Abgeltungssteuer betrifft Masse der Lebensversicherungen nicht
Die überwiegende Mehrheit der rund 97 Millionen bestehenden Lebensversicherungen ist nach Angaben der cash.lie AG von der Abgeltungssteuer nicht betroffen. Das gehe aus dem nun veröffentlichten Referentenentwurf zur Unternehmenssteuerreform hervor, hieß es. Demnach werden mit Einführung der Steuer 2009 nur die Erträge aus Lebensversicherungen, die ab 2005 abgeschlossen wurden, von der Abgeltungssteuer betroffen sein.
„Der Grossteil der Versicherten muss beim Policenverkauf auch in Zukunft keine Abgeltungssteuer zahlen. Derzeit kaufen wir vor allem Verträge aus den 1990er Jahren – und die bleiben steuerfrei“, kommentiert Dr. Stefan Kleine-Depenbrock, Vorsitzender des Vorstandes der cash.life AG, den Regierungsvorschlag. „Auch nach Einführung der Abgeltungssteuer fahren Verbraucher mit dem Policenverkauf besser. Der Mehrwert nach Abzug der Steuer ist für Versicherte auf dem Zweitmarkt immer größer als na! ch Kündigung beim Versicherer.“ Der vorliegende Entwurf soll noch vor der Sommerpause erstmals im Parlament diskutiert werden.
Die Abgeltungssteuer, die ab dem 1. Januar 2009 die Kapitalertragsteuer ersetzen soll, kommt für den Zweitmarkt zeitverzögert zum Tragen. Kleine-Depenbrock rechnet damit, dass die ersten abgeltungssteuerpflichtigen Verträge frühestens 2012 auf dem Zweitmarkt angeboten werden. Die Abgeltungssteuer wird sich aber nicht auf die Preispolitik am Zweitmarkt auswirken. „Das Stornovolumen kann sich durch die Abgeltungssteuer sogar noch erhöhen, weil Verluste, die aus der Kündigung oder dem Verkauf einer Lebensversicherung entstehen, steuerlich abzugsfähig sind. Davon profitiert der Zweitmarkt“, so Kleine-Depenbrock weiter.
In bestimmten Fällen kann das Beleihen der Police günstiger sein als der Verkauf. Versicherte sollten daher aufgrund der neuen Steuerregelung auch diese Alternative prüfen. Diese Dienstleistung, die cash.life seit November vergangenen Jahres anbietet, ist von der Abgeltungssteuer nicht betroffen.
