Wie lange wird es wohl noch dauern, bis der SMAX-All-Share unter 200 Punkte sinkt? Wie lange wird es wohl noch dauern, bis der SDAX unter 2000 Punkte fällt? Das sind Fragen, die man sich so langsam aber sicher mal stellen kann. Am Neuen Markt wurden diese Fragen so ähnlich auch einmal gestellt und plötzlich ging es Knall auf Fall und der Neue Markt durchbrach die 1000er-Marke nach unten. Heute sieht alles wieder nach einem Schlachtfest an den deutschen Börsen aus. Der SMAX-All-Share verliert 5,06 Punkte oder 2,38 Prozent auf 207,18 Punkte. Der SDAX gibt 61,74 Punkte oder 2,69 Prozent ab und notiert derzeit bei 2.230,79 Punkten.
Es gibt derzeit nur zwei Unternehmen, die einen solchen Mitteilungsdrang haben, dass sie sich fast jeden Tag dazu hinreißen lassen, eine Ad-Hoc- oder irgendeine Pressemitteilung herauszugeben. Zum einen ist dies die Spütz AG. Wie das Unternehmen heute per Pressemitteilung bekannt gibt, war die Ad-hoc-Mitteilung vom 12. September vom mit sofortiger Wirkung abberufenen Bernhard Freytag veröffentlicht worden – ohne den Segen des Aufsichtsrats. Ferner sei sie auch nicht zutreffend gewesen, es gebe bis heute kein Angebot einer renommierten deutschen börsennotierten Bank. Die Aktie verliert heute 1,82 Prozent auf 8,10 Euro. Es bleibt daher nun die Frage, was morgen aus dem Unternehmen dringen wird.
Die zweite Meldungsschmiede ist die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG. Nach einem längeren Übernahme-Hin-und-Her, das auch jeden Tag für eine Meldung gut war, gibt das Unternehmen heute bekannt, dass man für das Geschäftsjahr 2001 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Sondermaßnahmen von minus sieben bis minus acht Mio. Euro rechnet. Im Vorjahr stand hier noch ein Gewinn von 9,6 Mio. Euro unter dem Strich. Der Umsatz werde wahrscheinlich von 446 Mio. Euro in 2000 auf 420 bis 430 Mio. Euro in 2001 zurückgehen. Im nächsten Jahr will das Unternehmen aber wieder schwarze Zahlen schreiben. Ferner soll nach der gescheiterten Fusion mit der Lasselsberger-Gruppe nun rasch die italienische Gruppo Concorde als Gesellschafter gewonnen werden. Es sei geplant, dass sich das von der Gründerfamilie geführte Unternehmen mit bis zu 30 Prozent – hauptsächlich gegen Sacheinlage – an der DSCB beteiligen werde. Die Aktie kann trotz des weniger erfreulichen Ergebnisses 1,27 Prozent auf 1,60 Euro zulegen.
Die Holsten-Brauerei AG gibt heute bekannt, dass die Unternehmensführung den geplanten Stellenabbau als ein Teil der Synergieeffekte verstehe, die durch Zukäufe realisiert werden sollen. In den nächsten fünf Jahren sollen 250 bis 300 Arbeitsplätze von ausscheidenden Mitarbeitern nicht mehr nachbesetzt werden. Den Aktionären gefällt dieses Verständnis von Synergieeffekten offensichtlich nicht so gut, die Aktie verliert 1,18 Prozent auf 16,80 Euro.