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HV-Bericht Ares Venture Capital AG - Bringt Licht in dunkle und bewegte Vergangenheit
Am 12. Juli 2000 fand zu kleinaktionärsfreundlicher Stunde um 8 Uhr 15 in einem Lokal in Rheda-Wiedenbrück die Hauptversammlung der Ares Venture Capital AG statt. Neben der Unternehmensleitung nahmen Herr Beckmann als weiterer Aktionär sowie Alexander Langhorst und Michael Neugebauer als Berichterstatter für GSC Research an der HV teil.


Vorbemerkung

Zum besseren Verständnis seien hier einige Vorbemerkungen gemacht, den Gesamtkomplex und die involvierten Personen betreffend. Die Ares Venture Capital AG ist durch Beschluss der HV am 5. Mai letzten Jahres durch Namensänderung aus der Kapas Börsenmakler AG entstanden. Die alten Aktienurkunden - noch auf AROP Wertpapieranlagen AG lautend - blieben gültig; die Inhaber wurden sodann gebeten, die auf Kapas Börsenmakler lautenden Zwischenscheine zum Umtausch an die Gesellschaft zu senden. Wandelgenussscheininhaber der WKN 505495 wurden ebenfalls aufgefordert, ihre Unterlagen einzusenden.

Die Gesellschaft beschäftigt sich laut Satzung mit der Beteiligung an neu gegründeten jungen Unternehmen jeglicher Art, der Bereitstellung von Venture Capital für diese Beteiligungen sowie der Beteiligung an anderen Unternehmen jeglicher Art und der Anlage der gesellschaftseigenen Mittel in Wertpapiere jeglicher Art. Das Grundkapital beträgt 1.356.880,- DM, Vorstandsvorsitzender ist Stefan Marzischewski.

Unter dem Namen Kapas Börsenmakler AG hatte die Gesellschaft einst negative Schlagzeilen gemacht und war daher unter anderem auch bei Börse Online auf der grauen Liste aufgetaucht. Nähere Informationen hierzu sind im Internet unter www.anlagebetrug.de nachzulesen.

Zum besseren Verständnis der Geschicke um die Kapas Börsenmakler AG muss man ins Jahr 1997 zurückgehen, in dem es Veröffentlichungen über eine Aktion gab, die der auf dieser HV anwesende Herr Beckmann im Jahre 1995 durchgeführt hatte. Über die damalige AROP-Tochter Kapas Vermögensberatung und Kapitalanlagevermittlung GmbH unterbreitete Herr Beckmann den Eignern der Agab AG das Angebot, je eine Agab-Aktie in vier Aktien der gänzlich unbekannten TG Beteiligungs-AG umzutauschen, die aus dem Besitz des TG-Mehrheitsaktionärs stammten. Überraschend nahm ein Agab-Aktionär mit rund 55.000 Aktien das Umtauschangebot an und besaß somit über 90 Prozent am Aktienkapital der TG Beteiligungs-AG.

Die Kapas GmbH schließlich verkaufte die Agab-Aktien an die DG Bank, die für die Papiere innerhalb einer bestimmten Frist einen Kaufpreis von 150 Mark garantiert hatte. Aus dem Gegenwert von 8,3 Millionen Mark erhielt die Kapas eine - wohl nicht unerhebliche - Abwicklungsprovision, die scheinbar ausreichte, die mit hohen Verlusten kämpfende Kapas-Tochter Arop vor der Pleite zu retten. Dazu wurde sie mit der Kapas GmbH zur Kapas Börsenmakler AG verschmolzen.

Beckmann selbst hatte 1991 die AROP Wertpapieranlagen AG gegründet und damit begonnen, eigene Aktien über öffentliche Gebote per Anzeige im Bundesanzeiger in Aktien börsennotierter Unternehmen zu tauschen. Hierbei wählte er offenbar gezielt Firmen in finanziellen Schwierigkeiten aus, deren Kurse im Keller waren. Der Erfolg war zunächst mäßig da bekannt geworden war, dass er weniger an der Sanierung der Unternehmen als vielmehr am Weiterverkauf der Aktien über die Börse interessiert war, was sich insbesondere dann lohnte, wenn die Unternehmen nicht in Konkurs gingen und sich die Kurse wieder erholen.

