Im Konzern blieb der Umsatz mit 703 (709) Mio. EUR nahezu konstant, wobei sich die beiden Kernbereiche stark unterschiedlich entwickelten. Während der Bereich „Experts @ Output“ den Umsatz von 383 auf 403 Mio. EUR und das EBITDA von 38,7 auf 41,7 Mio. EUR steigern konnte, wurde im Bereich TA Beteiligung mit einem EBITDA von 1 Mio. nach 33 Mio. EUR im Vorjahr ein deutlich schwächeres Ergebnis erreicht. Hintergrund sind neben Restrukturierungskosten von 14 Mio. EUR auch wegfallende Ergebnisse veräußerter Beteiligungen; die Gewinne hieraus lagen bei 46 (54) Mio. EUR.
Im Konzern lag das EBITDA bei 71 (115) Mio. EUR; nach Abschreibungen von 38 Mio. EUR, Zinsen von 19 Mio. EUR sowie Minderheiten und Steuern (7 Mio. EUR) verblieb ein Ergebnis vor Firmenwertabschreibungen und latenten Steuern in Höhe von 7 (49) Mio. EUR, der Jahresüberschuss im Konzern ging von 7 auf 1 Mio. EUR zurück. Zusätzlich wurde der Einzelabschluss der AG durch Abschreibungen auf Beteiligungen sowie die Übernahme der Verluste der TA Beteiligung belastet, wodurch ein Jahresfehlbetrag von 62,7 Mio. EUR ausgewiesen wurde. Die Dividende für das Jahr 2001 fiel daher aus.
Marktanteile im Zukunftsfeld Experts @ Output sollen weiter steigen
Nach der Erläuterung dieser Zahlen sowie weiterer Details – nachzulesen im Quartalsbericht der Gesellschaft – ging der Vorstandsvorsitzende der TA, Dr. Dietmar Scheiter, auf die künftige strategische Ausrichtung sowie die Planzahlen der Gesellschaft ein.
Die verbliebenen Beteiligungen Majorette, Hüco und Bautech sollen bis Ende 2003 veräußert werden, die Bell KG sowie die Bautech-Tochter Leim & Potthoff konnten bereits Ende 2001 mit Gewinn verkauft werden. Aufgrund der verminderten Größe des Bereichs TA Beteiligung konnten die Personalkosten der Zentrale in Grünwald (bei München) um die Hälfte reduziert werden.
Ausgebaut werden soll hingegen der Bereich Experts @ Output. Hierbei wird über OEM-Partner im Bereich Digitalkopiersysteme insbesondere der Vertrieb eigener Marken forciert. Der Marktanteil insgesamt konnte im vergangenen Jahr von 7,0 auf 8,3 Prozent erhöht werden, davon entfiel mit 5,5 Prozent nach 2,8 Prozent nahezu der doppelte Anteil auf die eigenen Marken TA bzw. Utax.
Dieser Trend soll im laufenden Jahr fortgesetzt werden, geplant ist ein Marktanteil von 9 Prozent, von dem allein 8,0 Prozent auf eigene Marken entfallen sollen. Die Zahl der Einheiten soll dabei nach 16.900 und 18.600 in den Jahren 2000 und 2001 auf 20.300 im laufenden Jahr gesteigert werden.
Noch stärker wachsen soll das Segment Service, insbesondere das Geschäft im Bereich Service für Drittkunden („Third Party Maintenance“, TPM) entwickelt sich gut. Die Zahl der betreuten Fax- und Kopiersysteme erhöhte sich im Jahr 2001 auf 5.600 – mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, in dem mit 2.150 die Zahl aus 1999 mit 1.000 Systemen ebenfalls schon mehr als verdoppelt werden konnte.
Im laufenden Jahr ist eine weitere Steigerung auf 8.300 geplant, dies wäre ein Anstieg um nochmals fast 50 Prozent, vor allem durch stärkere TPM-Umsätze mit Großkunden.
