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Chartcheck edel Music: Technische Reaktion - Die edel Music AG gab am 15. September die
Die edel Music AG gab am 15. September die Aquisition des finnischen Musikunternehmens K-tel bekannt. K-tel verfügt über ein umfangreiches lokales Repertoire und eine eigene Distribution. Diese Stärken würden sich optimal mit den internationalen Vertriebsrechten der edel music ergänzen und so die besten Voraussetzungen für eine schnellen wirtschaftlichen Erfolg bieten, so der edel-Vostand. Die EBIT-Marge von derzeit sechs Prozent werde somit sehr kurzfristig auf das edel-Niveau von etwa zehn Prozent angeglichen.

K-tel vertreibt den weiteren Angaben zufolge in Finnland außerdem die Produkte von Eagle Rock, Arcade, Playground und Scandinavian Records. Das Management rund um Jorma Kosonen, der K-tel seit 20 Jahren leite, bleibe dem Unternehmen erhalten. K-tel Finnland unterstehe dem Vice President Scandinavia/Benelux von edel music, Helge Trilck. An die Vereinbarung mit dem US-Mutterunternehmen K-tel International Inc, Minneapolis, sei eine Auswertungsvereinbarung des Katalogs der englischen K-tel für Deutschland und Italien durch edel music gekoppelt. Zusätzlich übernehme edel das Publishing-Unternehmen Audiovox von K-tel und stärke damit das eigene Verlagsgeschäft.

Die Tage nach Bekanntgabe dieser Meldung waren gekennzeichnet von schweren Kursverlusten bei der edel-Aktie. Wie ein Stein fiel der einstige Highflyer zu Boden und notierte zeitweise unter 35 Euro (dies wurde auch von uns erwartet, vgl. GSC Chartcheck zu edel Music vom 24.09.99), konnte sich aber in den letzten Tagen nicht zuletzt aufgrund der guten Zahlen bei EM.TV wieder deutlich über dieser Marke etablieren und ging gestern mit 39 Euro aus dem Markt. Im Chart schön zu sehen ist der drastische Kursverfall nach verlassen des leicht abwärts verlaufenden Abwärtstrends, der wieder einmal beweist, daß die Charttechnik sehr wohl kurzfristig Auswirkungen auf die Kursentwicklung einer Aktie haben kann.

Im Moment scheint edel nun einen Boden gefunden zu haben. Dies war auch wichtig, denn bei einem nachhaltigen Unterschreiten der oben angesprochenen Marke hätte es aufgrund der dann völlig fehlenden Unterstützungslinien zu einem noch stärkeren Kursrutsch kommen können. Zwar bleibt diese Gefahr auch in der jetzingen Situation noch bestehen, edel dürfte aber aus charttechnischer Sicht nuneinmal zu einer technischen Gegenreaktion nach oben ansetzen. Dabei könnten bei freundlichem Gesamtmarkt 50 Euro ohne Probleme erreicht werden. Dann wird sich zeigen, ob das Papier wieder in ihren Seitwärtstrend zurückkehren kann, oder ob es an der unteren Begrenzungslinie des leicht abwärtsgerichteten Trendkanals wieder nach unten abprallt. In diesem Fall dürfte ein nochmaliger Test der 36 Euro anstehen. Vieles wird wohl von der heute stattfindenden US-Notenbanksitzung abhängen. Diese dürfte die mittelfristige Tendenz am Gesamtmarkt bestimmen und so indirekt auch die Kursentwicklung der edel-Aktie beinflußen.



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Veröffentlichungsdatum: 05.10.1999 - 15:19
Redakteur: rpu
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