Die BERU AG hat im Geschäftsjahrs 2006 (1. Januar – 31. Dezember 2006) den Konzernumsatz um 7,1% auf 439,0 Mio. EUR gesteigert während im vergleichbaren 12-Monatszeitraum 2005 (1. Januar – 31. Dezember 2005) die Umsatzerlöse bei 409,9 Mio. EUR lagen. Deutliches Umsatzwachstum zeigte im Berichtszeitraum das jüngste Geschäftsfeld Elektronik und Sensorik. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) belief sich in 2006 auf 53,5 (32,0) Mio. EUR, was einer EBIT-Marge von 12,2% (10,5%) entspricht. Der Konzerngewinn nach Minderheiten stieg auf 43,0 Mio. EUR, nach 19,5 Mio. EUR im 9-Monatszeitraum des Rumpfgeschäftsjahrs 2005 (1. April – 31. Dezember 2005). Das Ergebnis je Aktie lag damit bei 4,30 EUR (1,95 EUR).
Bei den Vorjahreszahlen ist nach Unternehmensangaben zu beachten, dass es sich beim Geschäftsjahr 2005 um ein 9-monatiges Rumpfgeschäftsjahr handelte. Nur Vergleichszahlen zum Umsatz beziehen sich auf den 12-Monatszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2005.
„2006 war für BERU ein anspruchsvolles, aber auch sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Mit einem Konzerngewinn von 43,0 Mio. EUR haben wir einen neuen Höchstwert in der Firmengeschichte markiert“, kommentiert Marco v. Maltzan, Vorstandsvorsitzender der BERU AG, die Geschäftsentwicklung.
Positive Entwicklung in allen Vertriebssegmenten
BERU konnte in allen drei Vertriebssegmenten die Umsatzerlöse steigern. In der Erstausrüstung realisierte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 8,0% auf 288,8 (267,5) Mio. EUR. Auch in dem für uns wichtigen Handelsgeschäft weitete BERU die Umsätze um 5,5% auf 122,7 (116,3) Mio. EUR aus. Im Segment Allgemeine Industrie steigerte BERU die Umsatzerlöse um 5,4% auf 27,5 (26,1) Mio. EUR.
Wachstumsträger Elektronik und Sensorik
Wesentlichster Wachstumsträger war im vergangenen Jahr das jüngste Geschäftsfeld Elektronik und Sensorik. Erneut erzielte das Unternehmen in diesem Bereich mit einer Umsatzsteigerung von 31,6% auf 135,8 (103,2) Mio. EUR die höchsten Zuwachsraten. Ausschlaggebend war hier der Umsatz mit Reifendruck-Kontrollsystemen, der sich mehr als verdoppelte und um 24,6 Mio. EUR auf 46,5 Mio. EUR stieg. Auch die weiterhin hohe Nachfrage nach PTC-Zuheizern führte zu einer Umsatzausweitung auf 31,5 (29,5) Mio. EUR. BERU sieht auch in Zukunft in seinem jüngsten Geschäftsfeld deutliches Wachstumspotenzial.
Marktposition im Kerngeschäftsfeld behauptet
BERU behauptete im Berichtszeitraum seine starke Position als Weltmarktführer in der Dieselkaltstarttechnologie, musste jedoch im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang um 6,6% auf 181,2 (194,0) Mio. EUR hinnehmen. Zum einen haben Produktionskürzungen einiger Hersteller zu Absatzrückgängen in der Erstausrüstung geführt, zum anderen beeinflusste der hohe Preisdruck seitens der Kunden diese Entwicklung. Auch für die Geschäftsjahre 2007 und 2008 erwartet das Unternehmen hier eine sich verschärfende Wettbewerbslage, die sich konsolidierend auf die Umsatz- und Ertragssituation auswirken wird. Ab dem Geschäftsjahr 2009 rechnet BERU aufgrund des weltweiten Dieseltrends sowie durch Neuanläufe innovativer Produkte wieder mit steigenden Umsatzerlösen.
Umsatzplus im Geschäftsfeld Zündungstechnik
Im Geschäftsfeld Zündungstechnik erzielte BERU ein Umsatzplus von 8,2%. Der Umsatz stieg auf 122,0 (112,7) Mio. EUR. Insbesondere die Absatzsteigerung bei Zündspulen trug zu diesem Erfolg bei. Darüber hinaus ist die Serienbelieferung mit der neuen kompakten 12-Millimeter-Zündkerze erfolgreich angelaufen. Erfreulich entwickelte sich auch die französische Tochtergesellschaft BERU Eyquem. Hier stiegen die Umsätze um ca. 11% im Vergleich zum 12-Monatszeitraum des Vorjahrs.
Umsatzausbau im Heimatmarkt Deutschland
Auf dem Heimatmarkt Deutschland konnte BERU seine Umsatzerlöse um 15,0% bzw. 17,9 Mio. EUR auf 137,1 (119,2) Mio. EUR steigern. Im restlichen Europa wurde ein Umsatzzuwachs von 4,0% auf 207,8 (199,9) Mio. EUR verzeichnet. Weitere Wachstumsimpulse kamen erneut aus Asien, wo BERU ein Umsatzsteigerung von 11,2% auf 38,7 (34,8) Mio. EUR realisierte. Nur in Nordamerika musste das Unternehmen einen leichten Umsatzrückgang von 46,0 Mio. EUR auf 43,3 Mio. EUR hinnehmen. Die Umsatzerlöse in den übrigen Staaten stiegen um 21,0% auf 12,1 (10,0) Mio. EUR.