Neben internem wird auch externes Wachstum forciert
Als dritten Teil der Wachstumsstrategie nannte Dr. Scheiter derzeit in Verhandlung befindliche Akquisitionen. Mit der abgeschlossenen Akquisition von Kannengiesser, auf die später noch näher eingegangen wurde, wurde bereits ein Zusatzumsatz von 10 Mio. EUR gesichert. Weitere Verhandlungen betreffen vier Firmen, die gemeinsam einen Umsatz von rund 65 Mio. EUR erzielen.
Zwei weitere Firmen im Bereich Imaging könnten weitere 25 Mio. EUR beisteuern; bei beiden läuft derzeit eine Due Diligence parallel zu Vertragsverhandlungen. Darüber hinaus soll das neue Segment Präsentations- und Medientechnologie ausgehend von derzeit 100 Mio. EUR Umsatz durch eine deutsche sowie eine international operierende Firma um 40 Mio. EUR gestärkt werden. Auch hier befindet sich eine Firma bereits in der Due Diligence, für die andere ist dieser Prozess für das zweite Quartal vorgesehen.
Zur bereits vollzogenen Akquisition von Kannengiesser erklärte Dr. Scheiter, dass hierdurch die bereits starke Marktposition der TA im Bereich Kopiersysteme im Raum Köln/Bonn zusätzlich verstärkt werden konnte. Mit nunmehr 9.250 Systemen hat TA einen Marktanteil von rund 18 Prozent erreicht und liegt damit mehr als 50 Prozent vor dem nächstgrößeren Wettbewerber Minolta (6.000 Systeme), der wiederum die doppelte Zahl an Systemen wie Ricoh und Nashuatec aufweisen kann.
Die Kannengiesser GmbH erzielte in 2001 mit 40 Mitarbeitern einen Umsatz von 10 Mio. EUR und ist einer der wichtigsten Canon-Partner für Kopier- und Faxgeräte in Deutschland. Die eigenen Techniker betreuen 3.250 Imaging-Systeme, davon ein Drittel mit langlaufenden Miet- und Serviceverträgen. Neben der strategischen Bedeutung sieht TA auch mögliche Synergiepotentiale, insbesondere bei Schwarz-Weiß-Geräten und im Bereich der Verwaltung.
Wechsel des Finanzvorstands angekündigt
Nach diesen Erläuterungen ging Dr. Scheiter noch kurz auf das vorgesehene Ausscheiden des derzeitigen und langjährigen Finanzvorstands Dr. Markus Trauttmansdorff zum Ende des dritten Quartals 2002 ein. Dieser war seit 1994 Vorstandsmitglied der TA Triumph-Adler AG und als solcher neben der Tätigkeit als Finanzvorstands für den Bereich TA BauTech zuständig, der zur Veräußerung steht.
Übernommen wird das Ressort Finanzen durch Heiko Arnold, der dieses beim künftigen Kernbereich Experts @ Output bereits verantwortet hat und seit Sommer 2001 Mitglied des TA-Vorstands ist. Herr Arnold ist 37 Jahre alt, ebenfalls schon seit 1994 bei TA tätig und war zuvor nach einem Wirtschaftswissenschaftsstudium als Wirtschaftsprüfer bei Arthur Andersen aktiv. Der Wechsel ist eine natürliche Folge der Konzentration auf Experts @ Output sowie die Aufgabe des Bereiches TA Beteiligung.
Ausblick 2002: deutliche Ergebnissteigerung erwartet
Für das laufende Jahr gab Herr Dr. Scheiter für den Bereich Experts @ Output eine erwartete Steigerung des Umsatzes um 15 sowie des Ergebnisses um 20 Prozent an; hingegen soll der Bereich TA Beteiligung um mindestens 15 Prozent rückläufige Umsätze verzeichnen, wobei nach dem unbefriedigenden Ergebnis im Jahr 2001 aufgrund des Wegfalls von 14 Mio. EUR an Einmalaufwendungen ein Ergebnis im „zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“ geplant ist. Daneben sollen Beteiligungsverkäufe einen Gewinn von 15 bis 20 Mio. EUR beisteuern.
