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HV-Bericht RENERCO Renewable Energy Concepts AG - Das Wachstum soll auf eine breitere Basis gestellt werden
Für den 18.12.2006 hatte die RENERCO Renewable Energy Concepts AG zu einer außerordentlichen Hauptversammlung nach München eingeladen. Der einzige Punkt der Tagesordnung war die Beschlussfassung über eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage, um Kapital für die Finanzierung des weiteren Wachstums ins Unternehmen zu holen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Rey eröffnete die Versammlung um 10 Uhr und begrüßte die rund 25 erschienen Aktionäre und Gäste, darunter Matthias Wahler für GSC Research. Anschließend stellte er den Anwesenden seine Kollegen aus dem Aufsichtsrat und die beiden Vorstandsmitglieder Klaus Kaiser und Matthias Taft vor, bevor er das Wort nach Abhandlung der Formalien an den Vorstand übergab.




Bericht des Vorstands

Herr Taft verschaffte den Aktionären zunächst einen Überblick über die aktuellen Projekte. Als erstes erwähnte er das „Projekt Eifel“, bei dem die RENERCO als Generalunternehmerin fünf Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 9,5 Megawatt errichtet. Ebenfalls schlüsselfertig werden beim Projekt Wegleben zwei Anlagen mit einer Leistung von 10 Megawatt errichtet, die noch auf bis zu 31,5 Megawatt erweitert werden können.

Zusammen mit einem Partner ist in diesem Jahr auch der Einstieg in den Bereich der Photovoltaik gelungen, von dem in den letzten Jahren immer wieder die Rede war. Das Projekt ist nicht allzu groß, bedeutet für RENERCO aber die Ausweitung der Aktivitäten auf ein weiteres interessantes Geschäftsfeld.

Ein wichtiges Thema dieses Jahres war daneben die erfolgreiche Umfinanzierung des spanischen Windparks La Muela. Aufgrund der sehr erfreulichen Ertragslage dieser Anlage konnte der Fremdkapitalanteil dort ausgeweitet und im Anschluss 6 Mio. EUR als Darlehensrückführung und Gewinnbeteiligung ausgeschüttet werden, die nun für andere Projekte eingesetzt werden können.

Wie der Vorstand anfügte, wird 2006 kein so gutes Windjahr sein wie 2005, weshalb bei der spanischen Beteiligung nur 90 Prozent der Leistung erwartet werden. Allerdings bewegen sich die Strompreise auf einem hohen Niveau und außerdem verändern sich immer wieder die Rahmenbedingungen, so dass noch keine abschließende Aussage über die Entwicklung abgegeben werden kann.

Neben der Fortentwicklung der bestehenden werden auch verschiedene neue Projekte angegangen. Eines davon umfasst drei Standorte in Frankreich mit einer Leistung von 34 Megawatt; hierfür wird in 2007 die Baugenehmigung erwartet. Noch in einem sehr frühen Stadium befindet sich eine Windkraftanlage in Griechenland. Konkreter sind die Planungen dagegen bei drei Photovoltaikprojekte in Deutschland an der Mosel und in Niederbayern mit einer Leistung von zusammen 7 Megawatt. Unter anderem dafür wird das Geld aus der Kapitalerhöhung benötigt.

Im Folgenden präsentierte der Vorstand die vorläufigen und ungeprüften Zahlen zum ersten Halbjahr 2006. Der Umsatz belief sich in diesem Zeitraum bereits auf 2,22 Mio. EUR nach 1,95 Mio. EUR im gesamten Vorjahr, was aber zum Teil dem Umstand geschuldet ist, dass RENERCO immer öfter als Generalunternehmer tätig wird. Auf diese Weise fließen höhere Beträge durch die Bücher, ohne dass dies Auswirkung auf die Gewinnentwicklung hätte.

Der Jahresüberschuss lag per Ende Juni bereits bei 459 TEUR, nachdem er im gesamten Vorjahr 797 TEUR betragen hatte. Der Vorstand zeigte sich zuversichtlich, den Gewinn im Gesamtjahr gegenüber 2005 mehr als verdoppeln zu können.

Selbst dann wird aber noch ein Verlustvortrag von mehr als 5 Mio. EUR in der Bilanz stehen. Dieser muss zunächst ausgeglichen werden, bevor über die Ausschüttung einer Dividende beschlossen werden kann. Herr Taft erwartet dies, wie er auch schon auf der ordentlichen Hauptversammlung dargelegt hatte, frühestens für 2009. Die positive Tendenz ist aber, wie er betonte, klar zu erkennen und mit der Kapitalerhöhung soll dieser Trend nun noch beschleunigt werden.

Eingesetzt werden sollen die Mittel zum einen für die Weiterentwicklung der bestehenden Projekte. Ein zentraler Punkt sind hier die momentan sehr langen Lieferzeiten für bestellte Windkraftanlagen, die zurzeit bis zu 24 Monate betragen. Eine Anzahlung ist deshalb schon 18 Monate vor der Inbetriebnahme erforderlich, wofür natürlich entsprechende Mittel zur Verfügung stehen müssen. Ganz ähnlich ist die Situation im Bereich der Photovoltaik; insbesondere Dünnschichtmodule sind zurzeit sehr knapp, weshalb die Lieferanten hohe Anzahlungen fordern.

