Internationalen Wachstumskurs mit der Akquisition von Pergo fortgesetzt
Nach einem Rekordjahr 2006 ist die Pfleiderer AG auch in das neue Geschäftsjahr gut gestartet. In den ersten beiden Monaten hätten eine starke Nachfragesituation und Preiserhöhungen zu einer guten Geschäftsentwicklung im Konzern geführt. Dabei habe sich besonders erfreulich das Rohspan-Geschäft entwickelt. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich das Unternehmen optimistisch und plant weitere Investitionen. Wachsen will das Unternehmen sowohl organisch als auch durch Akquisitionen. Die jüngste Übernahme des schwedische Laminatfußboden-Herstellers Pergo will Pfleiderer überwiegend durch die Platzierung einer Hybrid-Anleihe finanzieren.
Für das laufende Geschäftsjahr 2007 plant Pfleiderer einen Umsatz in Höhe von 1,9 Mrd. EUR und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 270 Mio. EUR an. Der schwedische Laminat-Hersteller Pergo fließt mit in die Schätzungen ein und wird ab März konsolidiert. Dies entspricht nach Übernahme von Pergo einer EBITDA-Marge von 14,2%. Im Jahr 2008 soll dann der Konzernumsatz die zwei Milliarden-Schwelle deutlich überschreiten und konzernweit eine EBITDA-Marge von mehr als 15% realisiert werden. Die Aktie stieg bis zum frühen Nachmittag um 0,92% auf 22,00 EUR und war damit schlechter als der MDAX.
"Wir wollen die Anleihe in Höhe von bis zu 250 Mio. EUR begeben", so Finanzvorstand Derrick Noe während der Pressekonferenz am Donnerstag in München. Mit der Ausgabe der Anleihe will Pfleiderer überwiegend die Pergo-Übernahme finanzieren. "Insgesamt gewinnen wir mit der Hybridanleihe noch mehr finanzielle Flexibilität", fügte Noe hinzu. Pfleiderer hält nach eigenen Angaben knapp 99% am schwedischen Unternehmen und will den restlichen Anteil durch eine Zwangsabfindung der restlichen Pergo-Aktionäre bis Anfang 2008 erwerben. Die Pergo-Übernahme hatte sich Pfleiderer rund 300 Mio. EUR kosten lassen.
Des Weiteren will Pfleiderer 2007 rund 150 Mio. EUR in Sachanlagen investieren. In WestEURpa liege der Schwerpunkt der Investitionen auf der Verbesserung der technischen Performance", sagte Noe. Zudem werde in die Verarbeitung von recyclebarem Holz sowie auf Produktivitätssteigerungen investiert. In OstEURpa sollen Gelder in das polnische MDF-Werk (Mitteldichte Faserplatten) in Grajewo und in den Ausbau der Leimkapazität fließen. In Nordamerika werde sich Pfleiderer auf die Modernisierung bestehender Produktionsstandorte in Kanada konzentrieren. In den 150 Mio. EUR seien die erst jüngst angekündigten Investitionen an Rationalisierungsmaßnahmen in Deutschland in Höhe von 31 Mio. EUR von 2007 bis 2009 nicht enthalten.
Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mit einem Rekordjahr sowohl beim Umsatz als beim Ergebnis abgeschlossen. Dank der erworbenen Holzwerkstoff-Aktivitäten der ehemaligen Kunz Gruppe kletterte der Umsatz 2007 von 829 Millionen auf mehr als 1,4 Mrd. EUR. Der Gewinn verdreifachte sich nahezu auf knapp 84 Mio. EUR. Darin enthalten waren Buchgewinne aus dem Verkauf der Pfleiderer track systems. Das Unternehmen hob die Dividende auf 0,25 EUR von 0,15 EUR im Vorjahr an. "Langfristig orientiert sich unsere Dividendenpolitik weiterhin mit Vorrang an den Wertsteigerungspotenzialen, die wir für unsere Aktionäre durch den weiteren Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten erschließen können", sagte Vorstandsmitglied Michael Ernst.