Der Vorstand der Dürr AG stellt den vom Aufsichtsrat festgestellten Jahresabschluss 2006 vor.Dürr hat im Geschäftsjahr 2006 sein Ziel erreicht und das Ergebnis stark verbessert. Für 2007 erwartet der Anlagen- und Maschinenbauer unverändert eine weitere deutliche Ertragssteigerung. Bei der Bilanzvorlage in Stuttgart stellt Vorstandschef Ralf Dieter für das Geschäftsjahr 2007 die Zahlung einer Dividende in Aussicht. Im ersten Quartal 2007 setzt sich der positive Trend beim Auftragseingang fort. Das operative Ergebnis (EBIT vor Einmalaufwendungen) des Dürr-Konzerns stieg 2006 bei leicht geringerem Umsatz auf 39,1 Mio. EUR; im Vorjahr hatte es 3,5 Mio.EUR betragen. Der operative Cashflow verbesserte sich um 137,8 Mio. EUR und war mit -9,8 Mio. EUR nur noch leicht negativ. Allein im vierten Quartal 2006 erzielte Dürr einen positiven Cashflow von 70,0 Mio. EUR. Der Auftragseingang nahm 2006 mit einem Plus von 20% stärker als erwartet zu und erreichte 1.459,8 Mio. EUR.
Ralf Dieter sagte zur strategischen Ausrichtung der Dürr-Gruppe: „Wir werden den Weg der nachhaltigen Ertragsverbesserung im Jahr 2007 konsequent fortsetzen. Das Konzernprogramm FOCUS wird in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführt. Wir wollen aus eigener Kraft wachsen und werden unsere Chancen in den Wachstumsmärkten, im Servicegeschäft und bei neuen Kunden nutzen. Einen Schwerpunkt setzen wir auf neue Produkte und Neuentwicklungen von energie- und resourcenschonenden Systemen unter Beachtung von Umweltaspekten.“ Die Bruttomarge, das heißt die Differenz zwischen Umsatz und Umsatzkosten im Verhältnis zum Umsatz, steigerte Dürr auf 16,2% (Vj.: 15,7%), obwohl sich der US-Markt in der zweiten Jahreshälfte 2006 stärker abschwächte als erwartet. Da Dürr die Vertriebsaktivitäten in den Wachstumsmärkten Asien und Osteuropa intensiviert hat, verringerten sich die Vertriebskosten 2006 nur leicht auf 94,7 Mio. EUR (Vorjahr: 97,6 Mio. EUR. Die Verwaltungskosten sanken aufgrund schlankerer Strukturen und effizienterer Abläufe von 92,8 Mio. EUR auf 83,1 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen zeigen einen positiven Saldo von 17,8 Mio. EUR (Vorjahr: -5,3 Mio. EUR). Dabei sind die Aufwendungen deutlich gesunken, nachdem sie im Vorjahr noch Belastungen aus der Neuausrichtung des Konzerns enthalten hatten.
Neben der operativen Ertragssteigerung trugen auch Fortschritte beim Zinsergebnis zum Ergebnisanstieg bei. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich das Zinsergebnis um 14,2 Mio. EUR auf -21,0 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss des Konzerns stieg auf 7,5 Mio. EUR (Vj.: 4,3 Mio. EUR. Im Vorjahr konnte Dürr nur aufgrund hoher Einmalerträge ein positives Ergebnis ausweisen. Zum Jahresende 2006 verfügte Dürr über flüssige Mittel in Höhe von 101,5 Mio. EUR (31.12.2005: 124,7 Mio. EUR. Die Nettofinanzverschuldung betrug 96,5 Mio. EUR gegenüber dem 31. Dezember 2005 ergibt sich daraus ein Anstieg von 11,6 Mio. EUR. Der Mittelabfluss für Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen von FOCUS belief sich auf 21,4 Mio. EUR. Das Net Working Capital sank zum Jahresende 2006 deutlich auf 154,7 Mio. EUR (31.12.2005: 171,5 Mio. EUR). Dafür sorgten höhere erhaltene Anzahlungen aufgrund der verbesserten Auftragssituation, aber auch positive Effekte aus Maßnahmen zur Reduktion der Mittelbindung. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich zum 31. Dezember 2006 auf 23,6% (31.12.2005: 20,9%). Absolut blieb das Eigenkapital mit 245,7 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahresstichtag (248,1 Mio. EUR) nahezu unverändert.
Die Kapazitätsanpassungen im Rahmen von FOCUS hat Dürr abgeschlossen. Insgesamt entfielen im Konzern wie angekündigt 811 Stellen, davon 479 im Jahr 2006. Der Schwerpunkt lag auf Europa und Amerika. Dem steht ein Stellenaufbau in den Wachstumsmärkten gegenüber. So wuchs die Belegschaft in Asien um 21% auf 601 Mitarbeiter (31.12.2005: 495). Dürr erwartet, dass der Auftragseingang des Konzerns im Jahr 2007 mindestens das hohe Niveau von 2006 erreichen wird. Hierfür sprechen die angekündigten und geplanten Projekte vieler Automobilhersteller.
Im Modernisierungs- und Service-Geschäft rechnet Dürr 2007 mit steigenden Auftragseingängen. Im ersten Quartal 2007 wird der Auftragseingang voraussichtlich sowohl den hohen Wert des Vorjahreszeitraums (430,0 Mio. EUR als auch den des vierten Quartals 2006 (299,0 Mio. EUR übertreffen. Der Umsatz wird aus heutiger Sicht auf dem Niveau des ersten Quartals 2006 liegen; die Geschäftsbereiche Cleaning and Filtration Systems und Factory Assembly Systems liegen beim Umsatz noch zurück. „Für 2007 erwarten wir eine deutliche Ertragssteigerung, welche die Zahlung einer Dividende ermöglicht“, so Dürr-Chef Dieter.
Die Ertragsverbesserung basiert auf einem höheren Umsatz, der Ausweitung der Bruttomarge aufgrund der Erfolge von FOCUS und den wenig veränderten Kosten für Verwaltung und Vertrieb. Dürr geht davon aus, dass die Geschäftsbereiche Cleaning and Filtration Systems und Factory Assembly Systems, die im Jahr 2006 Verluste ausgewiesen haben, ein positives Ergebnis erreichen. Basis dafür sind eingeleitete Verbesserungsmaßnahmen sowie steigende Geschäftsvolumina. Die USKapazitäten hat Dürr 2006 dem Nachfragevolumen angepasst. Das Ergebnisverbesserungspotenzial von Cleaning and Filtration Systems, Factory Assembly Systems sowie des US-Geschäfts liegt im Jahr 2007 insgesamt im unteren zweistelligen Millionenbereich. Beim Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit rechnet Dürr für 2007 mit einem spürbaren Anstieg. Außerdem plant das Unternehmen einen positiven Free Cashflow. Daraus ergibt sich eine Verbesserung von Nettofinanzverschuldung und Liquidität.
Veröffentlichungsdatum:
29.03.2007
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13:03
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