HOCHTIEF hat sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2006 erfolgreich entwickelt und neue Höchstwerte bei Auftragseingang, Leistung sowie Auftragsbestand erzielt. Der Auftragseingang des Konzerns lag zum 30. September mit 13,73 Mrd. EUR um 35,3% über dem Vorjahreswert. Der Konzerngewinn, normalisiert um den Sondereffekt der Airport-Investitionspartnerschaft, stieg um 38% auf 46,6 Mio. EUR. „Im laufenden Geschäftsjahr werden wir die angekündigten Ziele erreichen und zum Teil sogar übertreffen. Wir sind auf unserem Weg, mittelfristig einen Konzerngewinn von 100 Mio. EUR zu erreichen, ein entscheidendes Stück vorangekommen“, sagte Dr. Hans-Peter Keitel, Vorstandsvorsitzender der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. „Mit unseren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften belegen wir die Spitzenpositionen in Asien und den USA. Wir sind in der Branche ganz vorne positioniert.“ HOCHTIEF ist der drittgrößte Baudienstleister und das internationalste Bauunternehmen der Welt.
Der Anstieg beim Auftragseingang resultiert im Wesentlichen aus den starken Märkten im amerikanischen und asiatisch-pazifischen Raum. Die dort tätigen HOCHTIEF-Gesellschaften erhöhten ihren Auftragseingang jeweils um rund 50%. Auch die Leistung konnte im dritten Quartal weiter gesteigert werden und lag mit 12,08 Mrd. EUR um 14,2% über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Der Zuwachs wurde vor allem in den Segmenten Infrastruktur und Contract-Mining im Unternehmensbereich Asia Pacific sowie durch Großprojekte im Unternehmensbereich Americas erzielt. Auch der Auftragsbestand erhöhte sich weiter und markiert mit 23,19 Mrd. EUR (+16,4%) eine neue Höchstmarke für den Konzern. Rechnerisch beträgt die Auftragsreichweite eineinhalb Jahre, was eine solide Basis für die konzernweite Beschäftigung ist.
Das starke Wachstum von HOCHTIEF zeigt sich in einem deutlichen Umsatzplus. Mit 11,4 Mrd. EUR lagen die Außenumsatzerlöse um 17,4% über dem Vergleichswert des Vorjahres (9,7 Mrd. EUR). Herausragend war dabei die Entwicklung im Unternehmensbereich Asia Pacific, der mit 4,43 Mrd. EUR – das ist ein Zuwachs in Höhe von 36% – sein Umsatzvolumen abermals erheblich gesteigert hat. Über seine Beteiligungsgesellschaft Leighton profitierte HOCHTIEF dabei unmittelbar von der ungebrochen positiven Entwicklung auf dem australischen Markt für Verkehrsinfrastruktur und dem weltweiten Rohstoffboom.
Ein Umsatzwachstum von 17,7% auf 693,1 Mio. EUR verzeichnete auch der Unternehmensbereich Development. Wachstumsmotor war dabei insbesondere das zukunftsträchtige Geschäftsfeld Public-Private- Partnership. Mit der Tochtergesellschaft Turner zeigte HOCHTIEF eine starke Präsenz auf dem im internationalen Vergleich bedeutendsten Baumarkt USA. Der Unternehmensbereich Americas untermauerte mit 4,74 Mrd. EUR (+11,7%) seine gute Umsatzentwicklung. Abgeschwächte Umsatzzahlen wies mit 1,45 Mrd. EUR (–5,7%) der Unternehmensbereich Europe aus. Hier wirkten weiterhin die witterungsbedingten Minderauslastungen zu Beginn des Geschäftsjahres nach. Im Unternehmensbereich Airport wurden an den fünf Beteiligungsflughäfen von HOCHTIEF AirPort im Durchschnitt fast 6% mehr Passagiere abgefertigt als im Vorjahr. HOCHTIEF will das Airport-Portfolio zielgerichtet weiter ausbauen und ist derzeit in Gesprächen mit dem britischen Konzern BAA über den Kauf seiner Beteiligung am Flughafen Budapest.
