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Analystenkonferenz der FUCHS PETROLUB AG - Beeindruckt Analysten mit Rekordergebnis in schwierigem Umfeld


Die im SDAX notierte FUCHS PETROLUB AG wählte als Veranstaltungsort für ihre dritte Finanzmarktkonferenz das niederbayerische Bad Griesbach, bekannt für seine vielen Kurbäder ("Bäderdreieck") und noch mehr Golfplätze. Gewählt wurde der idyllische Ort jedoch wegen der nahe gelegenen Knorr Bremse AG in Aldersbach, einem bedeutenden Kunden des Hauses.



Am 4. September 2002 fanden sich um 8:30 Uhr im Hotel Maximilian etwa 10 Analysten ein, darunter Vertreter der Landesbank Baden-Württemberg, der BW Bank, des Bankhauses Lampe, der Deutschen Bank, Sal. Oppenheim und Münker & Cie.. Auch Mario-David Balda nahm für GSC Research an der Veranstaltung teil, um sich ein Bild von der Entwicklung des Unternehmens zu machen.



Seitens FUCHS PETROLUB hatten sich die Herren Dr. Manfred Fuchs (Vorstandsvorsitzender), Stefan Fuchs (Vorstand Westeuropa), Rolf-Peter Heckler (Internationales Produktmanagement), Reiner Schmidt (Leiter Treasury und Konzerncontrolling), Dr. Alexander Selent (Finanzvorstand) und Hubertus Stärk (Leiter Öffentlichkeitsarbeit) auf den Weg ins idyllische Rottal gemacht.


Wirtschaftliches Umfeld und Entwicklung des Weltschmierstoffmarkts - Strategien und Perspektiven für FUCHS PETROLUB



Die Konferenz eröffnete Dr. Manfred Fuchs, der in seinem Unternehmensprofil die FUCHS PETROLUB als führenden Hersteller von Schmierstoffen und verwandten Spezialitäten mit globaler Präsenz bezeichnete. Das Unternehmen sieht sich selbst als Komplettanbieter mit umfassendem Produktsortiment für ein breites Kundenportfolio mit der Marktführerschaft hinsichtlich Innovation und Spezialisierung.



Die Wachstumsregion in diesem Markt ist nach den Worten von Dr. Fuchs eindeutig Asien, wo rund 56 Prozent des weltweiten Wachstums bis 2010 stattfinden wird, und China ist bereits heute hinter den USA der zweitgrößte Schmierstoffmarkt der Welt, während Deutschland erst auf Platz 6 folgt. Die fortschreitende Globalisierung kommt hier weltweit tätigen Anbietern wie FUCHS entgegen, und man erwartet einen Rückgang bei der Zahl der Hersteller von derzeit 1.400 auf 500 bis 800.



Unter den unabhängigen Herstellern ist FUCHS bereits heute mit großem Abstand die Nummer 1, unter Einbeziehung der großen Mineralölkonzerne die Nummer 3 in Deutschland (hinter BP-Castrol und Shell-DEA), die Nummer 5 in Westeuropa und die Nummer 8 in der Welt. In strategisch wichtigen und hochwertigen Geschäftsfeldern hält FUCHS die Weltmarktführerschaft. Hierzu gehören Flüssigkeiten zur Metallbearbeitung, Produkte für das Schmieden, Korrosionsschutzmittel, Spezialfette, sprühbare Haftschmierstoffe, spezielle Schmierstoffe für den Bergbau und umweltfreundliche Produkte.



Vor dem durch den Preis dominierten Wettbewerb schützt man sich bei FUCHS PETROLUB mit einem ausgewogenen und hoch spezialisierten Produktprogramm. Während der Weltmarkt von Massenprodukten wie Kfz- und Industrieölen dominiert ist, haben Spezialitäten wie Höchstleistungs-Schmierstoffe oder Flüssigkeiten zur Metallbearbeitung einen Absatzanteil von knapp 35 Prozent, während im Weltmarkt hierauf nur knapp 9 Prozent entfallen. Dies spiegelt sich auch in einer überdurchschnittlichen Gewinnmarge von fast 8 Prozent wider.



