Kürzlich legte die Marseille-Kliniken AG die Zahlen für die ersten drei Monate im laufenden Geschäftsjahr (01.07. bis 30.06.) vor und konnte von einer weiterhin überproportionalen Verbesserung der Ergebnissituation berichten. So kletterten die Umsatzerlöse auf 52,8 (Vj.: 51,5) Mio. EUR, das DVFA-Ergebnis verbesserte sich um 0,4 auf 3,6 Mio. EUR, was einem Ergebnis je Aktie von 0,30 nach 0,27 EUR im Vorjahreszeitraum entspricht. Wachstumstreiber des Unternehmens ist weiterhin das Kerngeschäftsfeld „Pflege“, in welchem die Umsatzerlöse um 2,5 Prozent 39,3 auf (39,3) Mio. EUR ausgeweitet werden konnten. Die Auslastungsquote der 7.134 (6.660) Pflegebetten verbesserte sich in Folge gezielter Vermarktungsaktivitäten um 0,9 Prozentpunkte auf 92,6 Prozent. Bezogen auf die Gesamtbettenzahl im Konzern liegt die Belegung bei 89,7 (89,1) Prozent.
Über Fortschritte berichtet das Unternehmen auch in Bezug auf die laufenden Optimierungs- und Restrukturierungsanstrengungen im zweiten Geschäftsfeld „Reha“. Obwohl hier eine planmäßige Reduktion der Bettenzahl auf 1.478 (1.509) erfolgt ist, konnten die Umsatzerlöse um 2,5 Prozent auf 12,5 (12,2) Mio. EUR ausgeweitet werden, das Ergebnis nach DVFA bewegte sich mit minus 0,6 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres. Bei der Ergebnisentwicklung ist zu berücksichtigen, dass der Geschäftsbereich im ersten Quartal durch die Nachwirkungen des Ärztestreiks belastet wurde, was an der auf 76,7 (79,2) Prozent rückläufigen Auslastung abzulesen ist. Trotz dieses zeitweiligen Rückschlages bewegt sich die Belegungsquote jedoch deutlich über dem Durchschnittswert des Gesamtjahres 2005/06 mit 74,2 Prozent.
GSC Research nahm die Bekanntgabe der Quartalszahlen zum Anlass, mit dem Vorstandsvorsitzenden Axel Hölzer über die wesentlichen Entwicklungen des vergangenen Geschäftsjahres, den Verlauf des ersten Quartals 2006/2007 sowie die weiteren strategischen Überlegungen des Unternehmens zu sprechen. Das vorliegende Interview führte Alexander Langhorst.
Hölzer: „Wir streben in 2006/07 ein überdurchschnittliches Umsatz- und Ergebniswachstum an“
GSC Research: Aus Sicht der freien Aktionäre ist die für das abgelaufene Geschäftsjahr jüngst angekündigte Erhöhung der Dividende von 0,40 auf 0,45 EUR sehr begrüßenswert. Wäre angesichts des Dividendenverzichts des Mehrheitsaktionärs hier nicht möglicherweise noch mehr „Luft nach oben“ gewesen?
Hölzer: Mit dem Vorschlag denke ich, ist genau der richtige Mittelweg zwischen Erfolgsbeteiligung der freien Aktionäre auf der einen Seite und einer Stärkung der Innenfinanzierungskraft auf der anderen Seite gefunden worden. Der Vorstand begrüßt es daher, dass sich der Großaktionär zu diesem Verzicht bereit erklärt hat und somit eine weitere Stärkung der Eigenkapitalposition möglich wird, welche uns auch beim geplanten weiteren Unternehmenswachstum weiterhelfen wird.
GSC Research: Im Zahlenwerk haben sich durch die Umsetzung der beiden Sale-and-Lease-Back-Transaktionen erhebliche Veränderungen ergeben. Wie haben sich diese im Zahlenwerk ausgewirkt?
Hölzer: Insgesamt haben sich daraus Ergebniseffekte von 14,2 Mio. EUR vor Steuern und 9,7 Mio. EUR nach Steuern ergeben.
