Rote Zahlen / Umsätze ohne Aufträge verbucht / Vorstandssprecher nimmt den Hut
Die Reinecke + Pohl Sun Energy AG hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahrs einen Umsatz von 38,8 Mio. EUR erzielt. Damit bleibt der auf die Projektierung schlüsselfertiger Solaranlagen spezialisierte Konzern unter seinen eigenen Planungen. Die Gesellschaft konnte im Neunmonats-Zeitraum bis zum 30.09.2006 mit -3,8 Mio. EUR kein positives EBIT erwirtschaften. Gründe für das unter den Erwartungen liegende Ergebnis sind nach Unternehmensangaben insbesondere der Nachfragerückgang bei kristallinen Photovoltaik-Modulen, eine zu hohe Kostenbasis sowie Abschreibungen auf Projekte.
Die von den beiden Vorständen beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hat festgestellt, dass es im zweiten Quartal 2006 zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist: Zum einen sind in Höhe von 1,7 Mio. EUR Umsätze verbucht worden, obwohl entsprechende Aufträge nicht erteilt worden waren. Zum anderen mussten infolge von Rechnungslegungsfehlern weitere bislang ausgewiesene Umsätze in Höhe von 3,2 Mio. EUR korrigiert werden.
Vor dem Hintergrund der unbefriedigenden Umsatz- und Erlössituation hat der Vorstandssprecher der Gesellschaft, Herr Schulz-Colmant, im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat sein Vorstandsamt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Gleichzeitig wurde Herr Thorsten Preugschas, Geschäftsführer der RPSE-Tochtergesellschaft Maaß Regenerative Energien GmbH, Wesel, vom Aufsichtsrat zum weiteren Vorstand der Gesellschaft bestellt. Auf Basis der aktuellen Planung geht der Vorstand nunmehr von einem Konzernumsatz von 58,1 Mio. EUR und einem EBIT in Höhe von -3,8 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2006 aus.
Der Vorstand hat einen Restrukturierungsplan erarbeitet, der kurzfristig umgesetzt wird. Die Gesellschaft geht deshalb von einem positiven Ergebnis für das kommende Geschäftsjahr aus.