Der Umweg über den Tausch spülte also Geld in seine Kassen, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht sonderlich liquide waren. Man könnte also sagen, dass Herr Beckmann indirekt einst der "Geburtshelfer" der Kapas Börsenmakler AG war, die nun unter Leitung von Herrn Marzischewski seit Herbst 1999 unter Ares Venture Capital AG firmiert.

Auch unter der Leitung von Herrn Marzischewski machte die Firma in der Vergangenheit Aktionären von Börsengesellschaften, die in Schwierigkeiten waren, zweifelhafte Umtauschangebote. So mussten Aktionäre der Traub AG ansehen, wie sich die Kurse ihrer Aktien der Nulllinie näherten. Der schwäbische Drehmaschinenhersteller musste nach jahrelangen Verlusten Vergleich beantragen, gefolgt von einem Anschlusskonkurs.

Sodann erschien im Bundesanzeiger eine Anzeige: die Reiherstieg Holzlager AG, Köln, bot an, drei Traub-Aktien im Nennwert von 50 Mark gegen eine 5-Mark-Aktie der Kapas Börsenmakler AG zu tauschen. Der Name Kapas tauchte dabei nicht zum ersten Mal im Zusammenhang mit Umtauschangeboten auf. Das Unternehmen war schon bei Aktien der Agiv AG, der Krones AG und der DB Soft AG aufgefallen. Getauscht wurde entweder in eigene Aktien oder in Anteile an der Future Holding AG.

Die oben erwähnten TG-Aktien nun waren jedoch völlig überteuert angeboten worden. Offensichtlich waren Bilanzansätze frisiert, zudem fehlten Vermögensgegenstände und Kapitalerhöhungen waren zwar durchgeführt und eingetragen worden, aber das frische Geld wurde wenige Tage nach der Erhöhung an den früheren Eigner zurückgezahlt. Die Staatsanwaltschaft in Paderborn ermittelte zwar, doch hatten Zielpersonen längst den Offenbarungseid geleistet.

Herr Beckmann hingegen musste keine strafrelevanten Vorwürfe fürchten. Gesetzliche Vorschriften für Übernahme- oder Umtauschangebote und deren Voraussetzungen und Sorgfaltspflichten auf Bieterseite gab es damals ebenso wenig wie Formvorschriften. Im Verlaufe der Zeit hatte die Deutsche Börse zwar einen so genannten Übernahmekodex verfasst, es ist aber offen, wie viele börsennotierte Unternehmen sich dem angeschlossen haben. Es gibt hier also Gesetzeslücken, die zum Himmel schreien.

Offiziell hat sich Herr Beckmann seit der TG-Aktion sukzessive aus den Kapas-Geschäften zurückgezogen, um sich den Aktivitäten bei der von ihm als Vorstand geführten Future Holding zu widmen. Die dort geparkte Beteiligung an der Kapas wurde im August 1996 nach Angaben von Herrn Beckmann an einen nicht näher genannten Investor verkauft. Er selbst ist aus dem Aufsichtsrat der Kapas ausgeschieden.

Bieter der Kapas-Aktien war damals, wie beschrieben, die Reiherstieg Holzlager AG in Köln, deren Umstände Mitte der 90er Jahre mysteriös blieben. Telefonisch war die Firma nur über ein Handy zu erreichen, hatte damals weder einen aktiven Geschäftsbetrieb noch eine Eintragung in das Kölner Handelsregister.

Am 15.3.1998 nun wurde eine Firma namens CobraMed Medizintechnologie AG (WKN 700 570), deren Sitz mit dem Sitz der Ares Venture Capital AG (vormals Kapas) identisch ist, ins Handelsregister eingetragen. Durch Beschluss des Amtsgerichtes Köln vom 26.02.1998 ist der Sitz der Firma nach Köln verlegt worden, der Beherrschungs-und Ergebnisabführungsvertrag mit der Einzelfirma F. Moritz Müller AG Hamburg (HRA 44227) wurde zum Ende des Geschäftsjahres 1994 aufgehoben. Bei der CobraMed handelt es sich um die umfirmierte vormalige Reiherstieg-Holzlager AG. Stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft ist Stefan Marzischewski.

Mit diesem Eindruck versehen war GSC Research also auf der Hauptversammlung der Ares Venture Capital AG, ehemals firmierend als Kapas Börsenmakler AG, vertreten und berichtet gewohnt ausführlich von der HV der Gesellschaft mit ihrer bunten Vergangenheit.


