Gesetzliche Neuregelungen prägen Umsatz- und Ertragsentwicklung im Jahr 2006
Die anhaltend hohe Wettbewerbsintensität und das zum 01. Mai 2006 in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung (AVWG) hat auch im Geschäftsjahr 2006 den in Deutschland tätigen pharmazeutischen Großhandel vor Herausforderungen gestellt. Der Sanacorp Pharmahandel AG Teilkonzern konnte die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr leicht von 2.529.754 TEUR auf 2.542.661 TEUR steigern. Das bereinigte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit – im Vorjahr war der Ertrag aus dem Verkauf der Sanalog Logistik GmbH enthalten – verminderte sich von 34.500 TEUR auf 26.131 TEUR.
Maßgeblich für den leichten Anstieg der Umsatzerlöse auf Jahressicht waren ausschließlich die deutlichen Umsatzzuwächse in den Monaten Januar bis April 2006. Ab Mai 2006 sorgten vor allem die im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des AVWG stehenden starken Preissenkungen im Bereich der Generika für einen Rückgang der Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr. Das AVWG führte ebenfalls zu einer Verschlechterung der Einkaufskonditionen. Somit sank die Rohertragsmarge von 7,00% auf 6,46%.
Der Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2006 Rechnung tragend, wird der Vorstand zunächst dem Aufsichtsrat die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,99 je Vorzugsaktie und 0,94 EUR je Stammaktie der Sanacorp Pharmahandel AG vorschlagen. Im Anschluss daran soll diese Ergebnisverwendung von beiden Organen der Hauptversammlung am 27. Juni 2007 zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Die vorgeschlagene Dividendenausschüttung entspricht einer Anhebung der Basisdividende um 10 Cent; eine zusätzliche Bonuszahlung ist für das Geschäftsjahr 2006 nicht vorgesehen.
Die Sanacorp plant ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen Pharmagroßhandelsunternehmen CERP Rouen SA. Aufsichtsrat und Vorstand der Sanacorp AG haben am 13. Dezember 2006 beschlossen, beide Unternehmen gleichberechtigt zusammenzuführen; auch der Verwaltungsrat der CERP Rouen SA hat einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die Vorstände der beiden Unternehmen unterzeichneten dazu am 30. Januar 2007 eine Rahmenvereinbarung, die alle wichtigen Details regelt. Die Kooperation steht unter dem Vorbehalt, dass sowohl die Vertreter- und Hauptversammlung der Sanacorp, als auch die Generalversammlung der CERP Rouen SA dem Zusammenschluss zustimmen. Die Zusammenführung soll vor dem Hintergrund der rechtzeitigen Vorbereitung auf die Veränderungen der Märkte und der Wettbewerbsverhältnisse in Europa erfolgen.
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit einem moderaten Umsatzwachstum im pharmazeutischen Großhandelsmarkt. Dieses Wachstum wird auf der einen Seite durch die demografische Entwicklung und Arzneimittelinnovationen getrieben. Andererseits treten durch Preissenkungen der Hersteller gegenläufig bremsende Effekte auf. Sanacorp beabsichtigt, auch im Geschäftsjahr 2007 mindestens mit dem Markt zu wachsen. Die Folgen des am 01. April 2007 in Kraft tretenden Gesetzes zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) können die Ergebnisentwicklung beeinträchtigen.
Um in Deutschland flächendeckend vertreten zu sein, wird Sanacorp in Nordrhein-Westfalen eine neue Niederlassung eröffnen. Ein dadurch entstehender Anlaufverlust belastet das Ergebnis des Geschäftsjahres 2007. Die Möglichkeit für Sanacorp ihre Leistungen bundesweit anbieten zu können, begünstigen jedoch die künftigen Marktchancen des Unternehmens.