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Pressemitteilung zu den Neunmonatszahlen 2006 der PlasmaSelect AG - Wertberichtigung im Dialysegeschäft
Die PlasmaSelect AG legt die Neunmonatszahlen für den am 1. Dezember 2005 begonnenen und am 31. August 2006 geendeten Berichtszeitraum vor.

Wertberichtigung im Dialysegeschäft

Die Tochterfirma RenaSelect GmbH & Co. KG konzentriert sich in einem aufwendigen Entwicklungsprogramm zur Herstellung Dialysemembranen/Dialysatoren auf Cellulose-Basis in Kombination mit verschiedenen Kunststoffen. Das Entwicklungsprogramm und der Aufbau entsprechender Fertigungskapazitäten wurden durch Subventionsmittel sowie erhebliche Finanzmittel der PlasmaSelect AG finanziert. In den vorangegangenen Quartalsberichten hat man zum Fortgang des Programms regelmäßig berichtet. Für PlasmaSelect überraschend wurden jetzt Subventionsrückforderungen aus der Zeit der Vorgesellschafter (vor 2003) gestellt, wodurch die Finanzierung des Entwicklungsprogramms als nicht mehr gesichert anzusehen ist. Weitere Finanzmittel der PlasmaSelect AG wären notwendig geworden, die der Vorstand nicht bereit ist, zur Verfügung zu stellen, da der erwartete Break-even des Projektes sich deutlich in die Zukunft verschoben hätte. Aus diesem Grund hat der Vorstand – wie bereits per Adhoc gemeldet – entschieden, die Produktion von Dialysatoren in Pirna aufzugeben. Demzufolge mussten das Sachanlagevermögen, die immateriellen Vermögenswerte sowie der Vorratsbestand der RenaSelect GmbH & Co. KG, Pirna, im Konzernabschluss der PlasmaSelect AG mangels künftiger Verwertbarkeit vollständig wertberichtigt werden. Unter Berücksichtigung von außerplanmäßigen Restrukturierungsaufwendungen ergibt sich aus diesem Sachverhalt insgesamt ein – nicht cashwirksamer – EBIT-Verlust im dritten Quartal von 25,1 Mio. EUR. Das EBIT liegt einschließlich der außerplanmäßigen Restrukturierung bei -22,2 Mio. EUR im 9-Monats-Zeitraum für den Gesamtkonzern. Wir bedauern diesen Schritt und seine Konsequenzen außerordentlich, halten ihn aber für unvermeidlich. Operative Geschäftsentwicklung Im operativen Kerngeschäft wird das Unternehmen mit einem sich verschärfenden Preisdruck sowohl im Infusions-/Spüllösungsgeschäft als auch im Segment Generika konfrontiert. Zur Verteidigung des Marktanteils war man gezwungen, auf die Preissenkungen der Wettbewerber zu reagieren. Dieser Konkurrenzdruck hat deutliche – und von PlasmaSelect in dem Ausmaß nicht prognostizierte – Spuren beim Ergebnis hinterlassen. So konnte zwar der Umsatz leicht um 0,7% (nach 9 Monaten) auf 52,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2005 (51,9 Mio. EUR) gesteigert  werden, das EBIT blieb für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres – ohne die genannten Sondereffekte – aber mit 2,9 Mio. EUR um -25,9% unter dem Vorjahreszeitraum (+3,9 Mio. EUR). Im dritten Quartal 2006 wurde dieser Trend noch deutlicher, ausgedrückt in der EBIT-Marge des Segmentes Infusions- und Spüllösungen von -6,0% (Vorjahr +0,4%) sowie des Segmentes Generika  +20,3% (Vorjahr +28,4%). Im dritten Quartal 2006 wurde im fortgeführten Bereich ein Nettoergebnis (ohne Sondereffekte) von +0,5 Mio. EUR  erreicht, was damit im Rahmen des Vorquartals lag.Unter Einschluss der Sondereffekte bei der RenaSelect GmbH & Co. KG lag das Nettoergebnis bei -23,4 Mio. EUR und damit das Ergebnis pro Aktie bei -1,38 EUR. Ohne Sondereffekte hätte das EPS bei 0,03 EUR (wie im Vorquartal) gelegen. Für den 9-Monats-Zeitraum 2006 wurde