Durch die fehlende Abhängigkeit vom Rohölpreis, welche durch die Position ganz am Ende der Wertschöpfungskette gesichert ist, genießt FUCHS ein stabiles Preisdifferenzial, und statt einer Raffineriemarge verdient FUCHS durch die Sortiments- und Spezialisierungsprämie. Diese wird durch den Fokus auf Forschung und Entwicklung gesichert, mit Innovation und Spezialisierung als Schlüsselstrategien. Ein Beispiel hierfür ist die Pionierrolle bei umweltfreundlichen Schmierstoffen und Bearbeitungsflüssigkeiten.



Mehrere Preiserhöhungsmaßnahmen haben bewiesen, dass das Geschäft von FUCHS PETROLUB zu rund 70 Prozent "konjunkturrobust" ist, auch eine ausgeprägte Saisonalität ist nicht zu beobachten, und auch die Auswirkungen von Währungs- und Zinsschwankungen sind vergleichsweise gering.



Wesentliche Ereignisse in jüngster Zeit waren der kartellrechtsbedingte Ausstieg der DEA, der dazu führte, dass die FUCHS Europe Schmierstoffe nun wieder eine 100prozentige Tochter des Konzerns ist. Überdurchschnittliches Umsatz- und Gewinnwachstum führte zu einer guten Entwicklung des Aktienkurses und zur Aufnahme in den SDAX. Ein "FUCHS-Corporate-Governance-Kodex" wurde im Juni diesen Jahres verabschiedet und dem Kapitalmarkt präsentiert.



In China hat man bereits einen relativ hohen Bekanntheitsgrad erreicht und ist schon mit Werken in drei Provinzen sowie mit zahlreichen Verkaufsbüros präsent. Man genießt eine Stellung als der "bevorzugte Lieferant" der Automobilfirmen. In 2002 soll China bereits 45,7 Mio. EUR zum Konzernumsatz beitragen.



Dr. Fuchs bezeichnete die Aktie als solides Investment mit Kurschancen, für das die hohe Substanzunterlegung und Dividendenrendite ebenso spreche wie auch die geringe Volatilität nach unten auch bei schlechter Börsenverfassung.


Ertragssteigerungen in Westeuropa



Über die Neuausrichtung des Geschäfts in Westeuropa von 1999 bis 2002 sprach im Anschluss Vorstandsmitglied Stefan Fuchs. Dieser verwies auf das 50:50 Gemeinschaftsunternehmen FUCHS DEA Schmierstoffe, das seit dem 1.9.1998 bestand. Dieses gehört nun nach dem Ausstieg der DEA zu 100 Prozent zur FUCHS PETROLUB AG und firmiert unter dem Namen FUCHS Europe Schmierstoffe (FES). In 2002 rechnet man hier mit einem Umsatz von 240 Mio. EUR.



Im westeuropäischen Ausland wurde im Oktober 1999 entschieden, alle Landesgesellschaften in die virtuelle Geschäftseinheit FUCHS Europe zu integrieren. Ziel war hierbei die Ausnutzung einer gemeinsamen Marktpenetrierung und die Absicht, die lokale Betreuung der Kunden fortzusetzen und Synergien in den Bereichen Supply Chain und Administration/IT zu schöpfen. Werkschließungen führten zusätzlich zu deutlichen Kostenreduzierungen.



Die neue "FUCHS Europe United" hält nun bei einem Umsatz von 600 Mio. EUR und 1.500 Mitarbeitern. Die kumulierten Umsätze im ersten Halbjahr 2002 lagen bei 308,2 Mio. EUR, das EBIT bei 15,2 Mio. EUR. Die notwendige Restrukturierung will man durch den Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Grundstücken finanzieren. Die Schritte zur zukünftigen "FUCHS Europe United" sind die Bildung eines gemeinsamen Managementteams in 2003 und eine weitere Straffung der Produktion. Der Standort Mannheim wird dabei als Forschungs- und Entwicklungszentrum eine tragende Rolle spielen.


