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704233
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Schlossplatz 1,
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IR Ansprechpartner:
Herr Julian Schmitt
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Analysten-Konferenz in Frankfurt/Main
Auf der heutigen Analysten-Konferenz in Frankfurt/Main wurden die bereits am 26. Oktober 2006 veröffentlichten 9-Monats-Zahlen-2006 nochmals kurz erläutert und die Parameter, die das Ergebnis erwarten lassen, diskutiert. Für die ersten neun Monate 2006 werden Umsatzerlöse in Höhe von 1.4 Mrd. EUR  (1-9 2005: 1.0 Mrd. EUR / +36,7%) ausgewiesen. Der Umsatzsprung in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres resultiert vornehmlich (mit 280,9 Mio. EUR) aus dem seit dem 1. Februar 2006 konsolidierten Universitätsklinikum Gießen/Marburg. Auf das dritte Quartal 2006 bezogen, stieg der Konzernumsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 um 37,4% auf 489,8 (Q3-2005: 356,4) Mio. EUR. Der Konzerngewinn der ersten neun Monate 2006 (vor Berücksichtigung Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter) erreichte 70,1 Mio. EUR (1-9 2005: 67,1 Mio. EUR / + 4,5%). Das entspricht einem Ergebnis pro Aktie im dritten Quartal von 0,45 EUR (Q3-2005: 0,42 EUR); bezogen auf die ersten neun Monate 2006 stieg das Ergebnis  pro Aktie auf 1,29 EUR (1-9 2005: 1,23 EUR).

Marktpositionierung und Zukunftsstrategie

Zu (1) Erwerb Universitätsklinikum Gießen/Marburg

„Die Privatisierung der ersten Universitätsklinik ist wegweisend für die gesamte Bundesrepublik und in der deutschen Krankenhaus- und Universitätslandschaft ein bislang einmaliger Vorgang mit Leuchtturmcharakter“, erläuterte Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender des börsennotierten Klinikkonzerns aus der Rhön.  „Mit dem Erwerb des Universitätsklinikums Gießen/Marburg haben wir unsere Versorgungskette geschlossen. Wir bieten nun von der ambulanten und stationären Grund- und Regelversorgung bis hin zur Hochleistungsmedizin der Maximalversorgung alle wesentlichen Bereiche der Akutmedizin an“. Er betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Forschung/Lehre und Krankenversorgung und verband diese Aussagen mit einem Glückwunsch an die medizinische Fakultät der Universität Gießen für die Auszeichnung des Bundes und der Länder im Rahmen der Exzellenzinitiative zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Deutschland.

Restrukturierung und Privatisierung des Universitätsklinikums Gießen/Marburg verlaufen planmäßig und geräuschlos. „Die beiden Gesellschafter des Universitätsklinikums ziehen an einem Strang“, so Pföhler. „Die stetige Ergebnisverbesserung unterstreicht unsere Einschätzung, dass wir Gießen/Marburg zum Erfolg bringen. Während der Verlust im Rumpf-Quartal Nummer 1 des Jahres 2006 – Gießen/Marburg gehört uns erst seit dem 1. Februar –  bei 2,6 Mio. EUR und im zweiten Quartal bei 3,0 Mio. EUR lag, konnten wir diesen Betrag im dritten Quartal auf 0,9 Mio. EUR verringern. Im vierten Quartal werden wir den Verlust nochmals um etwa die Hälfte reduzieren. Konsequent werden wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen und gehen deshalb davon aus, dass die Gewinnschwelle in Gießen/Marburg in 2007 erreichbar ist“. Pföhler ist davon überzeugt, dass immer mehr Bundesländer erkennen, dass die Privatisierung von Universitätsklinika ein erfolgreicher Weg zur Sicherstellung von universitärer Maximalversorgungsmedizin sein kann. „Aufgrund der gegenwärtigen Finanzkrise des Staates sind wir sicher, dass in den nächsten beiden Jahren weitere Universitätskliniken auf den Markt kommen werden“.