ein Nettoergebnis von -22,7 Mio. EUR erzielt und damit ein Verlust pro Aktie von -1,36 EUR.Nächste Schritte der operativen Geschäftsentwicklung Der Vorstand ist weiterhin davon überzeugt, dass die Strategie mit Fokussierung auf den profitablen Bereich der injektabilen Generika auch zukünftig tragfähig ist. Das im dritten Quartal 2006 eingeräumte Mezzanine Darlehen wird deshalb vordringlich zur Finanzierung  entsprechender Produktkäufe und -entwicklungen sowie zum Kauf nationaler und internationaler Zulassungen verwendet. Erste Verträge mit erwarteten positiven Beiträgen  im kommenden Geschäftsjahr wurden bereits abgeschlossen. Der im April dieses Jahres begonnene Einstieg in den selektiven Vertrieb im niedergelassenen Bereich hat die Erwartungen des Unternehmens erfüllt. Deshalb wird die Tochtergesellschaft DeltaSelect GmbH die Aktivitäten im Bereich Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sowie im niedergelassenen Bereich mit Schwerpunkt Onkologie weiter ausbauen. Der hierfür bereits bestehende Außendienst wird erweitert.Parallel wird durch ein Kostensenkungsprogramm sowie durch Umstrukturierung versucht, den Bereich Infusions- und Spüllösungen seitens der Produktion zu optimieren und damit wieder zurück zu positiven Ergebnisbeiträgen zu führen. Ausblick “Der Preiskrieg im Infusions- und Spüllösungsbereich setzt sich im deutschen Markt unvermindert fort und beeinflusst das Segmentergebnis entsprechend. Wir werden durch Einsparungsprogramme, Ablaufoptimierung und Rationalisierung innerhalb der Produktion versuchen, diesen Margenverfall zu kompensieren. Da unser Eigenfertigungsanteil in diesem Bereich hoch ist, gehen wir davon aus, hier erfolgreich ansetzen zu können. Unerwartet  deutlich nahm parallel auch der Preisdruck bei den injektabilen Generika zu, besonders betroffen hiervon waren unsere Neueinführungen. Hinzu kamen Belieferungsprobleme seitens einzelner Lohnlieferanten, die damit unsere Marktposition schwächten. Unser weiterhin breites Portfolio im Bereich injektabiler Generika half – durch entsprechende Angebotspakete -, dem Konkurrenzdruck im Krankenhaus dennoch standzuhalten.“, so der VorstandIm 9-Monatszeitraum ist das Segment Generika weiterhin hochprofitabel (EBIT-Marge+ 23,7%) und man geht davon aus, durch noch stärkeren internationalen Einkauf der Wirkstoffe bzw. durch Wechsel zu günstigeren Wirkstofflieferanten die Einkaufseite bzw. die Ergebnissituation wieder verbessern zu können. Trotz der negativen Effekte im dritten Quartal erwartet PlasmaSelect für das laufende Geschäftsjahr - ohne die außerplanmäßige Wertberichtigungen - ein EBIT über 4 Mio. EUR, was gegenüber dem Vorjahres-EBIT von 3,2 Mio. EUR eine Verbesserung darstellen würde.Da die laufenden monatlichen Kostenbelastungen durch die RenaSelect GmbH & Co. KG  wegfallen werden, geht der Vorstand in 2007 von einer  Stärkung des Konzern-EBIT aus. Hierzu kommen positive EBIT-Beiträge aller dann planmäßig profitabel arbeitenden Produktionsstätten. Die Steuerquote schätzt man für 2006 und 2007 auf rund 38,6%. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um latente Steuern. Die effektive Steuerbelastung für den deutschen Unternehmensteil schätzt man auf rund 15%.Der Zukauf von margenstarken Generika - finanziert durch das Mezzanine-Darlehen – insbesondere im Anästhesiebereich soll weiteren Angaben zufolge die EBIT-Verbesserung unterstützen.

Veröffentlichungsdatum: 31.10.2006 - 19:10
Redakteur: rpu
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