Halbjahresergebnisse 2002 und Ausblick



Über das aktuelle Zahlenwerk referierte Finanzvorstand Dr. Selent. Das Wachstum "steht auf Grün", wie das Plus beim Umsatz von 13,5 Prozent auf 542,3 Mio. EUR und das um 110,5 Prozent verbesserte Ergebnis vor Steuern zeigen. Auch beim operativen Cashflow war eine Steigerung von 63,2 Prozent zu verzeichnen. Dies führte zum besten Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte, welches erstmals nach IAS berechnet 12 Mio. EUR beträgt, nach HGB wären es sogar 15 Mio. EUR gewesen. Mit der Umstellung auf IAS erhöht man bei der FUCHS PETROLUB die Transparenz der Berichterstattung, sorgt für bessere Vergleichbarkeit und erfüllt die Vorgaben für das Segment SDAX.



Beim Umsatz legte besonders Europa mit plus 18,2 Prozent zu, gefolgt von Asien-Pazifik/Afrika mit plus 15,8 Prozent. Hiermit liegt Europa nun bei 65 Prozent Umsatzanteil, Asien-Pazifik/Afrika bei 14 Prozent und Amerika bei 21 Prozent. Auf Nachfrage von Mario-David Balda von GSC Research schlüsselte Dr. Selent die Umsätze in Asien nach Ländern auf. Dabei werden in 2002 auf China rund 50 Mio. EUR entfallen, dahinter liegt Australien mit 30 bis 35 Mio. EUR, Südafrika mit 16 Mio. EUR, Indonesien mit 9 EUR und Indien mit 8 Mio. EUR. Der starke Zuwachs in Europa von 18,2 Prozent ist zu 16,2 Prozent auf den hinzugekommenen DEA-Anteil bei FES zurückzuführen, 1,8 Prozent waren durch internes Wachstum und 0,2 Prozent Wechselkurseffekte bedingt.



In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung fällt eine Veränderung bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträge von plus 0,1 auf minus 2,4 Mio. EUR auf. Dr. Selent begründete diese mit einer Vorsorgemaßnahme hinsichtlich der weggebrochenen Nachfrage bei Lippert und mit Forderungsabschreibungen nach Chapter 11 in den USA. Das EBIT legte dennoch um stolze 29,2 Prozent auf 36,3 Mio. EUR zu.



Die Steuerquote konnte durch Firmenwertabschreibungen von 62 auf 49 Prozent gesenkt werden, und somit liegt die Netto-Umsatzrendite bei über 15 Prozent. Bei der Steuerquote hat man sich eine weitere Senkung auf 45 Prozent zum Ziel gesetzt, bei der Umsatzrendite, die gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,2 auf 2,2 Prozent fast verdoppelt wurde, peilt man die 3 Prozent-Marke an. Ein Schwachpunkt, der ausgemerzt werden soll, ist die Zinsdeckung (EBIT/Finanzergebnis), die derzeit noch bei 2,8 liegt.



In seinem Ausblick auf das Gesamtjahr 2002 kündigte CFO Dr. Selent an, dass der Umsatz erstmals 1 Mrd. Euro übersteigen wird, und er teilte mit, dass man im Juli bereits erneut einen überdurchschnittlichen Umsatz verzeichnen konnte. Auch der Jahresüberschuss werde deutlich über dem Vorjahreswert liegen.



Zum Abschluss seines Vortrags zeigte Dr. Selent noch am Beispiel der australischen FUCHS LUBRICANTS auf, wie sich die Gesamtzahl der 1.500 dortigen Kunden zwischen 2000 und 2002 hin zu Großkunden mit Umsätzen über 5.000 AUD verschoben hat mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Rohertragsmarge.


Schmierfette: Markt, Marktstellung, Einsatzbeispiele



Der Vorstand mit der Agenda Internationales Produktmanagement, Rolf-Peter Heckler, sprach über das Marktsegment der Schmierfette, deren typische Zusammensetzung zu 50 bis 95 Prozent aus Grundöl, zu 5 bis 45 Prozent aus Verdickern und zu bis zu 5 Prozent aus Additiven besteht. Eingesetzt werden diese bei Fahrzeugen, der Stahlherstellung, Braunkohle und Off-Shore. Die Aufgaben hierbei sind schmieren, abdichten, Korrosion verhindern und - was immer mehr an Bedeutung gewinnt - Vibrationen und Geräusche dämpfen.