GSC Research: Welche weiteren Sondereffekte sind im Jahresergebnis 2005/06 enthalten?
Hölzer: Wesentliche Posten sind hier die 4,2 Mio. EUR Verlust aus der Reha-Sparte, weitere 4,6 Mio. EUR stammen aus Anlaufverlusten in den Häusern in Hamburg, Büren, Dresden und Hennigsdorf, sowie 0,6 Mio. EUR aus dem Engagement an der TD Trump Deutschland AG. Bei letzterer erfolgte die Abwertung aus steuerlichen Gründen.
GSC Research: Stichwort TD Trump Deutschland AG. Wie hoch ist hier noch der Restbuchwert der Beteiligung und gibt es bereits Neuigkeiten von der Gerichtsfront?
Hölzer: Derzeit wird der Anteil noch mit 1,5 Mio. EUR in unserer Bilanz geführt, der Umfang der bislang vorgenommenen Wertberichtigungen bewegt sich bei rund 7,5 Mio. EUR. Hinsichtlich der Bemühungen, unsere Positionen über den Rechtsweg durchzusetzen, haben sich bislang noch keine Fortschritte ergeben. Das Verfahren ist vor dem Landgericht anhängig, mit einer Verhandlung ist jedoch nicht vor 2007 zu rechnen.
GSC Research: Auf dem Weg der Besserung befinden sich ausweislich der aktuell vorgelegten Quartalszahlen die Reha-Aktivitäten im Konzern. Könnten Sie in diesem Zusammenhang bitte einmal die Auswirkungen des Ärztestreiks und mögliche Gehaltserhöhungen für diese auf das Reha-Geschäft von Marseille-Kliniken erläutern?
Hölzer: In puncto Ärztestreit müssen wir hier zwischen Auswirkungen auf unsere Belegungssituation und Auswirkungen auf der Kostenseite klar unterscheiden. Zunächst die positive Nachricht vorab: Die Erhöhung der Arztvergütungen betrifft uns auf der Aufwandsseite nicht in nennenswertem Umfang. Betroffen sind hiervon vor allem die Anbieter von Akut-Krankenhausleistungen, welche wir nicht im Portfolio haben.
Allerdings hat sich der Ärztestreik in den Akutkrankenhäusern in Folge der dadurch ausgefallenen und/oder verschobenen Operationen zwangsläufig auch auf die Belegung in unseren Reha-Kliniken ausgewirkt. Vereinfacht ausgedrückt, können Patienten, die noch nicht bzw. gar nicht operiert wurden, nicht bei uns im Rahmen einer Reha-Maßnahme betreut werden. Insgesamt handelte es sich bei der beschriebenen rückläufigen Auslastung um ein tempöräres Phänomen, da die Patienten ja nicht durch den Streik gesundet sind, sondern sich geplante Operationen entsprechend verschieben und nach Beendigung des Streiks bzw. in den kommenden Monaten nachgeholt werden.
GSC Research: Wie groß waren die Auswirkungen des Ärztestreiks auf der Ergebnisseite?
Hölzer: Etwa die Hälfte des ausgewiesenen Quartalsfehlbetrages im Segment Reha, also rund 300 TEUR, gehen auf die Folgewirkungen des Ärztestreiks zurück. Bei einem „normalen“ Geschäftsverlauf wäre der Fehlbetrag mit gut 300 TEUR also deutlich geringer ausgefallen und würde den Erfolg unserer eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen noch deutlicher unterstreichen.
GSC Research: Ist nach dem vergleichsweise positiven Verlauf im ersten Quartal noch im laufenden Jahr mit einem Rückkehr der Reha in die „schwarzen Zahlen“ zu rechnen?
Hölzer: Entscheidend für die Ergebnisentwicklung ist, inwieweit wir mit dem geplanten Teilumbau in Schömberg in eine Pflegeklinik vorankommen. Mit der Erteilung der erforderlichen Baugenehmigung rechnen wir in den kommenden Tagen, so dass eine Eröffnung des Hauses im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres möglich sein sollte.