Bericht des Vorstands

Nach Abhandlung der üblichen Formalitäten übergab der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Willkomm das Wort an den Vorstand, Herrn Marzischewski. Er begrüßte die Anwesenden und erklärte, dass es auf Grund einer Betriebsprüfung in den Jahren 1997 und 1998 erst im letzten Jahr möglich gewesen sei, eine erste Hauptversammlung abzuhalten, der sich die heutige anschließe.

Im Zuge der Betriebsprüfung seien schließlich Steuernachzahlungen festgesetzt worden, für die er selbst in Höhe von DM 300.000 persönlich bürge. Zu diesem Schritt habe er sich entschlossen, um Verkäufe von Wertpapieren zu verhindern. Eine Überschuldung hätte jedoch zu keinem Zeitpunkt vorgelegen. Dieser Gesamtvorgang sei somit abgeschlossen und belaste die weitere Tätigkeit nicht länger.

Sodann ging Herr Marzischewski auf die Beteiligung in Höhe von 49% an der Saphir Universalfilter Produktions AG ein. Diese Beteiligung sei nunmehr auf 1 DM abgeschrieben. Die Gesellschaft sei zwar mit der Produktion nachgekommen, habe aber den Vertrieb vernachlässigt. Die Vertriebsrechte hätten nicht bei der Ares Venture Capital (vormals Kapas Börsenmakler) gelegen; diese seien erst im Zuge des eingeleiteten Insolvenzverfahrens übergegangen.

Bezüglich der Ares Venture Capital AG erklärte er, dass neben der Kapitalerhöhung geplant sei, in Zukunft einen weiteren Vorstand aufzunehmen. Ares Venture Capital habe im Übrigen Wertpapiere für 1,2 Mio. DM im Bestand, bei Verbindlichkeiten in Höhe von 20.000 DM.



Aussprache

Aktionär Beckmann monierte, dass die Steuerschuld in Höhe von 300.000 DM nicht in der Bilanz des Jahres 1998 vermerkt sei. Zu diesem Komplex verlautbarte Herr Marzischewski, dass die Kapas GmbH diese Kosten tragen müsse, die im übrigen keine Steuerschulden habe und mit einem Wert von 25.000 DM in der Bilanz der Ares Venture Capital AG stehe. Trotz der Vorgänge in den Jahren 1993 und 1994 sei Ares für Kapas voll zahlungsfähig. Der Beherrschungsvertrag mit der Kapas GmbH werde jedoch aufgelöst.

Hier interessierte Herrn Beckmann, ob es weitere Altlasten im Unternehmen gäbe, was Herr Marzischewski verneinte, ohne jedoch ausschließen zu können, das diese aus der Zeit vor seinem Amtsantritt weiterhin bestehen könnten. Jedoch seien derzeit keine Klagen gegen die Kapas GmbH anhängig.

Die Kapas GmbH werde in keinem Fall liquidiert, da hier hohe Verlustvorträge bestünden, die er, Herr Marzischewski, nutzen wolle (derzeit ca. 400.000 DM). Auch eine Verschmelzung der Kapas GmbH auf die Ares Venture Capital AG, wie von Herrn Beckmann vorgeschlagen, sei nicht sinnvoll und solle daher auch nicht stattfinden.


Abstimmungen

Vor den Abstimmungen wurde die Präsenz festgestellt. Diese betrug 22% vom Grundkapital und teilte sich wie folgt auf: Von den Stammaktien (44.500 = 20,79%) entfielen 43.700 auf die von Herrn Beckmann vertretene Future Holding, 800 Stämme auf Herr Marzischewski. Auf die Vorzüge entfielen 700 auf Herrn Marzischewski, 1.800 auf das Aufsichtsratsmitglied Herrn Willkomm und 14.792 Vorzüge auf die Future Invest. Ein weiterer Aktionär, der 20 Stammaktien innehat, war nicht erschienen.

Abgestimmt werden sollte über folgende Punkte:

1. Feststellung des Jahresabschlusses 1996 verbunden mit dem Vorschlag, den Verlust des Geschäftsjahres von 374.511,82 DM auf neue Rechnung vorzutragen, sodass ein Bilanzverlust von 561.540,17 DM verbleibt.

2. Feststellung des Jahresabschlusses 1997 verbunden mit dem Vorschlag, den Gewinn des Geschäftsjahres von 73.555,56 DM auf neue Rechnung vorzutragen, sodass ein Bilanzverlust von 487.984,61 DM verbleibt.