Hohe operative Ergebnismarge
Im Geschäftsjahr 2006 erwirtschaftete BERU ein EBIT (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit) von 53,5 (32,0) Mio. EUR. Dies entspricht einer EBIT-Marge in Relation zum Umsatz von 12,2% (10,5%). Damit konnte BERU erneut eine überdurchschnittlich hohe operative Marge erzielen. Allerdings hatten Sondereffekte von 1,0 (9,3) Mio. EUR in 2006 in Zusammenhang mit Wertminderungen, Pensionsplanänderungen, Änderungen der Rahmenbedingungen für Altersteilzeit und Restrukturierungen in der Zündkerzenproduktion Einfluss auf das Ergebnis. Die bereinigte EBIT-Marge beläuft sich auf 12,4% und liegt damit 1,1%punkte unter der um Sondereffekte adjustierten EBIT-Marge des Rumpfgeschäftsjahrs 2005. Trotz interner Kosteneinsparungen konnten die von den Automobilherstellern geforderten Preisnachlässe sowie die weiter gestiegenen Rohstoffpreise nicht vollständig kompensiert werden.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern betrug 56,5 (33,5) Mio. EUR inklusive aller Sondereffekte. Dies entspricht einer Umsatzrendite vor Ertragsteuern von 12,9% (11,0%). Bereinigt um alle einmaligen Sondereffekte, ergibt sich eine Umsatzrendite vor Ertragsteuern von 13,1% (14,0%).
Investitionen auf hohem Niveau
BERU hat, wie auch in den Vorjahren, hohe Investitionen in innovative Produktionstechnologien, für Produktneuanläufe und für Kapazitätserweiterungen getätigt. Im Berichtszeitraum beliefen sich diese Investitionen auf 43,2 (35,0) Mio. EUR. Darin enthalten sind Aktivierungen von selbst erstellten Entwicklungsprojekten in Höhe von 10,0 (6,9) Mio. EUR. Bereinigt um die aktivierten Entwicklungsleistungen wurden davon 53,8% an deutschen Standorten investiert. Für Forschung und Entwicklung wurden 33,5 Mio. EUR investiert. Dies entspricht einer Quote in Relation zum Umsatz von 7,6% (8,1%).
Eigenkapitalquote erhöht
Der Cashflow des Konzerns (Konzerngewinn zuzüglich Abschreibungen und Veränderungen der langfristigen Rückstellungen) betrug in 2006 77,4 (45,9) Mio. EUR. Alle zahlungswirksamen Investitionen konnten somit aus dem Cashflow finanziert werden.
BERU baute seine solide Bilanzstruktur auch im Geschäftsjahr 2006 weiter aus. Das Eigenkapital vor Minderheitenanteilen stieg um 11,3% auf 342,4 (307,7) Mio. EUR. Dies bedeutet eine Steigerung der Eigenkapitalquote von 70,0% auf 72,2%.
Sehr erfreulich hat sich auch die Nettofinanzposition (Bestand an liquiden Mitteln abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber Banken) entwickelt: BERU erreichte hier einen Anstieg um 45,5% auf 105,9 (72,8) Mio. EUR. Außerdem konnten, wie angekündigt, die Bankverbindlichkeiten auf 0,2 Mio. EUR abgebaut werden. Damit ist BERU von externen Finanzierungsquellen nahezu unabhängig.
Ausgewogene Mitarbeiterstruktur
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2006 beschäftigte der BERU Konzern weltweit 2.555 (2.702) Mitarbeiter und damit 5,4% weniger als im Vorjahr. Im Ausland verringerte sich die Anzahl der Mitarbeiter um 14,8% auf 1.072 (1.258). Im Inland hingegen stieg die Beschäftigtenzahl um 2,7% auf 1.483 (1.444).
Moderates Wachstum erwartet
Der Vorstand der BERU AG erwartet im laufenden, sowie im folgenden Geschäftsjahr nur ein verhaltenes Wachstum der weltweiten Automobilnachfrage. Aufgrund des steigenden Preis- und Margendrucks bei gleichzeitig hohen Rohstoff- und Energiepreisen rechnet der Vorstand in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 für BERU mit einem verlangsamten organischen Wachstum und einer Umsatzsteigerung im einstelligen%bereich. Beim operativen Ergebnis erwartet BERU in diesen Jahren eine Phase der Konsolidierung. Ab 2009 sollen Neuaufträge und das Hochlaufen neuer Produkte wieder zu stärkerem Wachstum führen.
„Wir werden die vor vier Jahren eingeleitete Strategie des profitablen Wachstums konsequent weiterverfolgen und versuchen, unsere hohe operative Ergebnisqualität auch in Zukunft zu halten“, erklärt v. Maltzan. „Die solide Finanzposition von BERU lässt uns auch Möglichkeiten des externen Wachstums in bestehenden und neuen Geschäftsfeldern prüfen.“
Dividendenvorschlag
Vorstand und Aufsichtsrat wollen der ordentlichen Hauptversammlung der BERU AG am 27. Juni 2007 im Sinne der langfristig orientierten und von hoher Kontinuität gezeichneten Dividendenpolitik eine Dividende von 1,10 EUR je Stückaktie vorschlagen. Dies entspricht insgesamt einer Ausschüttungssumme von 11,0 Mio. EUR.
Veröffentlichungsdatum:
30.03.2007
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10:48
Redakteur:
rpu