Im Geschäftsjahr 2005/2006 erwirtschaftete Analytik Jena einen Konzernumsatz in Höhe von 67.251 TEUR (Vorjahr 64.370 TEUR). Die Umsätze im Segment Instrumente betrugen 37.122 TEUR und stiegen damit um 32,3% im Vergleich zu den Vorjahreserlösen in Höhe von 28.050 TEUR. Insbesondere die verbesserten Vertriebsstrukturen sowie die neuen, technologisch hochwertigen Produkte schlugen sich in den Verkaufszahlen nieder. Analytik Jena ist es gelungen in diesem Segment seine Expansionsstrategie, aufbauend auf drei starken Business Units, erfolgreich umzusetzen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Steigerungsraten in der Business Unit anaytical solutions, die ein Resultat der erweiterten Marktdurchdringung und erhöhten internationalen Wahrnehmung sind.
Bereits im Laufe des Berichtszeitraumes zeichnete sich ein geringerer Beitrag des Projektgeschäftes an den Umsatzerlösen ab. Verzögerungen bei verschiedenen Großprojekten führten dazu, dass die ursprünglich geplanten Umsätze in diesem Bereich nicht erreicht werden konnten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen die Umsätze in diesem Segment 30.129 TEUR und lagen damit 17,0% unter dem Vorjahresumsatz. Neben einer Vielzahl kleinerer Projekte wurden die Realisierung des Transplantations- und Dialysezentrums in Wolschskij mit einem Auftragswert von über 90,0 Mio. EUR sowie der Universitätsklinik der Lomonossow-Universität mit über 30,0 Mio. EUR fortgesetzt.
Die Exportquote des Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2005/2006 von 73,7% auf 77,0%. Europa blieb dabei der größte Absatzmarkt für den Konzern. Im Berichtszeitraum belief sich der Umsatz dort auf 29.413 TEUR (Vorjahr: 37.207 TEUR). In Asien erzielte der Konzern mit 11.771 TEUR ein Umsatzwachstum in Höhe von 76,3% (Vorjahr: 6.677 TEUR). Auch die Entwicklung in Amerika verlief positiv und brachte eine Umsatzsteigerung um 31,9% auf 2.124 TEUR. Bedingt durch den hohen Anteil des Instrumentengeschäfts am Konzernumsatz stieg die Bruttomarge von 31,5% im Vorjahr auf 37,0% im Berichtszeitraum.
Parallel zu den Umsatzsteigerungen verzeichnete der Konzern auch einen Anstieg bei den betrieblichen Aufwendungen. Im Geschäftsjahr 2005/2006 erhöhten sich die Vertriebsaufwendungen um 8,4% auf 12.131 TEUR (Vorjahr: 11.191 TEUR). Damit beläuft sich die Vertriebskostenquote des Unternehmens auf 17,9% (Vorjahr: 17,4%). Ebenfalls zugenommen haben die Verwaltungsaufwendungen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Konzern hier einen Anstieg von 19,2% auf 3.985 TEUR. Zurückzuführen ist diese Erhöhung auf die erstmalige Einbeziehung der neuen Tochtergesellschaften AJ Japan und AJ Shanghai. Der Konzernabschluss enthält außerdem erstmals die Kosten eines gesamten Wirtschaftsjahres von AJ Roboscreen und AJ Innuscreen.
Die Brutto-FuE-Aufwendungen stiegen im Geschäftsjahr von 6.118 TEUR auf 6.818 TEUR und machten einen Anteil von 18,4% (Vorjahr: 21,8%) vom Umsatz im Instrumentengeschäft aus. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzergebnis und Steuern (EBITDA) stieg auf 4.780 TEUR (Vorjahr: 2.252 TEUR). Bereinigt um die Abschreibungen erzielte Analytik Jena ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) von 2.776 TEUR (Vorjahr: 511 TEUR).
Der Konzern erwirtschaftete per 30. September 2006 einen Jahresüberschuss in Höhe von 1.130 TEUR (Vorjahr: 85 TEUR). Im Ergebnis enthalten sind u.a. Anlaufkosten der Tochtergesellschaft AJ Japan in Höhe von über 700 TEUR sowie die erstmals zu berücksichtigenden Kosten aus dem Mitarbeiter-Aktien-Optionsprogramm in Höhe von ca. 140 TEUR. Die Bilanzsumme der Analytik Jena erhöhte sich um 15.638 TEUR auf 63.607 TEUR (Vorjahr: 47.969 TEUR). Trotz des signifikanten Anstiegs der Bilanzsumme im Berichtszeitraum sank die Eigenkapitalquote nur leicht von 45,8% auf 43,5%.
Per 30. September 2006 beschäftigte der Konzern insgesamt 508 Personen (Vorjahr: 444 Personen). Aufbauend auf den guten Ergebnissen des abgelaufenen Jahres im Instrumentengeschäft rechnet die Gesellschaft mit der Fortsetzung der positiven Entwicklung. Trotz der hohen Investitionen in die japanischen Vertriebsstrukturen und weiteren Anlaufkosten von bis zu 1,0 Mio. EUR geht Analytik Jena davon aus, im Geschäftsjahr 2006/2007 das Ergebnisniveau des Berichtsjahres beibehalten zu können. Der derzeitig schwache Dollar könnte sich für dieses Segment bei anhaltenden Werten über 1,30 nachteilig auswirken.
Auf Basis des vorhandenen Auftragsbestandes von ca. 35,0 Mio. EUR im Projektgeschäft und unter Berücksichtigung der Projektlaufzeiten erwartet der Konzern in 2006/2007 höhere Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. Diese Umsatzsteigerungen sollten sich ebenfalls in einer Ergebnisverbesserung ausdrücken. Für eine Belebung in diesem Segment spricht auch der aktuelle Abschluss eines Vertrages zur kompletten Einrichtung eines medizinischen Zentrums in Kasachstan im Wert von ca. 20,0 Mio. EUR. Wenn die noch notwendigen restlichen Finanzierungsvoraussetzungen geklärt sind, könnte mit der Realisierung noch in 2007 begonnen werden.
Insgesamt geht Analytik Jena auch unter Berücksichtigung der aufgeführten Einflüsse auf die operativen Ergebnisse von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus.
Veröffentlichungsdatum:
11.12.2006
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10:52
Redakteur:
rpu