Das Biotechnologie-Unternehmen MediGene AG stellt heute den Geschäftsbericht 2006 vor und gibt einen Ausblick auf das laufende und kommende Geschäftsjahr. Die Umsätze in Höhe von 31,2 Mio. EUR (2005: 19,7 Mio. EUR) stammten im Wesentlichen aus der Kommerzialisierung des Medikaments Eligard® und dem Abschluss einer Lizenzvereinbarung mit Bradley Pharmaceuticals Inc. für die Polyphenon® E-Salbe. Die Erlöse verteilen sich auf Produktumsätze, Lizenzeinnahmen und Meilensteinzahlungen. Die Meilensteinzahlungen haben sich mit einem Anstieg auf 18,8 Mio. EUR (2005: 8,8 Mio. EUR) mehr als verdoppelt.
Die Beschaffungskosten enthalten im Wesentlichen Kosten für den Einkauf von Eligard® und eine entsprechende Beteiligung des Lizenzgebers QLT USA, Inc. an den Verkaufserlösen. Der Anstieg der operativen Kosten auf 28,9 Mio. EUR (2005: 22,1 Mio. EUR) resultiert hauptsächlich aus der Übernahme von Avidex Ltd. Ende September 2006 sowie aus dem klinischen Entwicklungsfortschritt des Medikamentenkandidaten EndoTAG®-1. Den operativen Verlust (EBIT) konnte MediGene um 27% auf -8,4 Mio. EUR verringern. Insgesamt hat sich der Jahresfehlbetrag um 43% auf -6.891 TEUR reduziert.
Im Jahr 2006 ergab sich ein Nettoverbrauch an Barmitteln aus laufender Geschäftstätigkeit von -2,5 Mio. EUR (2005: -11,3 Mio. EUR) und ein durchschnittlicher monatlicher Verbrauch von -0,2 Mio. EUR (2005: -0,9 Mio. EUR). Zum Periodenende betrug der Barmittelbestand 52,5 Mio. EUR.
Umsatz und Ergebnis des Geschäftsjahres 2006 liegen über der Erwartung des Unternehmens (Prognose 2006: Umsatz: 30 Mio. EUR, Netto-Verlust: unter -10 Mio. EUR). Aufgrund der Geschäftsentwicklung im Jahr 2006 verfügt die MediGene AG nun über ein Medikament am Markt, ein weiteres besitzt die US-Marktzulassung und eines ist im fortgeschrittenen Zulassungsprozess. MediGenes Medikamentenpipeline umfasst nun zwei Medikamentenkandidaten mit "Blockbuster"-Potenzial, die sich in der Phase II der klinischen Entwicklung befinden, zudem weitere hoch innovative Medikamentenkandidaten in der klinischen und vorklinischen Entwicklung. Zudem hat MediGene eigene Basis-Technologien zur Entwicklung weiterer Wirkstoffe, die auch für Partnerschaften zur Verfügung stehen.
Ausblick und Prognose
MediGene plant im Jahr 2007 den Aufbau einer eigenen Vertriebsorganisation und die Markteinführung des Medikaments Oracea(TM), dessen Zulassung im ersten Halbjahr 2007 erwartet wird. Die Polyphenon® E-Salbe soll im zweiten Halbjahr 2007 durch MediGenes Partner Bradley Pharmaceuticals in den US-amerikanischen Markt eingeführt werden. MediGene wird zugleich die Entwicklungsaktivitäten für die Medikamentenkandidaten RhuDex® und EndoTAG®-1 sowie für die Entwicklung der neu erworbenen mTCR-Technologie ausweiten.
Für das Jahr 2007 rechnet MediGene mit einem Anstieg des Gesamtumsatzes auf ca. 35 Mio. EUR. Im Gegensatz zu den Vorjahren werden die Erlöse hauptsächlich aus Produktumsätzen bestehen, die aus der Vermarktung von Eligard®, der Polyphenon® E-Salbe und Oracea(TM) stammen. Darüber hinaus beinhaltet die Prognose in geringem Umfang auch Einnahmen aus neu abzuschließenden Kooperationsverträgen.
Die operativen Kosten werden sich im Geschäftsjahr 2007 durch den geplanten Aufbau der Vertriebsorganisation und die Ausweitung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten deutlich erhöhen. MediGene erwartet im Geschäftsjahr 2007 einen Verlust auf EBIT-Basis in Höhe von 35 Mio. EUR. Die Erhöhung des Verlusts resultiert neben dem Anstieg der operativen Kosten aus dem deutlichen Rückgang der Meilensteinzahlungen von Partnern und damit einhergehend mit einer geringeren Bruttomarge. Entsprechend der Umsatz- und Ergebnisprognose soll der Barmittelbestand zum Jahresende 2007 voraussichtlich bei 25 Mio. EUR liegen. Für das Geschäftsjahr 2008 rechnet MediGenes Management mit der Halbierung des Verlusts auf EBIT-Basis.
Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der MediGene AG, kommentiert: "MediGene hat 2006 erneut Umsatz und Ergebnis erheblich verbessert und zugleich äußerst wichtige strategische Ziele erreicht. MediGene ist heute so präsent am Markt wie kein Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland, wie auch kaum eines in Europa. Zugleich sorgen wir für ausreichend Nachschub in der Medikamentenpipeline. Auch in Zukunft werden wir daran arbeiten, attraktive Medikamente auf den Markt zu bringen und zugleich für künftige Innovationen zu sorgen. Das bedeutet zunächst, für das Jahr 2007, ein Jahr der Investitionen in Marketing und Forschung & Entwicklung. In einem ausgewogenen Verhältnis aus marktreifen Produkten und Forschungsaktivitäten - aus Marktstärke und Innovationskraft - liegt MediGenes Zukunft."
Veröffentlichungsdatum:
28.03.2007
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08:36
Redakteur:
rpu