Zu (2): Gesundheitsreform und 10-Punkte-Programm des Konzerns

Die Führungsspitze des Konzerns rechnet damit, dass die geplanten Einschnitte, d.h. die pauschale Kürzung der Krankenhausbudgets und die Verlängerung der Anschubfinanzierung für die Integrierte Versorgung den Privatisierungsprozess weiter an Kraft und Dynamik gewinnen lassen. Die Umsatzsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 sowie steigende Arztgehälter werden ein Übriges tun. Auch die geplante Absenkung der Mindererlösausgleiche wird für eine Marktbereinigung sorgen. Der Vorstandsvorsitzende erklärte: „An uns gehen die Wirkungen der Reform natürlich auch nicht vorbei, aber wir sind vorbereitet, konditioniert und können/werden handeln.

Durch zahlreiche initiierte Gegenmaßnahmen können wir die Belastungen  kompensieren“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Zu den wichtigsten Maßnahmen des Zehn-Punkte-Programms zählen die folgenden Punkte:

·         Für jede Konzernklinik wurde ein Aktionsplan erstellt, um konsequent die Aufwendungen zu verringern und die Erträge zu steigern.

·         Um die Erhöhung der Mehrwertsteuer abzufangen, wird ein intelligentes Insourcing bislang extern erbrachter Dienstleistungen vorgenommen werden oder bestimmte Anschaffungen werden vorgezogen. Durch die Gründung von Organschaften werden höhere Umsatzsteuerzahlungen vermieden. Zudem wird die Erhöhung der Umsatzsteuer durch das im Konzern vorhandene Einkaufsgewicht weitgehend neutralisiert.

·         Durch eine noch größere Standardisierung von eingesetzten Vorprodukten – dies betrifft den Einsatz von Verbrauchsmaterial und Implantaten und durch die Straffung des Artikelsortiments – werden die Beschaffungskosten weiter gesenkt.

·         Intensiviert wird der Ausbau des Sachkostenbenchmarks und des Wettbewerbs zwischen den Konzerntöchtern, um so ebenfalls Ausgabeneinsparungen zu realisieren. 

·         Die interne Reorganisation der Kliniken wird außerdem durch eine weiterhin konsequente Handhabung der Personalbenchmarks vorangetrieben.

·         Darüber hinaus werden Verschlankungen  im Bereich der Ver- und Entsorgung bei den Konzernklinken auch zur Reduzierung der Kosten der Materialwirtschaft führen, um so die Krankenhauslogistik weiter zu optimieren.

·         Der geplanten Kürzung der Krankenhausbudgets wird begegnet mit Fallzahlsteigerungen und klinikindividuellen Angebotserweiterungen und Fächerentwicklungen. Durch dieses interne Wachstum werden die  Kapazitäten noch besser ausgelastet, was zur Erhöhung der Erträge beiträgt.

„Wir haben die Probleme nicht nur erkannt, sondern deren Lösung eingeleitet“, so Wolfgang Pföhler. Alle Maßnahmen bewegen sich in der Wirkung in einem Zielkorridor, so dass wechselseitige Ausgleiche natürlich auch Teil des Konzepts und Ergebnis der laufenden Feinsteuerung sind.

Zu (3): Ziel – Weitere Markterschließung

Nach Aussagen des Konzernchefs bedeutet die Entscheidung der Bundesregierung zur Gesundheitsreform einen Paradigmenwechsel: Die Nachfrage wird gedeckelt und soll über Wartelisten gesteuert werden. Auch hierauf ist die Konzernspitze konzeptionell eingestellt. „Ich nenne nur das Konzept der an unsere Konzernkliniken angegliederten Medizinischen Versorgungszentren, unser umfangreich gegliedertes Produktportfolio und die Bereitschaft, den Kassen einen flächendeckenden Service anzubieten. Sie erkennen deutlich, dass uns die Reformüberlegungen in der Gesundheitsreform nicht von unserer langfristigen Strategie, nämlich einem nachhaltigen Ergebniswachstum abbringen werden“.