Der Weltmarkt für Fette beträgt etwa 1,1 Mio. Tonnen, und größter Verbraucher ist die Region Asien/Pazifik mit 32,5 Prozent Anteil vor den USA mit 18,9 Prozent. Zentral- und Osteuropa liegen mit 14,9 Prozent noch vor Westeuropa (12,8). Auf Nachfrage erklärte Vorstand Heckler, dass der vergleichsweise geringe Anteil Westeuropas darin begründet liegt, dass hier die qualitativ hochwertigsten Schmierstoffe eingesetzt werden, was mengenmäßig zu einem geringeren Verbrauch führt. In den USA, Europa und Japan gibt es viele Wettbewerber mit unterschiedlichen Stärken, aber auch hier ist der Markt von großen Akquisitionen geprägt, wobei die Anzahl der Fettfabriken dementsprechend sinkt.



Schmierfette haben im FUCHS-Konzern eine sehr hohe Bedeutung. Der Anteil am Gesamtumsatz stieg in 2001 auf 14 Prozent, und das Segment liefert die höchsten Erträge und Margen. Als Beispiel für den Einsatz von Schmierfetten zog Herr Heckler die Anwendung in Kraftfahrzeugen heran. In einem Automobil werden bis zu 30 verschiedene Fettsorten eingesetzt, insgesamt etwa 1,5 kg pro Fahrzeug. FUCHS PETROLUB verfügt dabei über Freigaben und OEM‘s bei einer Vielzahl der großen Namen der Automobilbranche und ebenso vielen Zulieferern.


Abschluss



Im Anschluss an die Referate und Diskussionen wurde eine Werksführung bei dem bedeutenden Kunden von FUCHS, der Knorr Bremse AG in Aldersbach, angeboten. Dies wurde von allen Teilnehmern wahrgenommen, die einen interessanten Einblick in das praktische Einsatzfeld der Produkte der FUCHS PETROLUB AG vermittelt bekamen. Der bei Knorr Bremse für den Einkauf verantwortliche Mitarbeiter Wolfgang Brandl zeigte die Entwicklung seines Unternehmens ebenso wie das derzeit stark forcierte Wachstum bei Knorr auf.


Fazit



Die FUCHS PETROLUB AG konnte für die ersten sechs Monate 2002 erneut ein Rekordergebnis präsentieren, und dementsprechend zufrieden zeigten sich die nach Griesbach angereisten Analysten. Besonders beeindruckt, dass diese Geschäftszahlen in einem alles andere als idealen konjunkturellen und gesamtwirtschaftlichen Umfeld zu Stande kamen.



Die kartellrechtlich seitens DEA notwendige Abgabe ihres Anteils an FUCHS PETROLUB scheint sich als ein echter Glücksfall für die Mannheimer zu entpuppen. Bei vollen Auftragsbüchern sind negative Überraschungen für den Anleger zumindest kurzfristig nicht zu erwarten. Auch könnten wir uns vorstellen, dass das gut abgesicherte und profitable Wachstum mittelfristig dazu führt, dass der SDAX noch nicht das Ende der Fahnenstange hinsichtlich des Börsensegments darstellen könnte.



Besonders begrüßen wir auch die intensive und engagierte Investor Relations-Arbeit des Unternehmens. Die zeigt sich in Quartalsberichten mit hohem Anlegernutzen, transparenter Informationspolitik und auch oder gerade im Corporate Governance-Kodex des Unternehmens. Die Finanzmarktkonferenz vom September 2002 ist aus unserer Sicht als schöner Erfolg zu bewerten. Wir gehen davon aus, dass diese positive Sichtweise auch für die kommenden Quartale der FUCHS PETROLUB AG gilt, und wir werden weiterhin ausführlich berichten.


Kontaktadresse



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Hubertus Stärk



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Veröffentlichungsdatum: 10.09.2002 - 17:51
Redakteur: mba
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