Als Ziele bis Herbst 2002 nannte Herr Dr. Scheiter den Verkauf einer weiteren Beteiligung, den Abschluss von zwei Akquisitionen im Bereich Experts @ Output sowie eine Fortsetzung des internen Wachstums. Daneben sollen zwei neue „qualitativ hochwertige“ Analystenstudien erscheinen, mit denen man auf Road Show gehen will, um die Liqudität in der Aktie zu verbessern.
Fragen der Analysten und Diskussion
Auf die Frage nach dem Lieferanten der unter eigenem Label vertriebenen Produkte nannte Herr Dr. Scheiter die Firma Kyocera, die Nummer 3 weltweit bei Druckern und Nr. 5 im Bereich der Kopierer. im Faxbereich arbeite man mit Sagem zusammen. Auf die Anschlussfrage nach daraus resultierenden Währungsrisiken erklärte er, solche bestünden nicht, da alle Verträge auf Euro-Basis abgeschlossen werden.
Herr Bienek von Lupus Alpha stellte daraufhin etliche Fragen. Den durch ihn zuerst erfragten verbliebenen Verlustvortrag bezifferte Herr Dr. Scheiter auf einen latenten Steuerwert von 165 Mio. EUR (Verlustvortrag als über 300 Mio. EUR); auf die Frage, ob man die „letzte Chance vor der Steuerreform, etwas abzuschreiben“, genutzt habe, erklärte er, dass die Änderungen der Steuergesetzgebung sicherlich – soweit kaufmännisch sinnvoll – genutzt wurden, ausschlaggebend seien aber die schlechten Ergebnisse bei Bautech und Majorette gewesen, wodurch die Erwartungen für das laufende Jahr und somit auch für die möglichen Verkaufserlöse reduziert wurden.
Bezüglich weiterer Zukäufe interessierten ihn die ungefähren vorgesehenen Multiples sowie die Form der Finanzierung einerseits und die Rückführung der bestehenden Verbindlichkeiten andererseits. Hierzu erklärte Dr. Scheiter, man plane Erwerbe etwa zu einem EBIT-Multiple von 5 bis 6, wobei hierbei auch strategische Erwägungen eine Rolle spielen; dafür könne man „ruhig einmal 5,7 statt 5,0 bezahlen“.
Zum Thema der Verbindlichkeiten wies er darauf hin, dass diese teilweise mitverkauft werden – rund 50 Mio. Schulden betreffen den Bereich TA Beteiligung – und man zudem bei der Veräußerung einen Cash-Überhang erwarte, der für Akquisitionen und die Investition ins interne Wachstum genutzt werden soll.
Großaktionäre nur zu Verbesserung der Aktienliquidität abgabebereit
Eingehend auf die erwähnte Bereitschaft des Managements, Aktien abzugeben, wurde die Frage nach der Höhe gestellt und danach, wer diese Stücke abgeben will. Herr Dr. Scheiter betonte darauf, diese Bereitschaft bestehe einzig und allein vor dem Hintergrund des Interesses an einer Erhöhung der Liquidität der Aktie zur Gewinnung institutioneller Anleger, zum gegenwärtigen Kurs sei sie aber gering.
Ein Paketverkauf seitens Aufsichtsrat oder Verstand sei hingegen nicht geplant und habe auch in der Vergangenheit nicht stattgefunden; die Angabe eines reduzierten Anteils des Aufsichtsrates erklärte er mit einer Scheidung, wodurch der AR-Anteil auf 14 Prozent zurück ging. Weitere 12 Prozent liegen beim Vorstand, 20 Prozent bei der WestLB und 7 Prozent hält die Grünwald Equity, welche dem früheren Vorstand König zuzuordnen ist. Rund die Hälfte der Aktien befindet sich somit im Streubesitz.