Je nach Verlauf des Umbaus gehen wir für die Reha-Sparte von einem deutlichen Abbau der anfallenden Verluste aus.
GSC Research: Sind in diesen Zahlen bereits Effekte aus einem möglichen Verkauf weiterer Reha-Objekte im Rahmen einer Sale-and-Lease-Back-Transakation enthalten?
Hölzer: Nein. Allerdings müssen Sie hier unterscheiden zwischen unseren Bemühungen zur Veräußerung der Immobilie in Waldkirch, welche derzeit leer steht und mit deren Vermarktung ein Immobilienmakler beauftragt worden ist. Dieses Objekt steht in unserer Bilanz nur noch mit dem Bodenwert des unbebauten Grundstücks, so dass wir hier im Veräußerungsfall mit einem positiven Ergebnisbeitrag rechnen. Eine erste Einschätzung über die Aussichten der Vermarktungsbemühungen erwarte ich für Anfang Februar 2007.
Daneben ist die Abgabe von zwei weiteren Reha-Immobilien im Rahmen einer Sale-and-Lease-Back-Transaktion ein Thema. Hier ist eine Abgabe zusammen mit anderen Immobilien aus dem Segment Pflege in einer Art Paketlösung vorgesehen. Entsprechende Gespräche mit potentiellen Investoren finden derzeit statt, eine erste Einschätzung zum möglichen Zeithorizont einer solchen Transaktion erwarte ich ebenfalls für den Februar 2007.
GSC Research: Daneben besitzt die Marseille-Kliniken AG auch noch eine Reha-Immobilie in Bad Oeynhausen. Wie sehen hier die Desinvestitionsplanungen aus?
Hölzer: Grundsätzlich steht auch diese Immobilie zum Verkauf, jedoch erhalten wir hier vom Betreiber eine regelmäßige Mietzahlung und erwirtschaften über die Erbringung von zusätzlichen Serviceleistungen z.B. beim Catering zusätzliche Deckungsbeiträge. Angesichts dieser speziellen Situation in Oeynhausen verspüren wir keinen besonderen Handlungsdruck und werden nur zu einem akzeptablen Preis verkaufen.
GSC Research: Kommen wir auf erfreulichere Dinge, namentlich das Kerngeschäftsfeld Pflege zu sprechen. Hier konnte das Wachstum der Vorquartale auch in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres weiter fortgeschrieben werden. Besondere Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung genießt derzeit Ihr Projekt in Berlin-Kreuzberg mit der ersten Einrichtung nur für moslemische Patienten.
Hölzer: Das ist richtig. Mit einem solchen Angebot wollen wir speziell diese Zielgruppe ansprechen, welche in den übrigen Einrichtungen in Berlin und bundesweit noch völlig unterrepräsentiert sind. Um diesen Sachverhalt einmal am konkreten Beispiel Berlin zu verdeutlichen, finden sich in insgesamt 240 Pflegeheimen der Stadt ganze vier (!) türkische Patienten, und das bei über 100.000 türkischen bzw. türkischstämmigen Einwohnern. Infolge der Veränderungen der soziokulturellen und familiären Strukturen steigt jedoch auch hier der Bedarf nach Pflegeplätzen signifikant an. Zudem haben wir es in dieser Zielgruppe in großem Maße mit Menschen zu tun, deren Rentenzahlungen nicht sonderlich hoch ausfallen, so dass diese auf bezahlbare Pflegeplätze angewiesen sind. Aktuell wird viel über die am Markt aktiven ambulanten Pflegedienste bewerkstelligt, die sich in türkischem Besitz befinden.
Mit unserem Haus in Berlin-Kreuzberg, welches im Dezember 2006 eröffnet wird, bieten wir auf Basis unseres Zwei-Sterne-Konzeptes eine auf die Zielgruppe speziell zugeschnittene Lösung an. Sichergestellt wird dieses durch die Einbindung von türkischen Mitgesellschaftern sowie die Einstellung von Mitarbeiter, die allesamt deutsch-türkischer Herkunft sind, um auf diese Weise etwaige Probleme auf der sprachlichen und kulturellen Seite zu vermeiden. Die Zahl der Betten in dieser Einrichtung beträgt 160.
