Die 3U TELECOM AG befindet sich weiterhin in einem „äußerst schwierigen Marktumfeld“. Aggressiver Wettbewerb, sinkende Margen und ein intensiver Preiskampf erfordern die fortlaufende Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen durch begleitende Restrukturierungsmaßnahmen. Die im vergangenen Quartal beschlossene und eingeleitete Neupositionierung im Segment Festnetztelefonie mit Fokussierung auf die Bereiche Call-by-Call und Wholesale zeigt erste Erfolge. Die Verschlankung der Strukturkosten ist umgesetzt. Hierdurch wird nach Unternehmensangaben aus jetziger Sicht das Ergebnisziel (EBITDA) für 2006 trotz schlechterer Wettbewerbsbedingungen eingehalten.
Die 3U TELECOM AG hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres nach vorläufigen Ergebnissen einen Umsatz in Höhe von 97,21 Mio. EUR erwirtschaftet. Dies entspricht einem Zuwachs von 8,08 Mio. EUR oder 9,1% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (89,13 Mio. EUR). Im dritten Quartal wurde ein Umsatz in Höhe von 32,13 Mio. EUR erwirtschaftet, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorquartal (32,92 Mio. EUR). Das EBITDA stieg von 4,71 Mio. EUR in den ersten neuen Monaten des vergangenen Geschäftsjahres um 2,35 Mio. EUR oder 49,9% auf 7,06 Mio. EUR, wobei das EBITDA des laufenden Geschäftsjahres 2006 um die einmaligen positiven Sondereffekte der Einigung mit der Cogent Communications Group Inc. (4,74 Mio. EUR im zweiten Quartal 2006) und im dritten Quartal realisierten Fondserträge (2,2 Mio. EUR) bereinigt wurde. Hinsichtlich des EBITDA 2005 wurden ebenfalls sämtliche Einmaleffekte eliminiert. Das EBITDA im dritten Quartal betrug 1,92 Mio. EUR (Vorquartal: 2,35 Mio. EUR). Für das Gesamtjahr geht der Vorstand weiterhin von einem EBITDA in Höhe von 8,5 Mio. EUR aus. Allerdings wird das kommunizierte Umsatzziel für das Jahr 2006 konzernweit mit voraussichtlich knapp 130 Mio. EUR leicht unterschritten.
Das Jahresergebnis war in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit -1,19 Mio. EUR leicht negativ (Vorjahreszeitraum: 5,17 Mio. EUR bedingt durch positive Sondereffekte in Höhe von nahezu 15 Mio. EUR). Das entspricht einem Ergebnis pro Aktie von -0,03 EUR (Vorjahreszeitraum: 0,09 EUR).
Die Eigenkapitalquote der 3U TELECOM AG hat sich um 3,3% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 38,07% erhöht. Die liquiden Mittel des Konzerns lagen trotz der planmäßig vorgenommenen Tilgung von Bankverbindlichkeiten (2,61 Mio. EUR) bei 41,67 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 40,18 Mio. EUR). Insgesamt wird der Liquiditätsbestand durch die zusätzliche Resttilgung der Wandelanleihe bei der Tochtergesellschaft LambdaNet Communications Deutschland AG (4,2 Mio. EUR) zum Jahresende hin abnehmen.
Die Ergebnisentwicklung im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bestätigt nach Ansicht des Managements, dass die 3U TELECOM AG die beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen konsequent und zügig umgesetzt hat. Dennoch geht man davon aus, dass der Telekommunikationsmarkt auch weiterhin ein zunehmend schwieriges Umfeld darstellt, in welchem mittelfristig für die 3U TELECOM AG nur eingeschränkte Wachstums- und Ertragspotenziale bestehen. Ziel ist es daher zunächst, trotz zu erwartender Umsatzrückgänge im Segment Festnetztelefonie, die operative Profitabilität im Konzern zu stabilisieren und mittelfristig sich bietende strategische Optionen zur Steigerung des Umsatz- und Ertragspotentials wahrzunehmen. Die vorhandenen liquiden und liquiditätsnahen Mittel stärken dabei den Handlungsspielraum des Konzerns.
Veröffentlichungsdatum:
13.11.2006
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18:44
Redakteur:
rpu