Marktbericht Schweiz: Keine Chance auf Erholung - Und auch heute ging es am Schweizer Markt wieder

Und auch heute ging es am Schweizer Markt wieder tiefer in den Keller, ganz im Enklang mit den übrigen Weltbörsen. Der SMI mußte 82 Punkte bzw. 1,4 Prozent abgeben, das kennt man ja bereits von gestern. Dieser Index hält somit bei 5652 Zählern. Bei guter Laune hingegen auch heute wieder der SWX New Market. Weitere 9 Punkte konnte man heute aufholen und notiert dennoch bei bescheidenen 434 Indexpunkten.



SMI: Roche fusionsunwillig



Die Roche Holding AG will etwa 23 Mrd. CHF in den Kauf neuer Präparate und zur Übernahme von Unternehmen investieren. Dennoch plane das Unternehmen, auch organisch zu wachsen, sagte der Manager-Vorstand Franz Humer in einem Interview mit der französischen Tageszeitung "Les Echos". Wie afx weiter berichtet, lehnten die Mehrheitseigner von Roche, die Familien Hoffmann und Oeri, eine Fusion mit dem Wettbewerber Novartis weiterhin ab. Novartis hatte im Mai diesen Jahres überraschend einen Anteil von 20 Prozent an Roche übernommen. In denkbar schlechtem Umfeld konnte man bei Roche heute sogar gut 2 Prozent auf 123,50 CHF zulegen.



Bei der ABB Ltd. hat man in einer Allianz mit der niederländischen Heerema einen Auftrag für die Konstruktion, den Bau und die Inbetriebnahme einer Tiefseeplattform für das Kizomb-A-Projekt im Tiefseeblock 15 vor der angolanischen Küste erhalten. Auftraggeberin sei die Exxo Exploration Angola Ltd, eine Tochtergesellschaft der ExxonMobil Corporation. Das Gesamtvolumen des Auftrags belaufe sich auf etwas über 500 Mio. USD. Über die wertmässigen Anteile beider Firmen am Auftrag seien keine Angaben gemacht worden. Dieser Auftrag half nichts, rund 11 Prozent ging es heute abwärts auf 11,05 CHF.



Wachstums- und Nebenwerte: Böse Überraschung bei HPI



Die HPI AG weist für das erste Halbjahr 2001 einen konsolidierten Verlust (vor Revision) von 16 Mio. CHF aus, gegenüber einem Reingewinn von 9 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Dieser Verlust sei zum grössten Teil entstanden aus der Rückstellung für die Formida Holdings, der tieferen Bewertung der börsenkotierten Unternehmen im Portefeuille sowie Korrekturen für Verluste bei Firmen mit Beteiligungen von über 20 Prozent. Um den Wert ihrer Beteiligungen gemäss den von der EVCA (European Venture Capital Association) empfohlenen Prinzipien des "Conservative value" in ihrer Buchhaltung auszuweisen, habe man auch eine Rückstellung von 14,5 Mio. CHF gebildet. Damit ging es natürlich kräftig abwärts, minus 16 Prozent Tagesverlust bedeuten einen Kurs bei 5,05 CHF.



Die fehlerhaften Hüft- und Schienbeinimplantate haben ein tiefes Loch in die Kasse von Sulzer Medica gerissen. Der Medizinaltechnikkonzern hat im ersten Halbjahr 2001 einen Reinverlust von 608,1 Mio. CHF hinnehmen müssen. Im Vorjahressemester hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 99,9 Mio. CHF ausgewiesen. Der Betriebsverlust im ersten Halbjahr 2001 belief sich auf 805,2 Mio. CHF (Vorjahr: plus 126,7 Mio. CHF). Dagegen wuchs der Umsatz um 5,5 Prozent auf 722,8 Mio. CHF. Die Börsianer rechneten sogar mit noch Schlimmerem und so legte man heute 1,5 Prozent auf 98 CHF zu.



Veröffentlichungsdatum: 19.09.2001 - 19:37
Redakteur: mba
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