GSC Research: Inwieweit ist dieses interessante Konzept in anderen Ballungsräumen duplizierbar?
Hölzer: Grundsätzlich sehe ich dabei keine besonderen Schwierigkeiten, wenn wir die erforderlichen Objekte hierfür entsprechend günstig erwerben können. Bei unserem Zwei-Sterne-Konzept beruhen die angebotenen günstigen Konditionen ja im Wesentlichen aus einem vergleichsweise geringen Investitionskostenanteil für die Immobilie pro Bett. Wenn diese Vorraussetzung erfüllt werden kann, ist eine Ausweitung unseres Zwei-Sterne-Konzeptes, aber auch eines speziellen Angebotes für moslemische Patienten, auf andere Regionen realisierbar und auf Sicht auch von uns vorgesehen.
GSC Research: Wie sieht es mit den weiteren Wachstumsplänen im laufenden Geschäftsjahr aus?
Hölzer: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind bereits weitere 1.000 Betten im Bereich Pflege vertraglich gesichert, so dass wir auch in den kommenden Monaten weiterhin organisch wachsen werden. Nach jetzigem Stand wird die zweite Einrichtung in Düsseldorf im Frühsommer 2007 fertiggestellt, die Einrichtung in Potsdam mit 130 Betten und der dort angebotenen Kombination aus ambulanter Pflege plus individuell zubuchbarer Komponenten wie z.B. Hausmeisterservice usw. geht im Februar 2007 in die Vermarktung. Noch in 2006 soll, wie bereits erwähnt, die Eröffnung unserer Einrichtung in Berlin-Kreuzberg mit dem speziellen Angebot für moslemische Patienten mit 160 Betten erfolgen.
GSC Research: Neben dem organischen Wachstum interessieren unsere Leser natürlich auch Ihre Überlegungen zu möglichen Übernahmen bestehender Häuser.
Hölzer: Natürlich sehen wir uns das Marktumfeld und die dort zum Verkauf angebotenen Einrichtungen sehr genau an. Aktuell sind die Preisvorstellungen der potentiellen Verkäufer für unseren Geschmack aber viel zu hoch. Die Preise bewegen sich bei bis zu 50 TEUR pro Bett, ohne dass die entsprechende Einrichtung überhaupt ein Ergebnis erwirtschaftet. Zum Vergleich sei hier einmal der Aufwand für ein Bett in unserem Neubau in Leipzig mit 20 TEUR bzw. in Potsdam mit 35 TEUR genannt.
GSC Research: …mit anderen Worten, Sie sehen aktuell kaum realistische Chancen, interessante und vom Preis her akzeptable Objekte zu finden?
Hölzer: Richtig.
GSC Research: Angesichts Ihrer Einschätzung, dass die geforderten Preise nicht attraktiv sind, verwundert jedoch die Tatsache, dass aktuell offenkundig eine Vielzahl von Einrichtungen zum Verkauf steht.
Hölzer: So ungewöhnlich ist dies nicht. Die abgabewilligen Besitzer derartiger Einrichtungen wissen, dass sie in einem insgesamt als interessant erachteten Markt tätig sind, merken jedoch zunehmend, dass das Geschäft schwieriger wird. Neben den allgemein bekannten Kosten- und Effizienzthemen hängt eine hohe Auslastungsquote und damit letztlich auch der wirtschaftliche Erfolg zunehmend von einer Spezialisierung der Einrichtungen auf bestimmte Indikationen oder Pflegearten ab. Die Zeiten, in denen man – ganz vereinfacht gesagt – irgendwo ein Pflegeheim hinstellt und dieses im Zeitraum X relativ problemlos gefüllt bekommt, sind vorbei.
GSC Research: Könnten Sie uns die auf den Weg gebrachte Spezialisierung noch näher erläutern?
