Am 15.4.2003 lud die CCR Logistics Systems AG zu ihrer Bilanzpressekonferenz in den Sitzungssaal der Münchner Börse ein. Achim Winter, der Vorstandsvorsitzende, und Susanne Momberg berichteten über das vergangene Geschäftsjahr und konnten durchwegs gute Zahlen und Fakten bekannt geben. Für GSC Research war Dietmar Stanka vor Ort und erstellte diesen Bericht.
Bericht des Vorstands
Achim Winter erläuterte am Anfang seiner Rede die Strategien und die Ausrichtung des Unternehmens, das sich auf drei Kernkompetenzen und vier Branchen konzentriert hat. Daraus entstanden vier strategische Geschäftsfelder. Die Kernkompetenzen sind Consulting, Logistics und Software. Die Branchen bestehen aus den Segmenten Automotive, Electronics, Facilities und Construction. Am Beispiel Italiens erläuterte Herr Winter, dass jeder italienische Betrieb ein so genanntes "Abfalltagebuch" führen muss. Hierfür hat CCR eine Software entwickelt, die den Betrieben eine erhebliche Erleichterung in der Verwaltung bietet.
Mitten in der Planung ist man bei der Software für die deutsche Dosenpfand-Clearingorganisation. Praktisch alle Softwarelösungen sind individuell auf den Kunden zugeschnitten. Im Bereich Computer existiert bereits eine Software, die ein Clearing und Stoffstrom-Management für ein Rücknahmesystem darstellt. Für den Ausbau des Münchner Flughafens, das Terminal II, hat die Gesellschaft die logistische Planung übernommen, und für ein bestehendes Rücknahmesystem für Elektronikteile in Frankreich ist CCR im Bereich Operations Research tätig.
Im klassischen Geschäft Logistics besteht eine der Hauptaufgaben in der operativen Entsorgung für den Kfz-Handel, Tankstellen, Reifenhandel und Batterieproduzenten. Im Segment Construction werden Abfälle nach Schadstoffen und unter anderem nach Baustellen und Straßen getrennt.
Die Konzernstruktur hat sich im letzten Jahr etwas verändert. CCR Nordic wurde aus Gründen fehlender Profitabilität geschlossen, dafür wurde in der Schweiz die CCR Schweiz GmbH gegründet. In Spanien ist man mit der CCR Hispana S.A. vertreten, und von dort wird auch Portugal betreut. In Großbritannien gibt es die CCR U.K. Ltd., in Italien die CCR Italia S.p.A., und der weiterhin wichtigste Umsatzträger ist die CCR Deutschland AG.
Nach den Ausführungen von Achim Winter berichtete Frau Momberg über die Bilanzkennzahlen. Das EBITDA verbesserte sich um 95 Prozent von minus 723 TEUR auf minus 35 TEUR. Der Verlust konnte dabei um 29 Prozent gesenkt werden. Im Jahr 2001 betrug dieser noch 1,7 Mio. EUR, im Jahr 2002 belief er sich auf 1,2 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der Sondereinflüsse des Auslandsgeschäftes kann das EBIT in Höhe von minus 926 TEUR auf minus 216 TEUR gesenkt werden. Der größte Posten bei diesen Einflüsse waren mit 549 TEUR Forderungsabschreibungen.
Der Konzernumsatz konnte um 12 Prozent auf 23,7 Mio. EUR gesteigert werden (Vj.: 21,2 Mio. EUR). Der Rohertrag betrug dabei 4,3 Mio. EUR nach 4,6 Mio. EUR im Vorjahr. Den größten Anteil des Umsatzkuchens hatten die Kfz-Werkstätten mit über 14,4 Mio. EUR. Mit Altreifen erzielte CCR einen Umsatz von 2,2 Mio. EUR, mit Altbatterien 2 Mio. EUR und mit Lizenzgebühren 2,4 Mio. EUR. Die Personalkosten sanken von 3,1 auf 2,4 Mio. EUR.
Im Hinblick auf den Aktienkurs betonte Achim Winter, man könne mit der Entwicklung zwar nicht ganz zufrieden sein, aber man arbeite kräftig daran, damit der Wert weiteren Zuwachs erfährt. Hierzu wird künftig erst einmal weniger investiert werden, und man möchte mit den Investitionen der letzten Jahre Geld verdienen.
Fragen und Antworten
Zum ersten Quartal 2003 wollte die Unternehmensführung keine konkreten Angaben machen, sie betonte aber, man könne zufrieden sein. Ein Mitarbeiterabbau ist nicht geplant, allerdings auch kein weiterer Ausbau, da man mit dem jetzigen Stamm gut aufgestellt ist und auch weitere Akquisitionen möglich sind, ohne erweitern zu müssen. Die vorhandenen Mitarbeiter sind mit dem Unternehmen sehr stark verbunden, und die Fluktuation geht praktisch gegen Null.
Das Segment Rücknahme von elektronischen Geräten wird nach Angaben des Vorstands in der nächsten Zeit noch keine nennenswerte Umsätze erzielen. Wie in diesem Bereich ist es auch in den anderen Segmenten wesentlich, welche Regularien der Gesetzgeber verabschiedet.
Fazit und eigene Meinung
CCR scheint auf einem guten Weg zu sein. Die Investitionen sind getätigt, die Grundlagen sind vorhanden, der Aktienkurs befindet sich auf einem relativ niedrigen Niveau. Deshalb sollte man diesen Wert mehr als nur beobachten. Große Umsatz- und Ertragssprünge sind zu erwarten, wenn der Gesetzgeber die entsprechenden Verordnungen zur Rücknahme von Elektronikgeräten erlässt.
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