3. Feststellung des Jahresabschlusses 1998 verbunden mit dem Vorschlag, den Gewinn des Geschäftsjahres von 57.405,57 DM auf neue Rechnung vorzutragen, sodass sich ein Bilanzverlust von 430.579,14 DM ergibt (Top 1-6).

4. Neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat (Top 7 und 8) und die Wahlen zum Aufsichtsrat (Top 9) sollte vor allem über eine sofortige Kapitalerhöhung um bis zu 143.020 DM durch Ausgabe von 28.604 Inhaberstammaktien (Top 10, Durchführung vom 1.8.-25.8.2000, Eintragung bis spätestens 31.12.2001) beschlossen werden.

Ferner stand die Beschlussfassung über die Ermächtigung zur Schaffung eines genehmigten Kapitals bis zu 500.000 DM (Top 11) und die Schaffung eines zusätzlichen bedingten Kapitals durch die Ausgabe von bis zu 30.000 auf den Inhaber lautende Optionsscheine ohne Optionsschuldverschreibungen mit Laufzeit 31.12.2001 zum Ausgabekurs von 1 DM, die zum Bezug je einer Aktie im Nennwert von 5 DM berechtigen (Top 12) an. Hierzu sollte ferner über die Ausgabe von weiteren 30.000 Inhaberstammaktien im Zuge einer bedingten Kapitalerhöhung bis zu 150.000 DM abgestimmt werden unter Bewährung des Bezugsrechtes.

Über die Tagesordnungspunkte 1 bis 6 wurde en bloc abgestimmt und die Punkte einstimmig angenommen. Top 7 bis 9 wurden ebenso einstimmig angenommen, so dass der anwesende Herr Dr. Heuer, Unternehmensberater aus Kiel, neues Aufsichtsratsmitglied und Herr Bermpohl, Aufsichtsrat der Softev AG, wieder gewählt wurde.

Top 10 wurde jedoch mit den Gegenstimmen von Herrn Beckmann abgelehnt, TOP 11 und 12 hingegen wiederum einstimmig angenommen. Die HV wurde nach ca. einer Stunde gegen 9:30 geschlossen.


Weitere Diskussion

Im Anschluss hieran erbat GSC-Vertreter Herr Neugebauer noch Auskünfte zu ausgewiesenen Beteiligungen im Jahresabschluss 1998, so zur Hyper Computer GmbH und der Kupsch & Co. GmbH (vormals HK Kellerhof GmbH). Hierzu gab Herr Marzischewski die Auskunft, dass es sich bei der Hyper Computer GmbH um eine Gesellschaft in Gründung handele. Hier sei aber von den Beteiligten Personen seit 1997 noch nicht die volle Einlage geleistet worden, wogegen man gerichtlich vorgehe.

In diesem Zusammenhang erwähnte Herr Marzischewski ferner, das die Ares Venture Capital AG auch an der MLF Holding beteiligt sei in Höhe von 5%, was in etwa 13.000 Aktien entspreche. Hier gebe es jedoch ebenfalls Probleme mit der Gegenseite, die angeblich vermögenslos sei, aber, wie Herrn marzischewski bekannt sei, Grundstücke besitze. Ferner bestünden auf seiten der Ares Venture Capital AG geringwertige Beteiligungen an anderen Gesellschaften, die er aber nicht näher erläutern wollte.

Die Kupsch GmbH & Co. sei ein Dienstleistungsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von ca. 100.000 jährlich. Herr Kupsch erhalte für die Ausarbeitung und Erstellung von Unterlagen monatlich 300 DM.


Eigene Meinung und ergänzende Informationen

Auf Grund der fehlenden Substanz der Ares Venture Capital AG und den undurchsichtigen Verhältnissen in der Gesellschaft muss von einem Engagement ganz entschieden abgeraten werden. Geradezu abenteuerlich muten die beschlossenen Kapitalerhöhungen an, nebst Begebung von Optionsscheinen zur Finanzierung eines Geschäftes ohne ersichtliche Substanz.

Des Weiteren macht der Ares-Geschäftsbericht des Jahres 1998 weder einen seriösen noch einen vertrauenswürdigen Eindruck. Im Gegenteil fallen unter sonstige Vermögensgegenstände zwei befremdliche Positionen auf: zum einen ein "Verrechnungskonto Kapas GmbH" (625.054,57 DM), zum anderen eine Position "Future Holding" in Höhe von 429.000 DM, zu denen auch ungefragt keine Erläuterungen gemacht worden waren.

