Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Neupositionierung des Kammgarnbereiches und die Einbringung des Bereiches Industrietextilien in eine Kooperation hat sich als richtig herausgestellt und den weiteren Substanzverlust gestoppt.
Der Konzernumsatz der Stöhr AG & Co. AG ging planmäßig auf 69 Mio. EUR (Vj. 107 Mio. EUR) zurück, verbesserte sich aber bei vergleichbarem Konsolidierungskreis (entspricht dem Kammgarnumsatz) um 25%. Die Übernahme des Programms von RICHTER KAMMGARN trug wesentlich zur Umsatz- und Margenverbesserung bei.
Das vorläufige Konzernergebnis vor Ertragssteuern ist nahezu ausgeglichen (Vj. minus 6,7 Mio. EUR) und zeigt nach Unternehmensangaben, dass die Gesellschaft die Ertragswende geschafft hat. Die unerwartet hohen Kosten der Schließung des Standortes Solingen sowie die Probleme beim Zusammenwachsen der Organisationen von Olbo und Mehler haben das Ergebnis der MEP-Olbo-Gruppe stark beeinflusst, so dass ein Verlust von ca. 700 TEUR aus der at-equity Bilanzierung übernommen werden muss. Dieser Verlust ist allerdings nicht liquiditätswirksam.
Die Liquiditätssituation des Konzerns hat sich im operativen Bereich und durch die Ausgliederung von Industrietextilen drastisch verbessert. Die Netto-finanzverbindlichkeiten sind von 21,3 Mio. EUR auf 7,6 Mio. EUR zurückgegangen. Die Sachinvestitionen von 754 TEUR im Konzern beschränkten sich auf Erhaltungsmaßnahmen, da ausreichend technologische hochwertige Kapazitäten zur Verfügung stehen. Zum Stichtag 31.12.2006 beschäftigte der Konzern 712 Mitarbeiter. In der Stöhr-AG weisen wir einen Gewinn vor Ertragssteuern von ca. 500 TEUR aus. Die Verwaltung kann der Hauptversammlung keine Dividende vorschlagen.
Ausblick 2007
Die stark gestiegenen Wollpreise zwingen das Unternehmen - trotz des nach wie vor schwierigen Marktumfeldes - zu deutlichen Preissteigerungen. Bei unverändertem Absatzvolumen erwartet man eine Umsatzsteigerung auf 72 Mio. EUR. Das Produktprogramm wird weiter zugunsten des Strickgarnes umstrukturiert mit dem Ziel einer deutlichen Margenerhöhung, so dass man im operativen Geschäft ein klar positives Ergebnis erwartet.
Das Gemeinschaftsunternehmen MEP-Olbo konnte die Anfangsschwierigkeiten weitgehend überwinden und soll in 2007 voraussichtlich einen Ergebnisbeitrag leisten. Das Betriebsgrundstück in Solingen haben wir mit Wirkung zum 31.07.2007 Anfang des Jahres veräußert, woraus uns außer dem Ertrag von ca. 3,0 Mio. EUR vor Steuern nochmals Liquidität von 4,0 Mio. EUR zufließen wird. „Damit wird es uns gelingen, die Verschuldung des Unternehmens bis zum Jahresende fast vollständig abzubauen“, so der Vorstand.
Die Sachinvestitionen in das operative Geschäft werden nach Unternehmensangaben weiterhin auf dem Niveau des Vorjahres verharren. Die Mitarbeiterzahl an den Standorten Mönchengladbach, Famalicao/Portugal und Simleu/Rumänien soll sich leicht auf 740 erhöhen. Das Unternehmen wird eigenen Angaben zufolge in 2007 mit einem leicht höheren Umsatz von 72 Mio. EUR ein deutlich positives Jahresergebnis ausweisen können und damit die lange Phase der Umstrukturierungen abschließen.