Neben dem Zehn-Punkte-Programm, das die operativen Prozesse in den einzelnen Konzernkliniken und im Gesamtkonzern verbessert, arbeitet die Konzerleitung kontinuierlich an strategischen Konzepten. Für die RHÖN-KLINIKUM AG geht es darum, auch jenseits des Tagesgeschäfts, Entwicklungslinien aufzuzeigen.

Unter dem Stichwort  „Qualität durch Standardisierung und Menge“ wurden die neuesten Überlegungen zusammengefasst und kurz skizziert.

Dieser Themenkomplex ist in die vier folgenden Punkte unterteilt:

·         Technisierung medizinischer Prozesse im Krankenhaus

·         Übertragung nicht-ärztlicher Aufgaben auf andere Berufsgruppen

·         Neues Ärztliches Berufsbild: Forcierte Arbeitsteilung und Spezialisierung

·         Mehrstufiges Universitätsklinikum als Funktionsmodell der Flächenversorgung

Die Konzernspitze ist überzeugt davon, dass  das Unternehmen kurzfristig mit dem 10-Punkte-Programm die Herausforderungen der Gesundheitsreform gut bewältigen wird. Mit den dargestellten Konzepten wird das Ziel verfolgt, zukünftig die Leistungen noch effizienter und qualitativ besser zu erstellen.

„Damit kommen wir der Erreichung unseres Unternehmenszieles, der Sicherstellung einer ‚ bezahlbaren, flächendeckenden Krankenversorgung für jedermann auf hohem Qualitätsniveau’, wiederum ein Stück weit näher“, erklärt Pföhler. „Wir führen unsere ertragsorientierte Wachstumsstrategie trotz der angesprochenen Belastungen klar weiter und werden weder unsere Patienten noch unsere Anleger enttäuschen.“.

Um die Auseinandersetzung  zum Thema  "Das Neue Ärztliche Berufsbild – Zur Zukunft des Arztberufes im Krankenhaus" anzuregen, wird die RHÖN-KLINIKUM AG ein Symposium am Freitag, 24. November 2006 – von 12:30 Uhr bis ca. 17:00 Uhr im Sheraton Frankfurt Hotel & Towers, Frankfurt Airport Terminal 1,  durchführen. Die Veranstaltung richtet sich  an Vertreter von Verbänden, Politik, Medien, Geschäftsführer und Ärztliche Direktoren sowie den Beirat der RHÖN-KLINIKUM AG. Namhafte Gastreferenten und engagierte Podiumsteilnehmer werden sich – wahrscheinlich auch kontrovers – mit dem Thema auseinandersetzen.

Prognose für Jahresergebnis 2006 und

Tendenzergebnis für 2007

„Für das Jahr 2006 erwarten wir weiterhin Umsatzerlöse in Höhe von 1,9 Mrd. EUR, einen Konzerngewinn in Höhe von 93,0 Mio. EUR und ein Ergebnis pro Aktie von 1,72 EUR“, so Wolfgang Pföhler. Dietmar Pawlik, Finanzvorstand des Unternehmens, verwies in diesem Zusammenhang auf die besonderen Belastungen, mit denen der Klinikkonzern sich in diesem und im nächsten Jahr auseinanderzusetzen habe, angefangen beim Ärztestreik – über damit zusammenhängende Personalkostensteigerungen, Mehrwertsteuererhöhung sowie der  Budgetkürzung aus der Gesundheitsreform . „Hierbei handelt es sich um Belastungen, die neu im Vergleich zu den Vorjahren auf den RHÖN-KLINIKUM Konzern zukommen und im Rahmen der Restrukturierung der übernommenen Kliniken und des 10-Punkte-Programmes aufgefangen werden“, so Pawlik.

„Wir planen für das Geschäftsjahr 2007 – vor Akquisitionen – einen Umsatz von knapp unter 2 Mrd. EUR und einen Konzerngewinn von 100 Mio. EUR. Damit führen wir unsere zukunftsorientierte Wachstumsstrategie trotz der angesprochenen Belastungen klar weiter“, erklärte Wolfgang Pföhler abschließend.

Veröffentlichungsdatum: 09.11.2006 - 10:45
Redakteur: rpu
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