Auch die zwischenzeitlichen Engagements von Herrn Marzischewski lassen keinen weiteren Rückschluss auf mögliche lohnenswerte Engagements von Anlegerseite zu. So hatte er sich als Geschäftsführer bei der am 28.5.1998 gegründeten und am 3.9 1998 eingetragenen Global Trading Börsenservice GmbH (HRB 45699) engagiert. Aus dieser ist er am 25.5.1999 ausgeschieden. Inwieweit Herr Andreas Schmidt und Herr Stefan Ossenkop hier - wie im Handelsregister vermerkt - wirklich noch tätig sind, bleibt fraglich, jedenfalls war Herr Ossenkop der Zahlung seiner Einlage schon nicht fristgerecht nachgekommen.

Hierzu liegt GSC Research im Übrigen ein am 18. Januar 2000 getroffener gerichtlicher Entscheid über die von Herrn Marzischewski veranlasste Annullierung der Beschlüsse einer Gesellschafterversammlung der Global Trading vor, da Herr Ossenkop aufgrund der Weigerung des Anwaltes, in dessen Geschäftsräumen die Versammlung stattfinden sollte, diese mit sich selbst VOR diesen Räumen, also auf einem Flur, abhielt, was vom Amtsgericht Frankfurt in der Urteilsbegründung als "völlig unangemessenes Versammlungslokal" angesehen wurde.

Herr Marzischewski und Herr Beckmann haben sich weiter in der ATEM Medizintechnologie AG Kempen, HRB 1677, engagiert, in der Herr Beckmann Aufsichtsratsmitglied ist und Herr Marzischewski einen Stellvertreterposten innehat. Diese Zusammensetzung wurde auf der Hauptversammlung am 29.1.1999 beschlossen. Alleinvorstand ist hier Herr Phillip Ivanov.

Ein interessanter weiterer Handelsregistereintrag stammt vom 15.2.2000. Hier ist nunmehr eine ATEM Aktiengesellschaft unter HRB 18 194 eingetragen, jedoch mit Sitz in Dresden, nicht in Kempen, aber mit dem selben Geschäftszweck. Grundkapital 600.000 Euro, verteilt auf Aktien zum Ausgabebetrag im Nennwert von 1 Euro. Vorstand ist ebenfalls Herr Ivanov.

Gründer dieser Gesellschaft, die alle Aktien halten, sind die atec Inc., mit Sitz 609 North Rodney Street, Helena, Montana 59601, USA, die CobraMed Medizintechnologie AG, (Amtsgericht Köln, HRB 29 814) sowie die Future Holding AG (Amtsgericht Rheda-Wiedenbrück, HRB 2580). Den ersten Aufsichtsrat der Gesellschaft bilden Thomas Beckmann, Kaufmann, Rheda-Wiedenbrück, Dr. Friedhelm Baisch, Arzt, Neunkirchen-Seelscheid, und Dr. Gernot Wolfram, Arzt, Köln.

Ebenfalls bekannt wurde uns außerhalb des Rahmens dieser HV, dass sich Herr Marzischewski derzeit bemüht, in den Aufsichtsrat der Global Capital Management AG (GCM) zu gelangen, in den er sich gerichtlich bestellen lassen will. Diese Gesellschaft macht ebenfalls durch mehr als unseriöse Geschäftspraktiken und Private Placements auf sich aufmerksam. Die GCM wird von Herrn Andreas Schmidt geleitet, der bei Frankfurter Gerichten einschlägig bekannt ist und bereits auf drei Konkurse nebst Offenbarungseid zurückblicken kann. Es entstand der Eindruck, dass Herr Marzischewski mit Herrn Schmidt möglicherweise noch eine Rechnung offen hat.

Ferner ist Herr Marzischewski engagiert bei der OMD Online Media Beteiligungs-AG Frankfurt (HRB 47 288), wo er Vorstandsvorsitzender ist. Im Aufsichtsrat sitzt hier unter anderem der auf der heutigen HV anwesende Herr Dr. Heuer. Die Gesellschaft ist mit einem Grundkapital von 60.000 Euro ausgestattet, aufgeteilt in 20.000 Aktien. Laut Handelsregistereintrag vom 16.9.1999 hat die Kapas alle Anteile übernommen. Dies war jedoch auf der HV nicht ersichtlich, da hier nicht über den Jahresabschluss 1999 beschlossen werden sollte.

