Die Roth & Rau AG erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2006 ein deutliches Umsatz- und Ertragswachstum. Der Umsatz stieg um 14,8% auf 26.831 TEUR im Vergleich zu 23.366 TEUR im Vorjahreszeitraum. Das EBIT wuchs überdurchschnittlich von 2.436 TEUR um 21,3% auf 2.956 TEUR. Noch deutlicher stieg der Periodenüberschuss von 1.424 TEUR um 26,8% auf 1.805 TEUR. Das EBIT im dritten Quartal 2006 lag bei 931 TEUR (Vorjahr: 215 TEUR) bei einem Umsatz von 11.222 TEUR (Vorjahr: 11.337 TEUR).
„Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Geschäftsverlauf. Unsere Anlagenserie SiNA® verkauft sich derzeit äußerst erfolgreich - sowohl an neue Kunden als auch an bestehende Kunden -, wodurch wir unsere marktführende Stellung auf dem Gebiet der Antireflexbeschichtungsanlagen kontinuierlich ausbauen. Besonders erfreulich ist auch, dass wir erstmalig eine Anlage des Typs IonScan 800 in den wichtigen amerikanischen Semiconductor-Markt verkaufen konnten. Aufgrund dieser Entwicklung erwarten wir auch in Zukunft verstärkt Wachstumsimpulse aus unserem zweiten Geschäftsbereich Plasma- und Ionenstrahltechnologie“, erläutert Dr. Dietmar Roth, CEO der Roth & Rau AG, die erfolgreiche Geschäftsentwicklung.
Der Auslandsanteil am Umsatz konnte noch einmal deutlich gesteigert werden. Er betrug 77,0% im Vergleich zu 58,2% im Vorjahreszeitraum. Hier spiegeln sich vor allem die zahlreichen Lieferungen von Antireflexbeschichtungsanlagen der Serie SiNA® an Kunden in Asien wider. Der Ausbau des internationalen Geschäfts ist ein wichtiges strategisches Ziel, um Schritt für Schritt die Unabhängigkeit von dem deutschen Photovoltaikmarkt zu erhöhen. Insbesondere soll die Expansion auf dem wachstumsstarken, asiatischen Markt weiter vorangetrieben werden.
Auch die Auftragslage entwickelte sich weiterhin äußerst positiv. Im dritten Quartal gingen neue Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 32.350 TEUR ein. Im Vergleichszeitraum waren es lediglich 5.000 TEUR. Kumuliert lagen die Auftragseingänge in den ersten neun Monaten 2006 mit 105.271 TEUR deutlich über den Auftragseingängen des Vorjahreszeitraums von 28.529 TEUR. Am 30. September 2006 ergab sich demnach ein Auftragsbestand von 94.405 TEUR (Vorjahr: 17.412 TEUR).
Die Projektlaufzeiten vom Auftragseingang bis zur Endabnahme bei den Kunden vor Ort sind dabei sehr unterschiedlich. Je nach Standort des Kunden erfolgt bei einer SiNA®-Anlage die Endabnahme beispielsweise im Durchschnitt nach sieben bis neun Monaten. Schlüsselfertige Produktionslinien können hingegen frühestens nach 15 Monaten, bei Großprojekten sogar erst nach 18 Monaten abgenommen werden. Die Projektlaufzeit einer Anlage vom Typ IonScan 800 muss mit rund sieben Monaten kalkuliert werden.
Im Geschäftsfeld Photovoltaik, in dem die Roth & Rau AG Antireflexbeschichtungsanlagen sowie schlüsselfertige Komplettlösungen für die Solarzellenproduktion anbietet, erwirtschaftete die Gesellschaft einen Umsatz in Höhe von 22.364 TEUR, was einem Anteil am gesamten Umsatz von 83,4% entspricht. Neben sehr hohen Auftragseingängen bei den Antireflexbeschichtungsanlagen konnte Roth & Rau im August einen weiteren Auftrag über die Lieferung einer schlüsselfertigen Produktionslinie an einen in Taiwan ansässigen Kunden gewinnen. Dieses Projekt stellt einen wichtigen Meilenstein für die Etablierung der Roth & Rau AG als führenden Anbieter von schlüsselfertigen Komplettlösungen in diesem noch recht jungen Markt dar. Auch die Ende Mai 2006 geschlossene Partnerschaft mit Oerlikon Solar (früher Unaxis Solar) trägt erste Früchte. So wurden bereits eine Entwicklungsanlage und eine Produktionsanlage in Auftrag gegeben.
16,6% des Umsatzes, insgesamt 4.467 TEUR, trug der zweite Geschäftsbereich Plasma- und Ionenstrahltechnologie bei. Hier gelang der Roth & Rau AG im August der Eintritt in die bedeutende amerikanische Semiconductor-Industrie. Durch den Verkauf einer IonScan 800 an die US-amerikanische TriQuint Semiconductor Inc. zeigt das Unternehmen seine Kompetenz in der derzeit weltweit führenden Technologie für Präzisionsbearbeitung von Oberflächen, der so genannten Ion Beam Trimming Technologie, und baut damit seinen internationalen Kundenstamm weiter aus. Der größte Teil der Auftragseingänge entfällt jedoch nach wie vor auf Pilot- und Forschungsanlagen für Institute und Unternehmen der Photovoltaikindustrie. Hierbei liegt der Schwerpunkt vor allem auf Anlagen zur Anwendung von Dünnschichttechnologien.
Der operative Cashflow der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres lag bei
-3.418 TEUR (Vorjahr: 1.646), was im Wesentlichen auf den Aufbau der Vorräte bedingt durch die hohen Auftragseingänge zurückzuführen ist. Die Investitionen betrugen 1.347 TEUR (Vorjahr 2.019) und betrafen vor allem die laufenden F&E-Projekte.
Anfang November und somit nach Ende des Berichtszeitraumes hat die Roth & Rau AG einen Vertrag über die Lieferung mehrerer SiNA®-Anlagen im Wert von insgesamt 5 Mio. EUR mit der Q-Cells AG abgeschlossen. Die Anlagen sind für die für das erste Halbjahr 2007 geplante Installation einer weiteren Produktionslinie zur Herstellung kristalliner Siliziumsolarzellen bei der Q-Cells AG in Thalheim bestimmt und sollen bereits Ende April und Anfang Mai geliefert werden. Inklusive der notwendigen Technologieanpassungen wird der gesamte Auftrag voraussichtlich Anfang des dritten Quartals 2007 abgeschlossen sein.
„Aufgrund der derzeit sehr guten Auftragslage halten wir unverändert an unserem Umsatzziel von 38 bis 40 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge zwischen 11 und 15% fest. Wir rechnen darüber hinaus noch in diesem Jahr und im ersten Halbjahr 2007 mit weiteren Aufträgen für unsere IonScan 800, die sich positiv auf den Umsatz im nächsten Jahr auswirken werden. Um der stark gestiegenen Geschäftstätigkeit und der anhaltend hohen Nachfrage nachkommen zu können, planen wir derzeit, unsere Produktionskapazitäten am Standort Hohenstein-Ernstthal zu erweitern. Mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte für den Geschäftsbereich Photovoltaik soll noch in diesem Jahr begonnen werden“, zeigt sich Dr. Roth zuversichtlich.
Veröffentlichungsdatum:
14.11.2006
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09:30
Redakteur:
rpu