Als erstes deutsches Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf Linux und Open Source geht die MAX21 Management und Beteiligungen AG am 28. November 2006 an die Börse. Die Aktien der MAX21, eines der größten unabhängigen Linux-Systemhäuser in Europa (ISIN: DE000A0D88T9, Börsenkürzel: MA1), werden in der Zeit vom 14. bis voraussichtlich 23. November 2006 zu einer Preisspanne von 5,50 EUR bis 6,50 EUR öffentlich zum Kauf angeboten. Das Angebot umfasst bis zu 700.000 Aktien, die aus einer Kapitalerhöhung stammen. Zudem können im Rahmen der Mehrzuteilungsoption weitere bis zu 70.000 Aktien aus dem Eigentum der Altaktionäre platziert werden. Die Vorstände als Großaktionäre haben sich zu einer Lock up Periode von 12 Monaten (Hard Lock up) verpflichtet und darüber hinaus vereinbart weitere 12 Monate keine Stücke abgeben zu wollen. Der Streubesitz beläuft sich im Falle der vollen Ausübung der Mehrzuteilungsoption auf rund 57%.
Linux erstmals an der Börse
Mit der MAX21 bietet sich dem Anleger erstmals die Möglichkeit, in einer deutschen auf die Themen Linux und Open Source spezialisierten Aktiengesellschaft zu investieren. So scheint der Einsatz von Open Source in Europa und speziell in Deutschland noch wenig entwickelt und bietet damit beachtliches Potential. In den USA haben sich in diesem Markt hingegen alleine in den letzten zwei Wochen beachtliche Entwicklungen ergeben. Microsoft hat so z.B. mit Novell weitgehende Vereinbarungen geschlossen, um am zu erwartenden Wachstum von Linux partizipieren zu können. Die MAX21 Management und Beteiligungen AG hält aktuell Beteiligungen an 14 Unternehmen, welche in Bereichen wie elektronische Postdienstleistungen, Security oder Voice over IP positioniert sind und zur Umsetzung ihres Geschäftszwecks Open Source und Freie Software einsetzen. Hierbei werden den Beteiligungen neben Kapital insbesondere Management-Leistungen und das gebündelte Know how der gesamten Unternehmensgruppe zur Verfügung gestellt.
Eine Beteiligung soll selbst schon bald an die Börse gehen
Unter den Beteiligungen sind einige Gesellschaften bereits sehr aussichtsreich positioniert. So hat es die pawisda systems GmbH unter Zuhilfenahme von Open Source innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich mit ihrer Produktlinie L-Vin (Elektronisches Versandinterface) im Markt der elektronischen Postdienstleistungen als Kooperationspartner der Deutschen Post AG zu etablieren. Bereits im Vorfeld der endgültigen Liberalisierung des deutschen Postmarktes erwartet pawisda systems für das kommende Geschäftsjahr erhebliche Umsatzsteigerungen und plant ein IPO für das Jahr 2007. Weitere Beteiligungen von MAX21 sollen in den folgenden Jahren an der Börse platziert bzw. auf anderen Wegen veräußert werden.
"Erhebliche Bewertungsabschläge geben der Aktie Potential"
Der Vorstand von MAX21 erwartet in den kommenden Jahren durch einen Exit einzelner Beteiligungen erhebliche Werte sichtbar machen zu können. Diese sind alleine aus den Abschlüssen der Gesellschaft nicht zu ersehen, da die Beteiligungen aufgrund der Anteilsquoten nicht konsolidiert werden und die MAX21 zudem sehr schlank aufgestellt ist. Aus diesem Grund haben die Analysten in ihrem Bewertungsmodell den Beteiligungswert des Portfolios aus heutiger Sicht (Net Asset Value) sowie auf Basis der zu erwartenden Entwicklung (Potentialwert) ermittelt. So beläuft sich der Net Asset Value (NAV) nach Berechnung von Independent Research auf 12,8 Mio. EUR, basierend auf den Prognosen für 2007. Deutlich höher fällt der Potentialwert mit 32,7 Mio. EUR basierend auf den Prognosen für 2008 aus. Hierbei haben die Analysten sowohl beim Potentialwert als auch beim Net Asset Value gängige Prognoserisiken berücksichtigt.
Da die Bewertung von 6,50 EUR je Aktie ausschließlich auf dem ermittelten NAV basiert und den fast dreimal so hohen Potentialwert völlig außer Acht lässt, ist den Angaben zufolge die Vorgehensweise von Independent Research "als äußerst konservativ anzusehen". Damit sei die MAX21 Aktie bei einer Bookbuildingspanne von 5,5 zu 6,5 EUR sehr günstig bewertet, hieß es. Der Emissionserlös soll der MAX21 ermöglichen, die Entwicklung der bestehenden Portfoliounternehmen zu forcieren, die jeweilige Anteilsquote der MAX21 an bestehenden Beteiligungen zu erhöhen sowie Investitionen in neue Beteiligungen und damit eine Erweiterung des Portfolios durchzuführen. Die Platzierung der Aktien zum Börsengang und die Notierungseinbeziehung am 28. November in den Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgen unter der Begleitung der AXG Investmentbank AG, Frankfurt am Main. Die AXG Investmentbank AG fungiert als Lead Manager für die Emission. Institutionelle Kunden können direkt bei der AXG Investmentbank AG zeichnen. Private Investoren können Zeichnungswünsche u. a. bei Cortal Consors S.A., comdirect bank AG, DAB bank AG und flatex AG abgeben oder auch direkt bei der AXG Investmentbank AG.
Veröffentlichungsdatum:
14.11.2006
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11:31
Redakteur:
rpu