Wie GSC Research weiter bekannt ist, sind neben Herrn Marzischewski bzw. der Ares Venture Capital AG lediglich zwei weitere Aktionäre an der neu entstehenden Future Securities Wertpapierhandel AG (derzeit noch OMD Online Media Beteiligungs-AG) beteiligt, an der die Future Securities AG ca. 85% halten dürfte. Die Future Securities Wertpapierhandel soll als Pendant zur Valora Effektenhandel (VEH) aufgestellt werden, um z.B. Telefonhandelsaktivitäten mit Privataktionären zusammenzuführen. Die alte Future Securities AG soll ihre Funktion als Market Maker beibehalten und Partner für Institutionelle sein.


Fazit

Auf Grund der auf der HV wenig erhellenden Äußerungen des Vorstands und den übrigen Fakten scheint eine Distanzierung von der Ares Venture Capital AG derzeit ratsam. Es bleibt abzuwarten, ob sich überhaupt jemals ein substanzielles Geschäft entwickeln wird, was fraglich erscheint, solange der Name Kapas noch im Raume steht. Jedenfalls konnten noch nicht einmal Ansätze erkannt werden, dass sich an der Werthaltigkeit der umfirmierten Kapas, also der nunmehrigen Ares Venture Capital AG, irgend etwas geändert hat. Die kritischen Äußerungen aus vergangenen Jahren, z.B. durch Herrn Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), haben somit weiterhin Bestand.


Kontakt

Ares Venture Capital AG
Postfach 41069
50866 Köln
Email: [email protected]
Fax: 0180 / 505 254 828 383


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Ergänzung vom 17.09.2000

Auf den obenstehenden Artikel erhielten wir seitens des Unternehmens eine Email mit folgendem Inhalt, die wir (einschließlich der darin geforderten Gegendarstellung bzw. Stellungnahme, zu deren Veröffentlichung wir laut Pressegesetz verpflichtet sind) unkommentiert im Original weitergeben:
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Anfang der Email
----- Original Message -----
From: ares.ag [[email protected]]
To: [[email protected]]
Sent: Monday, July 17, 2000 7:11 AM
Subject: Re: Bericht über Ihre letzte HV - Stellungnahme


Jochen Schrade schrieb:

Sehr geehrter Herr Schrade,

vielen Dank für Ihre e-mail.
1.
Ich achte Ihre Seite sehr und bin durchaus an einer Mitarbeit und Beteiligung interessiert. Vielleicht treffen wir uns ja einmal zu einem persönlichen Gespräch
2.
Wer ich bin und wie ich micht verhalte, wissen Sie ja von Ihrem
Mitarbeiter Herrn Robert Zeiss.
3.
Ich finde es Schade, daß Sie mir Ihren Bericht nicht vorab zu
Stellungnahme zugesandt haben. Leider strotz Ihr Bericht über die HV der Ares Venture Capital AG nur so von Fehlern. Es werden von Ihren Mitarbeitern Äpfel und Birnen verglichen. Es werden falsche und irreführende Berichte unkommentiert aus den Vorjahren wiedergegeben, deren Wahrheitsgehalt auch nicht durch wiederholte Wiedergabe steigt. Weder der Versammlungsort, nocht nicht einmal die Höhe des Grundkapitales ist richtig wiedergegeben; auch sind meine Aussagen falsch wiedergegeben.
Zum HV-Bericht über die Ares Venture Capital AG bitte ich Sie bzw. fordere Sie nach dem Pressegesetz auf folgende Stellungnahme bzw. Gegendarstellung anzuhängen:

Der Bericht der GCS-REsearch GmbH über die Hauptversammlung der Ares Venture Capital AG am 12.07.00 durch die Herrn Alexander Langhorst und Michael Neugebauer erfolgte ohne Rücksprache mit der Ares Venture Capital AG.-
Die Ares Venture Capital AG distanziert sich ausdrücklich von diesem Bericht, der eine vielzahl von falchen und irreführeneden Ausssagen enthält und ein falsches Bild vermittelt.

Köln, den 17.07.00
Ares Venture Capital AG
Vorstand
Stefan Marzischewski
[email protected]


Ich würde mich freuen, wenn Sie mich in den nächsten Tagen zurückrufen würden.
Ende der Email



Veröffentlichungsdatum: 14.07.2000 - 22:20
Redakteur: ala
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