Ein gemischtes Bild bot der österreichische Aktienmarkt zur Wochenmitte. Während die Standardwerte im ATX 0,2 Prozent auf 1.090,83 Punkte zulegen konnten, ermäßigten sich die Wachstumswerte im ViDX um 0,3 Prozent auf 796,44 Punkte.
ATX: betandwin.com mit Zahlen
Die betandwin.com AG steigerte den Umsatz im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 215 Prozent auf 10,1 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorquartal verzeichnete die Gesellschaft einen Umsatzzuwachs von 40 Prozent. Dagegen verringerte sich die Rohertragsquote auf 8,1 Prozent, nachdem in der Vorjahresperiode noch 10,5 Prozent erreicht wurden. Der Wettrohertrag erhöhte sich um über 140 Prozent auf 1,2 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet die Gesellschaft mit einem Umsatz, der rund 20 Prozent unter den Analystenschätzungen von 66 bis 70 Mio. Euro liegt. An der Börse wurde die zuletzt gut laufende Aktie von betandwin.com kräftig abgestraft, der Titel verlor 10,6 Prozent auf 4,91 Euro.
Die Tochtergesellschaft der VA Technologie AG, die Voest-Alpine Industrieanlagenbau, nimmt eine strategische Neuorientierung vor. Zukünftig wolle sich die Gesellschaft neben dem technologischen Anlagenbau auf die Bereiche Automation und Service konzentrieren. Aufgrund der Überkapazitäten habe die Gesellschaft schon eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um wieder in die Gewinnzone zu gelangen. Zur Einsparung weiterer Kosten sollen mehrere Geschäftsfelder zusammengelegt werden. Die VA Tech-Aktie gab zur Wochenmitte 0,4 Prozent auf 23,25 Euro nach.
Wachstums- und Nebenwerte: Lenzing-Verkauf gescheitert!
Der Verkauf der Lenzing AG an die britische Finanzgruppe CVC ist aufgrund der Untersagung durch die EU-Kommission gescheitert. Wie aus einer Ad-Hoc Mitteilung hervorging, hat die Kommission wettbewerbsrechtliche Gründe für die Entscheidung angeführt. CVC ist nämlich auch Haupteigentümer des Lenzing-Konkurrenten Acordis. Hannes Androsch hat weiterhin Interesse, die Lenzing AG zu übernehmen, nachdem der geplante Verkauf der Gesellschaft an CVC durch die Entscheidung der EU-Kommission verhindert wurde. Wie das Wirtschaftsblatt berichtet, sei Androsch´s Angebot von 80 Euro je Aktie nie zurückgezogen worden. Das Angebot werde auch aufrecht erhalten, allerdings müßten die eingetretenen Konjunkturveränderungen berücksichtigt werden. Anlegern schmeckte diese Nachricht heute gar nicht, die Lenzing-Aktie gab 2,5 Prozent auf 78,00 Euro nach.
Die Hirsch Servo AG vermeldet für das Geschäftsjahr 2000/01 ein erneutes Rekordergebnis. Der Umsatz erhöhte sich um 9 Prozent auf 767,7 Mio. ATS und der Konzernüberschuss um 2 Prozent auf 55,9 Mio. ATS. Für das laufende Geschäftsjahr sei die Gesellschaft jedoch nur gedämpft optimistisch. Die Aktie des Unternehmens zeigte heute eine aufstrebende Tendenz und legte 0,9 Prozent auf 52,50 Euro zu.