Das betriebliche Ergebnis (EBITA) lag im Konzern mit 210,6 Mio. EUR nur leicht unter dem um den Sondereffekt aus der Airport-Investitionspartnerschaft normalisierten Vorjahreswert (215 Mio. EUR). Zusammen mit der Verbesserung im Finanzergebnis führte dies zu einem deutlichen Anstieg beim Ergebnis vor Steuern (EBT). Mit 208,1 Mio. EUR lag es erfreulicherweise über dem durch die Investitionspartnerschaft positiv beeinflussten Vorjahreswert. Die um den Sondereffekt bereinigte Vorjahreszahl (185,4 Mio. EUR) wurde mit einem Zuwachs in Höhe von 12,2% deutlich übertroffen. Noch klarer fiel die Steigerung im Konzerngewinn aus, der mit 46,6 Mio. EUR um 38,2% über dem normalisierten Vorjahreswert (33,7 Mio. EUR) lag.
In den ersten neun Monaten investierte HOCHTIEF 710,3 Mio. EUR, nahezu 300 Mio. EUR mehr als im Vorjahreszeitraum. Der größte Teil entfiel auf den Unternehmensbereich Asia Pacific. Die Akquisition bedeutender Aufträge sowie der Zukauf von Beteiligungen durch Leighton trugen zu dem Anstieg bei.
Konzernausblick
Die gute Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2006 bestätigt die von HOCHTIEF im Juni veröffentlichten Erwartungen für 2006, die teilweise übertroffen werden können. Unter der Voraussetzung, dass es weiterhin zu keiner krisenhaften Konjunkturabschwächung kommt, die internationalen Finanzmärkte nicht von Turbulenzen beeinträchtigt werden und sich die Situation in politischen Spannungsgebieten nicht verschärft, erwartet HOCHTIEF für das laufende Geschäftsjahr weiterhin ein Ergebnis vor Steuern, das über dem um den Effekt der Airport- Investitionspartnerschaft normalisierten Vorjahresergebnis liegen wird, sowie einen gesteigerten Konzerngewinn: Hier werden mittelfristig 100 Mio. EUR angestrebt. Auf dieses Ziel wird sich das Unternehmen 2006 deutlich hinbewegen.
Aufgrund der Hereinnahme von Großprojekten, die unsere Erwartungen übertroffen haben, erwartet HOCHTIEF jetzt einen Auftragseingang von über 17 Mrd. EUR, einen Auftragsbestand von mehr als 22 Mrd. EUR und einen Konzernumsatz von über 14 Mrd. EUR. Damit werden wir jeweils das Niveau von 2005 übertreffen.
Keitel wies darauf hin, dass es in wenigen Jahren einen eklatanten Mangel an Bauingenieuren geben werde: „Die Versorgungslücke mit Bauingenieuren ist jetzt schon spürbar.“ Das Unternehmen will gegensteuern und hat eine Kooperationsvereinbarung mit der Fachhochschule Münster geschlossen. Die unternehmenseigene HOCHTIEF-Akademie erhält jetzt den Status einer offiziellen Hochschule, steht auch externen Studierenden offen und kann künftig Bachelor-Diplome vergeben.
Das Engagement für die Qualifizierung von Nachwuchskräften ist ein Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften bei HOCHTIEF. Die nachhaltige Unternehmensführung des Konzerns wurde mit der Aufnahme der HOCHTIEF-Aktie in den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) honoriert. Seit dem 18. September ist sie im DJSI World ebenso wie im DJSI STOXX vertreten. Diese Indizes berücksichtigen neben der ökonomischen Leistung auch das ökologische und soziale Engagement von Unternehmen. HOCHTIEF ist als erstes Bauunternehmen in Deutschland und als einer von nur sechs Baudienstleistern weltweit in den Indizes gelistet.
Veröffentlichungsdatum:
14.11.2006
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08:33
Redakteur:
rpu