Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG wird auf dem Gelände des Karlsruher Rheinhafendampfkraftwerks (RDK) ein neues und hochmodernes Steinkohlekraftwerk bauen. Diesem Beschluss des Vorstands hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 8. Dezember zugestimmt. "Es bleibt dabei: Wir sagen, was wir denken, und wir tun, was wir sagen. Die heutige Entscheidung für Wachstum und Innovation ist hierfür Beleg und zeigt, dass wir in besonderem Maße unserer Verantwortung für eine zukunftsfähige Energieerzeugung gerecht werden. Seit Jahren haben wir konsequent auf dieses Ziel hin gearbeitet. Der Erfolg unseres ehrgeizigen konzerninternen Top-Fit-Programms zur Kostensenkung hat die notwendigen finanziellen Voraussetzungen für diese wichtige Zukunftsinvestition geschaffen", so Prof. Dr. Utz Claassen, EnBW-Vorstandsvorsitzender.
Diese Entscheidung ist ein klares Bekenntnis zum Standort Karlsruhe und zum Land Baden-Württemberg. "Wir stärken mit dem neuen Kraftwerk den Energiestandort Baden-Württemberg, schaffen Werte und geben positive Impulse für Wirtschaft und Arbeitsmarkt", so Claassen weiter. Die EnBW hat diese Entscheidung nach sorgfältiger Abwägung getroffen trotz einem unsicheren energiepolitischen Umfeld und den damit einhergehenden Unwägbarkeiten. Die EnBW hofft gleichwohl, dass es keine nachteiligen energiepolitischen Weichenstellungen und auch keine Verschlechterungen bei der Ausstattung mit CO2-Zertifikaten geben wird, die derartige zukunftsgerichtete Investitionsentscheidungen belasten oder gar gefährden könnten.
"Wir wollen in Karlsruhe bauen. Es geht hier um Investitionen in Höhe von über 1 Milliarde Euro, um auch künftig die Versorgungssicherheit im Land durch verbrauchsnahe Erzeugung zu sichern", so EnBW-Vorstand Pierre Lederer. "Wir werden jetzt mit Volldampf die technischen und planungsrechtlichen Vorbereitungen des Projekts vorantreiben. Unsere Erwartung ist, im Frühjahr 2008 mit dem Bau beginnen zu können."
Auch der Bau eines GuD-Kraftwerks auf dem Gelände des RDK wird von der EnBW weiter aktiv verfolgt. Auch hier ist der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes gefolgt. "Unser Ziel bleibt es auch hier, diese klimaschonende Anlage nach Möglichkeit in Karlsruhe zu bauen. Wir haben einen hochwettbewerbsfähigen Standort und eine exzellente Technologie, daher sollte die Gasbeschaffung kein nachhaltiges Hindernis zur Wirtschaftlichkeit darstellen. Alles andere würde bedeuten, dass der Gasmarkt noch nicht funktioniert", so EnBW-Chef Claassen. Die EnBW wird daher das Genehmigungsverfahren und die Planungen zügig weiter vorantreiben.
Im Juni 2005 hatte der Vorstand der EnBW einen zweistelligen Millionenbetrag für die konkreten Vorplanungen von zwei Großkraftwerken in Baden-Württemberg freigegeben. Diese Kraftwerke sollen die Erzeugungskapazität der EnBW in ihrem Stammland Baden-Württemberg sichern und erweitern. Bei der Standortbewertung hatte sich im Juni 2006 das Gelände des Rheinhafendampfkraftwerks in Karlsruhe als geeignet herausgestellt. Vor wenigen Wochen hatten die EnBW und die Stadtwerke Karlsruhe für den Fall, dass ein neues Kraftwerk gebaut wird, eine Zusammenarbeit bei der künftigen Fernwärmelieferung der EnBW an die Stadtwerke vereinbart.
Veröffentlichungsdatum:
11.12.2006
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14:11
Redakteur:
rpu