Die GEA Group AG hat im Geschäftsjahr 2006 in ihrem Kerngeschäft ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 298,2 Mio. EUR erwirtschaftet. Damit wurde der vergleichbare Vorjahreswert von 225,3 Mio. EUR deutlich um 32,3% oder 72,9 Mio. EUR übertroffen. An dieser Steigerung waren alle Segmente, wenngleich in unterschiedlicher Größenordnung, beteiligt. Bei gesunkenen Holdingkosten verbesserte sich die EBIT-Marge des fortgeführten Geschäfts auf 6,9%. "Wir haben unser Ziel, den Unternehmenswert der GEA Group für unsere Anteilseigner überproportional zu steigern, im Geschäftsjahr 2006 mehr als erreicht. Nach dem Verkauf des Großanlagenbaus wird die GEA Group ein durch und durch gesunder und äußerst profitabler Konzern sein. Aufgrund der sehr gut gefüllten Auftragsbücher in allen Unternehmensbereichen sowie der weiterhin ungebrochenen Konjunktur inallen Hauptgeschäftsfeldern der GEA Group sind die Aussichten für dasGeschäftsjahr 2007 sehr positiv. Die neue Konzernstruktur wird ein Garant für starkes Wachstum vor allem der EBIT-Margen sein," so Jürg Oleas, Vorsitzender der Vorstands der GEA Group AG.
Auftragseingang und Umsatz wieder weit über Vorjahreswert
Den Auftragseingang konnte die GEA Group im Geschäftsjahr 2006 um deutlich mehr als eine Milliarde Euro oder 35,1% von 3.684 Mio. EUR auf 4.978 Mio. EUR steigern. Der Konzernumsatz wuchs gegenüber dem Vorjahr um 28,2% auf 4.346 Mio EUR. Akquisitionen trugen 3,6%punkte zum Auftragswachstum und 3,2%punkte zum Umsatzanstieg bei.
Konzernergebnis negativ
Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche beträgt 187,4 Mio. EUR. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie in Höhe von 1,00 EUR. Das Ergebnis der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche
einschließlich der voraussichtlichen Verluste und Vorsorgeaufwendungen aus dem Verkauf der Lentjes, aber ohne den positiven in 2007 anfallenden Ertrag aus dem Verkauf der Lurgi, beträgt minus 475,6 Mio. EUR, entsprechend einem Ergebnis je Aktie von -2,53 EUR. Das Konzernjahresergebnis beläuft sich danach auf minus 288,2 Mio. EUR. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie in Höhe von -1,53 EUR.
Konzentration auf Kernkompetenz Verfahrenstechnik
Nach dem Verkauf des Großanlagenbaus wird sich der Konzern auf den Ausbau seiner Kernkompetenz Verfahrenstechnik konzentrieren. Organisches Wachstum und Akquisitionen werden dabei gleichermaßen
Auftragseingänge und Umsätze fördern. Auf Basis der heute schon erreichten soliden Marktpositionen wird die Ausrichtung dabei in stärkerem Maße als bisher auf qualitativem Ergebniswachstum liegen. Mit dem Erwerb von Procomac in Italien am 01. März 2007 gibt es bereits die erste bedeutende Akquisition im aktuellen Geschäftsjahr, die diese Strategie nachhaltig untermauert.
Großanlagenbau belastet Ergebnis entscheidend
Erwartungsgemäß hat Lurgi nach vielen Jahren mit Verlusten im Geschäftsjahr 2006 ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 9,6Mio. EUR (Vorjahr -1,1 Mio. EUR) erreicht. Der Auftragseingang konnteinsbesondere wegen der starken Nachfrage nach Anlagen zur Herstellungvon Biokraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen nahezu verdoppelt werden. Wie berichtet, spiegelte sich diese positive Entwicklung direkt in einem unerwartet hohen Interesse von Investoren bei dem durchgeführten Bieterverfahren zum Verkauf der Lurgi wider. Bei Lentjes traten im Jahresverlauf erhebliche Ergebnisverschlechterungen auf, die aus Auftragsverlusten, Auftragsverschlechterungen und Aufwendungen für auftragsbezogene Rechtsstreitigkeiten resultierten. Dies führte bei Lentjes zu einem Ergebnis vor Steuern von minus 345,6 Mio. EUR (Vorjahr -15,8 Mio. EUR). Bei Zimmer resultieren die Verluste des Ergebnis vor Steuern von minus 58,9 Mio. EUR (Vorjahr -3,2 Mio. EUR) aus der Abschreibung von Goodwill, den notwendigen Sozialplanrückstellungen sowie Wertkorrekturen im Anlagevermögen. Diezu Zimmer gehörende Fleissner GmbH wurde mit Wirkung zum 14. Dezember 2006 veräußert.
Verkaufsprozess Großanlagenbau vor Abschluss
Es gibt für die Lurgi AG und die Lentjes GmbH jeweils ein "agreement in principle". Die wesentlichen Themen sind vereinbart. Es gibt noch wenige Punkte, die sorgfältig abgearbeitet werden müssen, bevor die Verträge unterschrieben werden und die Kartellgenehmigungen eingeholt werden können. Die Ergebnisse aus den beiden Transaktionen fallen in zwei verschiedene Geschäftsjahre. Die Bilanzierungsregeln schreiben vor, erkennbare Verluste bereits heute zu berücksichtigen, was für erwartete Gewinne jedoch nicht möglich ist. Entsprechend ist das Ergebnis 2006 von den Verlusten und Vorsorgeaufwendungen aus dem Verkauf der Lentjes GmbH belastet, während die erwarteten Erträge aus dem Verkauf der Lurgi AG erst in 2007 bilanziert werden dürfen.
Ausblick auf die Geschäftsentwicklung
Für 2007 und 2008 erwartet der Vorstand auf der Basis des sehr hohen Auftragseingangs 2006 in Höhe von 5,0 Mrd EUR einen Anstieg des Geschäftsvolumens. Ausgehend von einem Umsatz in Höhe von 4,3 Mrd EUR im Geschäftsjahr 2006 geht der Vorstand von einem Umsatzanstieg von jeweils 5 bis 10% in den kommenden beiden Geschäftsjahren aus. Das operative Ergebnis wird überproportional wachsen. Unter der Voraussetzung, dass die Konjunktur sich weiterhin positiv entwickelt, erwartet der Vorstand für den Konzern eine Verbesserung der EBIT-Marge von heute 6,9% auf über 8% in den nächsten drei Jahren. Aus heutiger Sicht wird für 2007 die Zahlung einer Dividende wieder aufgenommen.
Veröffentlichungsdatum:
21.03.2007
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08:17
Redakteur:
rpu