Auf die Nachfrage bezüglich der Kosten des Head Office wurde erklärt, diese würden durch die Reduzierung der Personalkosten um 50 Prozent nach 18 Mio. EUR in 2001 im laufenden Jahr nur noch 14,5 Mio. EUR betragen; Herr Dr. Scheiter wies darauf hin, dass hiervon mit 8 Mio. EUR allein auf Pensionsverpflichtungen mehr als die Hälfte entfällt. Die übrigen 6,5 Mio. EUR entfallen auf Vorstandsbezüge, Miete und sonstige betriebliche Aufwendungen, einschließlich des Head Office in Grünwald.
Unabhängigkeit von Großkunden und Bonität der Endabnehmer
Zur Frage nach der als neuem Key Account benannten Holzmann AG und eventuellen drohenden Risiken im Fall einer (damals noch nicht endgültig sicheren) Insolvenz erklärte Herr Dr. Scheiter, solche bestünden definitiv nicht, da der Kunde nicht Holzmann, sondern Toshiba ist. TA verdiene zunächst an der Aufstellung der Geräte für Toshiba bei Holzmann und anschließend an jeder gezogenen Kopie; im Falle eines Konkurs verdiene man erneut durch das Abholen der Geräte, wenn diese nicht mehr gebraucht werden.
Aufgrund dieser Modalitäten ist die Bonität des Endkunden für TA egal, entscheidend ist jeweils die Bonität des Partners. Im Fall Holzmann bezifferte Herr Dr. Scheiter das Volumen des Auftrags auf etwa 500 Maschinen, für die jeweils rund 300 EUR Umsatz pro Monat und Gerät anfallen, denen etwa 250 EUR an Kosten gegenüber stehen. Außerdem wies er darauf hin, dass in Konkursfällen während der Abwicklung der Papieraufwand in der Regel ansteigt, so dass man hiervon sogar eher profitieren würde.
Generell bestehe für TA keinerlei Großkundenlastigkeit, auf den größten Einzelkunden entfallen weniger als 2 Prozent der Umsätze. Bei schlechter Bonität sichere man sich gegebenenfalls über die Einholung eines Obligos seitens des Leasingunternehmens ab.
Die endgültigen detaillierten Planzahlen für 2002 und 2003 werde man wie schon im Vorjahr auf Basis der Zahlen des ersten Quartals erstellen, derzeit analysiere man, wo man „in letzter Zeit gewonnen und wo verloren“ habe, danach sei eine sinnvolle Indikation fürs Gesamtjahr möglich. Den Verlauf des noch nicht ganz abgeschlossenen ersten Quartals 2002 bezeichnete Herr Dr. Scheiter als positiv, was sowohl für Experts @ Output als auch TA Beteiligung gelte.
Herr Jung fragte dann nach, wann der Bereich TA Beteiligung endgültig abgewickelt sein soll, worauf Herr Dr. Scheiter erklärte, „so schnell wie möglich“ – spätestens soll dies bis Ende 2003 erfolgt sein. Als Begründung für diese Eile erklärte Dr. Scheiter, der Bereich TA Beteiligung binde sowohl Managementkapazitäten als auch Kapital, die man für den Bereich Experts @ Output besser verwenden könne.
Im Aufbau befindlicher Geschäftsbereich gut entwickelt
Zum Bereich Präsentations- und Medientechnologie erläuterte Dr. Scheiter, dieser sei in 2001 trotz eines schwierigen vierten Quartals um 15 Prozent gewachsen. Der Bereich sei sehr konjuktursensibel, weshalb man jetzt auch wieder vom Aufschwung profitiere, nachdem aufgrund des schwierigen Umfelds die vorgesehenen Akquisitionen im vergangenen Jahr gebremst worden waren, jetzt aber wieder aktuell sind.
