Die KarstadtQuelle AG, Essen, hat sich mit der Jewish Claims Conference (JCC), als Vertreterin der Wertheim-Erben, nach jahrelangem Rechtsstreit geeinigt. Im Mittelpunkt der am Freitag in Düsseldorf vorgestellten Vereinbarung steht die Regelung des Rechtsstreits um das sogenannte Lenné-Dreieck in Berlin und alle weiteren ehemaligen Immobilien, die zum Warenhaus-Konzern Wertheim gehörten, darunter auch der sogenannte „Post-Block“ in Berlin-Mitte.
Mit der Vereinbarung wurden alle noch strittigen Fragen zwischen den Parteien erledigt. Hierzu zählt auch die Rücknahme der von Mitgliedern der Familie Wertheim in den USA erhobenen Schadensersatzklagen.
„Wir waren gehalten, unserer Verantwortung gegenüber der Geschichte gerecht zu werden. Ich danke Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl für seine Vermittlung und dem Deutschlanddirektor der Jewish Claims Conference, Roman Haller, für die vertrauensvollen Gespräche“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KarstadtQuelle AG, Thomas Middelhoff. „Natürlich hatten wir auch die Interessen unserer Aktionäre zu wahren und dafür zu sorgen, dass die Zukunft des Unternehmens nicht mit dem Risiko hoher Rechtsunsicherheit belastet wird“, so Middelhoff weiter. Für das Unternehmen gebe es nun Rechtssicherheit auf dem weiteren Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung und des Wachstums, sagte Middelhoff.
Mit der Vereinbarung findet der mit Sicherheit komplexeste Restitutionsfall in der Geschichte des Vermögensrechts nach dem Fall der Mauer ein Ende. Die Gelder, die der Claims Conference auf Grund des Abschlusses der Vereinbarung zukommen, fließen in Projekte zur Unterstützung von Überlebenden des Holocaust weltweit und kommen der Familie Wertheim zugute.