Der Chemiekonzern LANXESS AG hat im dritten Quartal 2006 sein Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) zweistellig gesteigert. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg von Juli bis September auf 164 Mio. EUR. Dies entspricht einem Plus von 10,8% gegenüber Vorjahr (148 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag bei 9,7 (8,3)%. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen verbesserte LANXESS um 15,9% auf 102 (88) Mio. EUR. Der Umsatzrückgang um 4,8% auf 1,691 (1,776) Mrd. EUR war nach Unternehmensangaben auf Portfolio- und negative Währungseffekte insbesondere beim US-Dollar zurückzuführen. Bereinigt um den Verkauf der Business Units Fibers und Paper sowie der RheinChemie-Tochter iSL und der nachteiligen Wechselkursentwicklung ergab sich ein Umsatzplus von 2,1%.
Das Konzernergebnis betrug 36 (-57) Mio. EUR. Die Investitionen stiegen um knapp ein Drittel auf 66 (52) Mio. EUR. Im Geschäftsjahr 2006 werden die Investitionen nach wie vor am oberen Ende der Bandbreite von 250 bis 270 Mio. EUR erwartet. Die Nettofinanzverbindlichkeiten lagen bei 503 Mio. EUR und damit um 26,0% unter dem Wert zum 31. Dezember 2005 von 680 Mio. EUR. "Diese erfreuliche Entwicklung ist ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Strategie immer stärker greift", sagte LANXESS- Vorstandsvorsitzender Dr. Axel C. Heitmann.
Geschäftsentwicklung in den Regionen
In Deutschland erzielte LANXESS einen Anstieg um 4,7% auf 400 (382) Mio. EUR, während in der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa) ohne Deutschland der Umsatz um 8,7% auf 528 (578) Mio. EUR zurückging. In der Region Amerika fiel der Umsatz im Wesentlichen bedingt durch Portfoliomaßnahmen und Wechselkurseffekte um 9,9% auf 445 (494) Mio. EUR. Der Umsatz in der Region Asien/Pazifik lag im dritten Quartal mit 318 (322) Mio. EUR um 1,2% dagegen geringfügig unter Vorjahr. Bereinigt um Wechselkurseffekte und die Vorjahresumsätze der veräußerten Geschäftsbereiche erreichte LANXESS in der Region ein Umsatzplus von 2,7%. Der Anteil von Asien/Pazifik am Gesamtumsatz stieg auf 18,8 (18,1)%.
Entwicklung in den Segmenten
Im Segment Performance Rubber wuchs der Umsatz um 8,7% auf 450 (414) Mio. EUR. Weiter steigende Rohstoff- und Energiekosten wurden in allen Business Units durch Preiserhöhungen in den Markt weiter gegeben. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 35,9% auf 53 (39) Mio. EUR. Zu der Ergebnisverbesserung trugen Preiserhöhungen, Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen in den entsprechenden Business Units bei. Die Business Unit Polybutadien Rubber erzielte nach einem schwächeren Vorjahresquartal erfreuliche Preis- und Volumensteigerungen. Die EBITDA-Marge des Segments vor Sondereinflüssen wuchs um 2,4%punkte auf 11,8%.
Im Segment Engineering Plastics ging der Umsatz um 6,8% auf 411 (441) Mio. EUR zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte und die Umsätze der im ersten Quartal 2006 verkauften Business Unit Fibers lag der Segmentumsatz nur leicht unter Vorjahr. Die Business Unit Lustran Polymers (früher Styrenic Resins) konnte die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten abmildern, litt aber ab August unter Produktionseinschränkungen nach einem Brand am Standort Tarragona (Spanien). Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments verbesserte sich auf 25 (14) Mio. EUR. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg um 2,9%punkte auf 6,1%.
Nahezu unverändert war der Umsatz mit einem Anstieg von 0,3% auf 374 (373) Mio. EUR im Segment Chemical Intermediates. Die Business Unit Saltigo verbesserte die Ergebnissituation bei einem leicht über dem Vorjahr liegenden Umsatz. Die Business Unit Inorganic Pigments legte beim Ergebnis zu. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments stieg um 16,4% auf 64 (55) Mio. EUR. Die EBITDA-Marge verbesserte sich um 2,4%punkte auf 17,1%.
Die Umsätze im Segment Performance Chemicals sanken portfolio- und wechselkursbedingt gegenüber dem Vorjahr um 12,5% auf 428 (489) Mio. EUR. Bereinigt um Wechselkurseffekte sowie den Verkauf der Business Unit Paper und der RheinChemie-Tochter iSL-Chemie ergab sich ein operatives Wachstum von 3,0%. Mit der Einweihung und erfolgreichen Inbetriebnahme der Hydrazinhydrat-Anlage in Weifang/China im Juli 2006 hat die Business Unit Functional Chemicals ihre Position auf dem asiatischen Wachstumsmarkt gestärkt. Wie angekündigt, führten eine höhere Wettbewerbsintensität sowie die Schließung von Produktionseinrichtungen bei Kunden zu einem Umsatzrückgang in der Business Unit Rubber Chemicals. Erfreulich war die Entwicklung der Business Unit Textile Processing Chemicals, deren Abgabe vergangene Woche angekündigt wurde. Dort führten die Restrukturierungsmaßnahmen zu sinkenden Funktionskosten und einem verbesserten Ergebnis.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments Performance Chemicals ging um 15,8% auf 48 (57) Mio. EUR zurück. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen des Segments sank leicht um 0,5%punkte auf 11,2%.
Ausblick auf das Gesamtjahr
Für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2006 rechnet LANXESS weiterhin mit einer positiven Grundstimmung in der Weltwirtschaft und damit mit einem vorteilhaften Umfeld für die chemische Industrie. Auch wenn sich eine leichte Entspannung bei den Ölpreisen abzeichnet bleiben nach Angaben des Managements die Preise für petrochemische Rohstoffe und Energien nach wie vor auf hohem, volatilen Niveau. Dies wird LANXESS auch künftig bei seiner Preisgestaltung berücksichtigen.
Auf Basis der positiven Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2006 geht LANXESS unverändert davon aus, sein EBITDA vor Sondereinflüssen auf 660 bis 680 Mio. EUR zu steigern. Hierzu dürfte die planmäßige Umsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen beitragen. Ebenfalls unverändert rechnet LANXESS beim Umsatz in Folge der konsequent fortgesetzten "Preis vor Menge"-Strategie weiterhin nur mit einem moderaten Wachstum in den fortgeführten Geschäftsaktivitäten.
Veröffentlichungsdatum:
15.11.2006
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08:52
Redakteur:
rpu