Die Frage nach rückläufigen Margen verneinte er, man habe die Cross Margin im Gegenteil sogar von 28,2 auf 28,4 Prozent erhöhen können. Lediglich die Kosten in Höhe von 750 TEUR für die Vorbereitung eines IPO dieses Teilbereiches sowie möglicher Akquisitionen, im Wesentlichen verursacht durch die neue Struktur, hatten das EBITDA in diesem Bereich belastet. Der Umsatz in diesem Segment entfällt zu 75 Prozent auf Handel mit Leinwänden, Projektoren usw. sowie 25 Prozent Service und Installation. In letzterem Bereich wolle man weitere Zukäufe tätigen. Ein IPO dieses Teilbereiches wurde aufgrund des Marktumfelds zunächst zurück gestellt.
Einstufung der TA-Aktie derzeit schwierig
Auf die Frage eines Analysten, „was sind Sie denn nun: ein Dividenden-, Growth- oder Substanzwert?“ erklärte Dr. Scheiter, bekanntlich sei man einer Dividende stets zugeneigt gewesen, derzeit vollziehe sich jedoch eine fundamentale Änderung in der Unternehmenspolitik hin zu aggressivem Wachstum. Ziel sei es, im Jahr 2005 mit Experts @ Output einen Umsatz von 680 Mio. EUR zu erreichen. TA wolle zu einem reinrassigen Distributions- und Service-Unternehmen werden, „damit es auch eine Peer Group gibt“.
Gleichzeitig, so betonte Herr Dr. Scheiter, sei Triumph-Adler trotz des starken Wachstums von 15 Prozent relativ stabil; man wolle jedoch die Innenfinanzierung weiter verstärken. Mit über 50.000 Kunden, davon 30.000 mit langfristigen Verträgen von durchschnittlich 42 Monaten Restlaufzeit, habe man ein sehr solides Fundament.
Gefragt nach einer Dividende für das laufende Jahr erklärte Dr. Scheiter, man könne keine definitive Aussage für das laufende Jahr treffen, diese würde durch „eine Vielzahl an Faktoren“ beeinflusst. Man wolle ganz bewusst keine Erwartungshaltung wecken, weder in die eine noch in die andere Richtung.
Insgesamt sei man bei der Umstrukturierung und der Akzeptanz der eigenen Marken schneller voran gekommen als geplant; laut GfK sind die TA-Marken inzwischen die meistverkauften in ihrem Marktsegment. Den Wert der eigenen Marke „TA Triumph-Adler“ habe eine Werbeagentur vor kurzem mit zwischen 40 und 50 Mio. EUR beziffert; TA sei damit eine sehr starke Office-Marke. Zu deren Stärkung investiere man „statt in Formel 1-Sponsoring lieber in den CeBIT-Messestand“, den man sich 1 Mio. EUR kosten ließ, da hier auch tatsächlich die Kunden hinkommen.
Trotz hoher Verbindlichkeiten ist Basel II kein größeres Problem
Der Autor dieses Berichts, Matthias Schrade von GSC Research, fragte angesichts der hohen Verbindlichkeiten (allein 195 Mio. EUR gegenüber Banken, sonstige Verbindlichkeiten im Konzern 203 Mio. EUR) nach den Auswirkungen von Basel II und ob seitens der Banken vielleicht Druck ausgeübt worden sei, keine Dividende zu zahlen.
Herr Dr. Scheiter erklärte, tatsächlich habe man seitens der Banken die ausgeschüttete Dividende „immer wieder als großzügig bezeichnet“, Druck gebe es jedoch nicht. Durch Basel II würden die Zinsaufwendungen wie für alle anderen ebenfalls steigen, nach Abgabe der verbliebenen Beteiligungen werden die Nettoverbindlichkeiten im Übrigen ohnehin nur noch im zweistelligen Millionenbereich liegen.
Die Frage von Herrn Schrade, ob man schon einmal über die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen nachgedacht habe, um die Abhängigkeit von Banken zu reduzieren und langfristig den Streubesitz sowie die Liquidität in der Aktie zu erhöhen, bejahte Herr Dr. Scheiter grundsätzlich, wobei die gewünschte Ziel-Kapitalstruktur etwa wie die derzeitige aussehe, wobei die heutigen Großaktionäre dies nicht auch in der Zukunft sein müssten.
