Vorläufiges Ergebnis / Auflösung des Restrukturierungskonzeptes im WCM-Konzern
Die Klöckner-Werke AG (Klöckner) gibt bekannt, das das Konzern-EBITDA gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 37 Mio. EUR steigen wird. Dabei ist das EBITDA bei KHS um gut 20% auf 33 Mio. EUR und bei den Sonstigen Industriebeteiligungen von 1 Mio. EUR auf 6 Mio. EUR gewachsen. Die entsprechenden EBIT-Werte betragen voraussichtlich 21 Mio. EUR im Konzern - das sind bei der KHS 20 Mio. EUR (+ 40%) und bei den Sonstigen Industriebeteiligungen 3 Mio. EUR.
Der Klöckner-Konzern wird für das Geschäftsjahr 2006 einen Umsatzanstieg um 7% auf ca. 875 Mio. EUR verzeichnen können. Im Bereich der Abfüll- und Verpackungstechnik (KHS) beträgt der Anstieg 6% und bei den Sonstigen Industriebeteiligungen 11%.
Hervorzuheben sind nach Unternehmensangaben auch die äußerst positiven Auftragseingänge im abgelaufenen Jahr. Bei der KHS beträgt der Auftragseingang rd. 880 Mio. EUR und ist gegenüber dem Vorjahr um 20% gestiegen, wobei sich insbesondere in der „sehr starken zweiten Jahreshälfte“ das Preisniveau wieder normalisiert hat. Bei den Sonstigen Industriebeteiligungen ist der Auftragseingang um 21% auf 120 Mio. EUR gewachsen.
Der gesamte Konzern geht mit einer sehr guten Auftragslage in das neue Jahr. Für das Geschäftsjahr 2007 erwartet man einen Umsatz von ca. 940 Mio. EUR (+ 7%), ein EBITDA von 60 Mio. EUR und ein EBIT von 38 Mio. EUR. Mittelfristig gelten unverändert die Planungsdaten, die am 13. November 2006 veröffentlicht wurden. Der Jahresabschluss wird derzeit noch erstellt, es handelt sich hierbei um ungeprüfte Zahlen.
AUFLÖSUNG DES RESTRUKTURIERUNGSKONZEPTES
Weiter gibt Klöckner bekannt, dass das mit der Ad hoc-Meldung vom 27. Dezember 2005 vorgestellte Restrukturierungskonzept bei der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG rückgängig gemacht werden muss. Mit dem Restrukturierungskonzept konnte Klöckner über 232 Mio. EUR Forderungen gegen die WCM AG realisieren. Als wesentliche Konsequenzen aus dem Wegfall des Restrukturierungskonzepts ergeben sich das Wiederaufleben der Forderungen gegenüber der WCM AG, die Reduzierung der Beteiligung an der RSE AG und die Herausgabe von über 14 Mio. Stück eigener Aktien an die WCM AG.
Das Restruktierungskonzept stellte sich im Einzelnen wie folgt dar:
1. Im Rahmen der Restrukturierung der WCM AG erwarb Klöckner von der WCM Aktien an der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG ('RSE') in Höhe von 70,7% deren Grundkapitals. Zusammen mit den bereits vorhandenen RSE-Aktien betrug die RSE-Beteiligung von Klöckner über 97,3%. Der Kaufpreis in Höhe von rund 232 Mio. EUR wurde mit bestehenden Forderungen von Klöckner gegenüber der WCM AG verrechnet.
2. Zum Gesellschaftsvermögen von RSE gehörten zu diesem Zeitpunkt 14.652.000 Klöckner-Aktien, die in der Folgezeit auf Klöckner übertragen wurden. Klöckner verpflichtete sich, dafür an RSE einen Ausgleich in Höhe von ca. 263 Mio. EUR zu zahlen.
3. Die unter Ziffer 1 und 2 genannten Vereinbarungen standen unter verschiedenen auflösenden Bedingungen. Eine dieser Bedingungen ist im Zuge der Insolvenz der WCM AG und der Verwertungshandlungen der Hausbank der WCM AG sowie des Insolvenzverwalters der WCM AG eingetreten, so dass die Vereinbarungen hinfällig geworden sind.
Die Rückabwicklung der Restrukturierungsmaßnahmen hat folgende Auswirkungen: 1. Die von RSE an Klöckner übertragenen Klöckner-Aktien sind auf die RSE zurückgefallen. Damit ist die Pflicht von Klöckner zur Ausgleichszahlung erloschen.
2. Gleichzeitig sind die durch Klöckner von der WCM AG erworbenen Aktien in Höhe von ca. 70,7% des Grundkapitals der RSE auf die WCM AG zurückgefallen. Die gegen die WCM AG bestehenden Forderungen von Klöckner in Höhe von ca. 232 Mio. EUR leben dadurch wieder auf.
3. Aufgrund der Insolvenz der WCM AG wird Klöckner ihre wieder aufgelebten Forderungen gegenüber der WCM AG und die bereits vorhandenen Forderungen von insgesamt 280 Mio. EUR im Jahresabschluss 2006 in voller Höhe wertberichtigen. Diese Abwertungen sind nicht liquiditätswirksam. Hinzu kommt eine Abschreibung auf die bei Klöckner verbleibenden Aktien der RSE AG in Höhe von rund 80 Mio. EUR. Die außerordentlichen Verluste werden im Konzern-Abschluss durch die Erhöhung des Konzern-Eigenkapitals um 264 Mio. EUR zum großen Teil ausgeglichen, da die im Konzernabschluss bereits ausgewiesene Verrechnung der eigenen Anteile mit dem Konzerneigenkapital entfällt.
Das operative Geschäft, welches sich weiterhin zur Zufriedenheit des Vorstands entwickelt, wird den Angaben zufolge durch die Rückabwicklung der Restrukturierung nicht beeinträchtigt. Die bevorstehende Trennung von der heutigen Muttergesellschaft WCM AG zu einem neuen Mehrheitsaktionär im Frühjahr 2007 setze neue Chancen und Möglichkeiten für das Unternehmen frei, hieß es weiter.