Sehr schwach gingen am heutigen Freitag die österreichischen Aktien ins Wochenende. Satte 2,5 Prozent betrug der Abschlag bei den Standardwerten im ATX, das Kursbarometer hält nun bei nur noch 1.069,85 Punkten. Ebenso unter Druck standen die Wachstumswerte, der ViDX gab 2,0 Prozent auf 760,87 Punkte nach.
ATX: Telekom Austria vor Reorganisation
Die Telekom Austria AG soll auf Wunsch ihrer Großaktionäre ÖIAG und Telecom Italia neu organisiert werden. Wie das Wirtschaftsblatt berichtet, sollen 4 Business-Units für die Bereiche Festnetz, Mobilfunk, Finanzen und Konzernleitung geschaffen werden. Für die Tochtergesellschaften Mobilkom Austria, Datakom und Jet2Web Internet werde dagegen eine eigenständige Lösung angestrebt. Der Großaktionär Telecom Italia wolle zwar aus der Telekom Austria aussteigen, aber bei der Tochtergesellschaft Mobilkom engagiert bleiben. An der Börse kam die TA-Aktie heute kräftig unter Druck und gab 5,1 Prozent auf 7,21 Euro nach
Die Tochtergesellschaft der Brau Union AG, die Brau Union Hungária Soergyárak Rt., zieht sich vom Sonstigen Wertpapierhandel an der Wiener Börse zurück. Wie der Meldung im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" zu entnehmen war, endet der Handel der Inhaberzertifikate am 28. Dezember 2001. Brau Union hält aktuell 81,43 Prozent an der Brau Union Hungária Soergyárak Rt.. Die Effekte der Brau Union konnte von der Meldung heute leicht profitieren und legte 0,2 Prozent auf 41,00 Euro zu.
Wachstums- und Nebenwerte: Schlumberger legt schwache Zahlen vor
Die Schlumberger AG steigerte den Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 (bis 30. Juni) um 3,4 Prozent auf 476,5 Mio. ATS. Dagegen sank das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,1 Mio. ATS auf nur noch 1,4 Mio. ATS, meldet das Wirtschaftsblatt. Aufgrund der Unsicherheiten durch die Euro-Bargeldumstellung und die allgemeine Verunsicherung nach den Terror-Anschlägen könne die Gesellschaft keine Prognose für das Gesamtjahr abgeben, ging aus der Meldung hervor. Anleger reagierten vor dem Wochenende verschnupft auf das vorgelegte Zahlenwerk und belegten die Schlumberger-Aktie am Freitag mit einem Abschlag um 3,0 Prozent auf 110,50 Euro.
Die am Frankfurter Neuen Markt notierte AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG will ihr Werk in Augsburg schließen. Durch die Schließung des Werkes würden Kosten in Höhe von 16 Mio. Euro entstehen, die das Ergebnis des dritten Quartals belasten. Die Schließung erfolge unter der Bedingung, dass bis zum 31. Oktober 2001 keine wirtschaftlich sinnvollen Alternativen durch die Bayerische Staatskanzlei in Zusammenarbeit mit der IG Metall gefunden werden können. Im Geschäftsjahr 2000/01 (31. März) seien in Augsburg zehn Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet worden. Im umsatzstarken XETRA-Handel gibt die Aktie von AT&S gegen 19:15 Uhr 0,3 Prozent auf 11,30 Euro ab.