-Beteiligung an der Wiessner GmbH zu verkaufen. Trotz der in 2006 erreichten Sanierungs- und Auftragseingangserfolge ist dies nicht gelungen, da der letzte Kaufinteressent überraschend unerfüllbare Forderungen an die Greiffenberger AG gestellt hat. Angesichts des aktuell kurzfristigen Kapitalbedarfes der Wiessner GmbH ist das Unternehmen daher gezwungen, den Insolvenzantrag zu stellen. Ein Neustart des Unternehmens aus der Insolvenz erscheint möglich, da Wiessner über einen guten Be-stand an angearbeiteten Aufträgen verfügt. Alleinvorstand Stefan Greiffenberger bedauert die Entwicklung bei Wiessner außerordentlich. Angesichts des allein im Konzernabschluss 2006 der Greiffenberger-Gruppe durch Wiessner verursachten negativen Ergebniseffektes von 9,5 Mio. EUR, ist eine weitere finanzielle Unterstützung durch die Greiffenberger AG aus Sicht des Vorstandes nicht tragbar.
Die Liquiditätssituation der Greiffenberger AG und ihrer anderen Tochtergesellschaften ist durch den Insolvenzantrag von Wiessner nicht beeinträchtigt. Die endgültigen Zahlen des Konzernabschlusses 2006 wird die Greiffenberger AG in diesem Jahr bereits bis Ende April 2007 veröffentlichen und bei der Gelegenheit auch bekannt geben, ab wann der Geschäftsbericht 2006 verfügbar sein wird.
Veröffentlichungsdatum:
03.04.2007
-
09:11
Redakteur:
rpu