Daneben ist aber auch die Ausweitung der Aktivitäten auf neue Regionen insbesondere in Osteuropa geplant. Produktseitig soll das Angebot ebenfalls ausgeweitet werden; nachgedacht wird momentan unter anderem über den Einstieg in den Bereich Biogas und Biomasse. Auf diese Weise soll eine breitere Aufstellung erreicht werden, nachdem der Zenit im Bereich der Windkraft zumindest in Deutschland überschritten scheint. Zudem könnten sich bei der anstehenden Novellierung des EEG andere Schwerpunkte für die Förderung ergeben, worauf der Vorstand vorbereitet sein will.

Als sehr interessant schätzt Herr Taft das erste Geothermie-Vorhaben der RENERCO im bayerischen Molassebecken ein, das inzwischen fertig entwickelt wurde und bei dem nun die Verhandlungen mit Bauunternehmen begonnen wurden. Er sieht gute Chancen, im kommenden Jahr mit den Bohrungen zu beginnen, wofür allerdings zunächst hohe Investitionen erforderlich sein werden. Die geschätzten Kosten inklusive der notwendigen Fündigkeitsversicherung sieht er bei 16 Mio. EUR oder noch etwas mehr.

Auch wenn dieses Projekt zweifellos risikobehaftet ist, glaubt der Vorstand an die Chancen der Geothermie, deren Vorteil vor allem darin besteht, dass - entsprechende Temperaturen vorausgesetzt - keine Schwankungen bei der Förderung auftreten, wie dies bei Wind und Sonne der Fall ist. Das Risiko besteht in diesem Fall ausschließlich darin, ob die erzielbare Fördermenge tatsächlich den Erwartungen entspricht.

Aufaddiert ergibt sich für die RENERCO für die verschiedenen Projekte nach Berechnungen von Herrn Taft ein Mittelbedarf von 30 Mio. EUR. Gedeckt werden soll dieser mit 10,6 Mio. EUR aus den Zuflüssen aus der Kapitalerhöhung, mit 5,9 Mio. EUR aus den Rückflüssen aus La Muela und mit 3,5 Mio. EUR aus dem laufenden Cashflow. Die dann noch offenen 10 Mio. EUR können nach der derzeitigen Planung aus zeitlichen Verschiebungen aufgebracht werden.




Allgemeine Aussprache

In der Diskussion meldeten sich drei Aktionäre mit kurzen Fragen zu Wort. Im Mittelpunkt stand die aktuelle Beteiligungshöhe des Großaktionärs Babcock & Brown GmbH und die Frage, inwieweit mittelfristig über einen Squeeze-Out nachgedacht wird.

In seiner Antwort erklärte Herr Taft, dass er die Beteiligungshöhe des Hauptaktionärs natürlich kenne, aber nicht autorisiert sei, darüber Auskunft zu erteilen. Von Plänen bezüglich eines Squeeze-Out sei ihm jedenfalls nichts bekannt. Angemeldet hatte die Babcock & Brown GmbH, wie der Präsenzliste zu entnehmen war, 16.923.762 Aktien, was einem Anteil von 79,7 Prozent am Grundkapital entspricht.

Aktionär Rasche erkundigte sich nach dem zeitlichen Ablauf der Kapitalerhöhung. Nach Auskunft von Herrn Taft sind die Details noch nicht festgelegt. Geplant ist die Zeichnungsfrist für die neuen Aktien für Januar und die Einzahlung dann für Februar, so dass die Maßnahme Ende Februar abgeschlossen sein sollte.

Auf Nachfrage gab er an, dass in der Beschlussvorlage mit dem 31. Mai 2007 lediglich aus Vorsichtsgründen der spätestmögliche Zeitpunkt gewählt wurde, bis zu dem mindestens 6 Mio. EUR gezeichnet sein müssen. Ein Risiko, dass die Kapitalerhöhung nicht zustande kommt, kann er nicht erkennen, da der Großaktionär bereits seine Teilnahme signalisiert hat.




Abstimmungen

Bei einer Präsenz von 17.464.414 Aktien oder 82,24 Prozent des Grundkapitals wurde die Erhöhung des Grundkapitals von 21,2 auf bis zu 31,8 Mio. EUR durch die Ausgabe von bis zu 10,6 Millionen neuen Stückaktien zum Ausgabebetrag von 1,01 Euro bei 18.000 Enthaltungen und 189.403 Gegenstimmen beschlossen. Bereits nach etwas mehr als einer Stunde konnte der Vorsitzende die Versammlung schließen.




Fazit

Die erfreuliche Entwicklung der RENERCO AG setzt sich auch im Geschäftsjahr 2006 fort. Der Jahresüberschuss soll sich gegenüber 2005 mehr als verdoppeln und das dynamische Wachstum dürfte auch in den Folgejahren weiter anhalten. Geplant ist sowohl eine regionale als auch eine produktseitige Ausweitung des Portfolios, um für die sich permanent ändernden Rahmenbedingungen gewappnet zu sein.

Zur Finanzierung wird nun eine Kapitalerhöhung durchgeführt, bei der allen Aktionären ein Bezugsrecht eingeräumt wird. Der Ausgabepreis beträgt 1,01 Euro und der Großaktionär Babcock & Brown, der ausweislich der Präsenzliste knapp 80 Prozent der Anteile hält, hat seine Teilnahme bereits zugesichert. Damit sind die finanziellen Voraussetzungen für eine Fortsetzung des Wachstums geschaffen und es ist von einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung auszugehen.

Nicht recht nachvollziehbar ist unter diesen Umständen, dass die RENERCO-Aktien im außerbörslichen Handel bei Valora noch immer unter dem Ausgabepreis der jungen Aktien angeboten werden.




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Veröffentlichungsdatum: 19.12.2006 - 11:08
Redakteur: mwa
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