Herr Schrade wollte dann mit Blick auf den aktuellen niedrigen Börsenwert wissen, ob man die TA als mögliches Ziel einer Übernahme ansehe. Herr Dr. Scheiter bezeichnete dies als „nicht so abwegig“ und wies darauf hin, dass das Geschäftsmodell sehr attraktiv ist, auch für die Industrie, da das wichtigste Asset von Triumph-Adler der direkte Zugang zum Kunden ist. Die abschließende Frage von Herrn Schrade, ob es dazu in letzter Zeit konkrete Anfragen gegeben habe, verneinte er.
Fazit und eigene Meinung
Die TA Triumph-Adler AG ist auf dem besten Wege, die eigene Neuausrichtung erfolgreich abzuschließen. Die Zahlen des abgelaufenen Jahres sind daher zwar wenig erfreulich, man sollte diese aber auch nicht überbewerten. Wesentlich wichtiger als die noch durch die Abwicklung des Bereiches TA Beteiligung bedingten Effekte ist der Blick auf das neue Kerngeschäft, in dem der Autor gute Ertragschancen für die Zukunft sieht.
Derzeit führt die TA-Aktie an der Börse ein Mauerblümchendasein, was sich auf mehrere Ursachen zurück führen lässt: der Name „TA Triumph-Adler“ ist zwar sehr bekannt und steht für Qualität, allerdings wird er noch immer mit Näh- und Schreibmaschinen in Verbindung gebracht, mithin also für langweilige „old economy“ und nicht für ein wachstumsstarkes Zukunftsgeschäft.
Darüber hinaus – und viel wichtiger – ist jedoch die in der Frage „was für eine Aktie sind Sie eigentlich?“ mustergültig zum Ausdruck gebrachte Unmöglichkeit einer Zuordnung der TA in eine bestimmte „Schublade“, sei es nun dem Vergleich mit einer Peer Group oder auch einer Einstufung als Dividenden-, Value- oder Wachstumswert, was die meisten Analysten und institutionellen Anleger eher abschreckt, zumal eine Bewertung der Aktie derzeit nicht ganz einfach ist.
Die klare Unterbewertung lässt sich dennoch an mehreren Punkten belegen. Zum einen weist die Gesellschaft mit einem Umsatz von 700 Mio. EUR bei einem aktuellen Kurs von 3,30 Euro einen Börsenwert von gerade einmal gut 100 Mio. EUR auf und wird damit etwa mit dem Buchwert bewertet – nicht berücksichtigt ist dabei der Wert der Marke „Triumph-Adler“ –, zum anderen verfügt das Unternehmen über hohe Verlustvorträge, deren latenter Steuerwert mit 165 Mio. EUR den aktuellen Börsenwert weit übersteigt.
Entscheidend ist jedoch nach Meinung des Autors, wie auch seitens Dr. Scheiter erläutert, der hohe strategische Wert des Zugangs zu den Kunden, die größtenteils langfristig an TA gebunden sind, was eine Übernahme grundsätzlich attraktiv erscheinen ließe, wobei eine Abgabe seitens der Großaktionäre, denen dies mit Sicherheit ebenfalls bewusst ist, auf Basis der aktuellen Kurse schwerlich denkbar ist.
Ob TA nun künftig wieder zur alten Dividendenstärke zurückkehrt, durch Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn überzeugen kann oder vielleicht doch zu einem Übernahmeziel wird, für einen langfristig orientierten Anleger sollten sich Engagements auf dem aktuellen Kursniveau so oder so auf Sicht von zwei bis drei Jahren ausgezahlt haben.
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Tel.: 089 / 64 19 02 - 0
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Internet: www.triumph-adler.de
Ansprechpartner Investor Relations:
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Tel.: 089 / 64 19 02 - 33
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