Hölzer: Ja, gerne. Nach fortlaufender Analyse des Marktes haben wir festgestellt, dass zunehmend Einrichtungen nachgefragt werden, die sich auf bestimmte Indikationen oder Pflegearten spezialisieren, wodurch natürlich die angebotene Pflegequalität noch weiter verbessert werden kann. Vor diesem Hintergrund haben wir bei Marseille-Kliniken bereits vor über einem Jahr entschieden, diesen Weg einzuschlagen und die Spezialisierung unserer Häuser weiter voranzutreiben. Als Beispiele seien hier Einrichtungen genannt, die sich auf Wachkomapatienten, auf Alzheimer- und demenzerkrankte Menschen, auf ambulante Pflege usw. spezialisieren und den Entscheidern über die Wahl der Pflegeeinrichtung so zusätzliche Argumente liefern, die für ein Marseille-Haus sprechen.
GSC Research: So weit, so gut. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit ein solcher Wettbewerbsvorteil auf Sicht nicht auch von anderen Mitbewerbern am Markt kopiert werden kann.
Hölzer: Grundsätzlich ist Ihr Einwand richtig, dass diese Strategie auch von anderen Marktteilnehmern übernommen werden kann. Die Entwicklung und Implementierung einer solchen Spezialisierungsstrategie im eigenen Unternehmen ist jedoch nicht von heute auf morgen realisierbar, sondern erfordert entsprechende Zeiträume, die sich, da auch noch entsprechende Genehmigungen seitens der Behörden einzuholen sind, in Bereichen von einem Jahr oder mehr bewegen. Vor diesem Hintergrund haben wir bereits wichtige Schritte zurückgelegt und besitzen am Markt sicherlich einen gewissen Vorsprung, von dem wir profitieren wollen und werden.
GSC Research: Anlässlich der Bilanzpressekonferenz haben Sie für das laufende Geschäftsjahr eine Prognose abgegeben. Können Sie diese noch etwas konkretisieren?
Hölzer: Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand, wie bereits kommuniziert, ein überdurchschnittliches Wachstum sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite, das neben dem Wegfall von Aufwendungen für Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen vor allem durch die bereits eingetretene positive Belegungsentwicklung in der Pflege getrieben werden wird. Diese wird sich vor allem im dritten und vierten Quartal auswirken, da erfahrungsgemäß in der Vorweihnachtszeit eher ein verhaltener Anstieg zu beobachten ist.
Eine konkrete Bezifferung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Entscheidend wird jedoch sein, dass es uns gelingt, und daran haben wir keinen Zweifel, die Auslastung der Häuser in Montabaur, Landshut, Leipzig und Hamburg in Richtung Vollbelegung zu steigern. Bei einer Vollauslastung dieser Einrichtungen bewegt sich die Belegungsquote im Konzern auf dem von uns angestrebten Zielwert von 95 Prozent, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf der Ertragsseite.
GSC Research: Gibt es seitens des Mehrheitsaktionärs Überlegungen, seinen Anteil nach dem Teilverkauf im Frühjahr 2006 weiter abzusenken, um den Streubesitz der Marseille-Kliniken-Aktie und damit die Chancen auf eine Index-Aufnahme zu erhöhen?
Hölzer: Ich als Vorstand begrüße die in 2006 umgesetzte Ausweitung des Free-Floats sowie die im Zuge dieses Schrittes erfolgte Gewinnung weiterer Investoren auch aus dem Ausland. Neben dem Mehrheitsaktionär liegen derzeit Meldungen von den beiden Fondsgesellschaften DWS Investments und UNION INVESTMENT über Beteiligungen von mehr als 5 Prozent am Grundkapital der Marseille-Kliniken AG vor. Eine weitere Ausweitung des Free-Floats macht nach meiner Einschätzung jedoch erst Sinn, wenn wir im Segment Reha deutliche Fortschritte erzielt haben und die dortige „Baustelle“ abgearbeitet ist.
GSC Research: Herr Hölzer, vielen Dank für dieses Gespräch und weiterhin viel Erfolg.