Die Progress-Werk Oberkirch AG hat im vergangenen Geschäftsjahr wie prognostiziert Umsatz und Ergebnis erneut gesteigert. Auf Basis der vorläufigen Zahlen für den Konzern stiegen der Umsatz von 219,7 Mio. EUR in 2005 auf rund 225,3 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2006 und die Leistung von 221,1 Mio. EUR auf rund 227,0 Mio. EUR. Dabei fiel das Volumenwachstum deutlich stärker aus, da rückläufige Rohstoffpreise an Kunden weitergegeben werden mussten. Das EBIT legte von 15,5 Mio. EUR auf circa 15,8 Mio. EUR zu, die EBIT-Marge bezogen auf die Leistung konnte damit auf dem Vorjahresniveau von 7,0% gehalten werden. Auch auf der Ebene des EBT, das von 12,6 Mio. EUR auf circa 12,7 Mio. EUR zulegte, blieb die Marge stabil.
Damit ist es gelungen, den jährlichen Preisdruck in der Branche sowie zusätzlich die derzeitigen Belastungen aus der internationalen Expansion in China und Mexiko und aus dem Ausbau des Standortes in der Tschechischen Republik durch Produktivitätssteigerungen zu kompensieren. Der Jahresüberschuss stieg aufgrund der einmaligen Aktivierung von Körperschaftsteuerguthaben, die sich für 2006 aus der veränderten Rechtslage in Deutschland ergab, deutlich stärker von 7,9 Mio. EUR auf rund 8,8 Mio. EUR an. Bei der Berechnung des Gewinns je Aktie ist 2006 erstmals die volle neue Aktienstückzahl nach der Kapitalerhöhung im Oktober 2005 zu berücksichtigen, während im Vorjahr noch die durchschnittliche Stückzahl anzusetzen war. Deshalb ermäßigte sich der Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2006 auf rund 3,54 EUR nach 3,80 EUR im Vorjahr.
Zur guten Entwicklung des PWO-Konzerns haben alle Standorte beigetragen. Besonders erfreulich ist nach Unternehmensangaben, dass es uns weiterhin gelungen ist, am größten Standort in Oberkirch mit seinen hohen Lohnkosten die Ertragsmarge zu halten und sie an den Auslandsstandorten in Kanada und der Tschechischen Republik planmäßig zu verbessern. In Kanada war im Zuge der Produktionskürzungen der großen nordamerikanischen Autohersteller eine Konsolidierung des Umsatzes zu verzeichnen. „In Osteuropa haben wir den geplanten schnellen Ausbau des Standortes fortgesetzt und den Umsatz von 6,8 Mio. EUR im Vorjahr auf circa 10,3 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2006 gesteigert. Im Rahmen des 50/50 Joint-Ventures in China wurden wie erwartet noch keine Umsätze erzielt, die Aufbaukosten blieben wie vorgesehen begrenzt“, so der Vorstand.
Bezogen auf die einzelnen Produktbereiche ist der Konzern insbesondere bei Sicherheitskomponenten für Airbag, Sitz und Lenkung sowie Strukturkomponenten und Subsysteme für Karosserie und Fahrwerk mit Serienaufträgen für Komponenten von Sitzen, Lenkradverstellungen sowie Luftfedern sichtbar gewachsen. PWO erschließt sich damit weiterhin neue attraktive Produktbereiche, in denen der Konzern gezielt Kompetenz aufbaut und sich neue Wachstumspotenziale eröffnet.
“Wir gehen mit Zuversicht in das laufende Geschäftsjahr und erwarten einen deutlich steigenden Umsatz auf rund 250 Mio. EUR. Dies sowohl aus organischem Wachstum wie auch vor allem aus der Erstkonsolidierung unserer neuen mexikanischen Tochtergesellschaft Cartec S.A. per 5. Januar 2007, an der wir gegenwärtig 60% der Anteile halten. Unseren Mitarbeitern am Standort Oberkirch haben wir auf freiwilliger Basis Einzelverträge als Beitrag zur Standortsicherung angeboten, da mit der IG Metall der Abschluss eines angepassten neuen Ergänzungstarifvertrages nicht erreicht werden konnte. Diese Einzelverträge sehen die Erhöhung der wöchentlichen Regelarbeitszeit von 37,5 Stunden in 2006 auf 38,5 Stunden in 2007 und auf 40,0 Stunden ab 2008 vor. Als Gegenleistung erhalten die Mitarbeiter eine Arbeitsplatzgarantie, eine höhere Erfolgsbeteiligung und diverse außertarifliche Vergünstigungen. Darüber hinaus wird der Standort durch entsprechende Investitionen gestärkt werden. Aktuell haben bereits über 92% der Mitarbeiter das Angebot angenommen“, lautet es aus der Vorstandsetage.
Belastend werden sich weiteren Angaben zufolge im laufenden Jahr der voraussichtlich im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Tarifabschluss sowie der Ausbau unserer Vertriebs-, Entwicklungs- und Controllingstrukturen auswirken. Dies dient der Realisierung des geplanten weiteren Wachstums des Konzerns in den nächsten Jahren und der risikogerechten Führung unserer internationalen Standorte. Ziel für 2007 ist es, trotz dieser zusätzlichen Anstrengungen ein EBIT auf Vorjahresniveau zu erreichen.
Veröffentlichungsdatum:
13.02.2007
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09:28
Redakteur:
rpu