AT&S-Vorstand Willi Dörflinger geht offenbar nicht davon aus, dass der steirische Leiterplattenhersteller AT&S den Standort Österreich leichtfertig aufgibt oder schwächt. Wie das "Wirtschaftsblatt" berichtet, reagiert er damit auf eine Aussage von AT&S-Grossaktionär Hannes Androsch, der zuvor erklärt hatte, dass sich die Ablehnung von drei Anträgen auf Forschungsförderung negativ auf den Standort auswirken könne.
Für Dörflinger gehe es weiteren Angaben zufolge dabei nicht um das Geld alleine, sondern vor allem um das Prinzip: "Die Anträge wurden zwar alle als förderungswürdig befunden, allerdings fehlt das Geld. Dabei hört man überall, wie wichtig Innovation für Österreich ist - und dann wird das nicht durchgezogen. Man hätte etwa eine spätere Finanzspritze zusagen können", so Dörflinger. So könne der technologische Vorsprung nicht gehalten und Standorte nicht auf Dauer abgesichert werden, wird betont.
Unternehmen wie AT&S würden dann keine nationalen Fördertöpfe mehr anzapfen, sondern sich über Brüssel bei internationalen Projekten beteiligen. "Mit dem Ergebnis, dass dann auch Mitbewerber unser Know-how hätten", ergänzt Dörflinger. Der Forschungsfonds des Bundes lehnte drei Ansuchen des Leiterplattenherstellers ab. Es ging dabei um etwa 15 Mio. EUR. Die ohnehin um 20% erhöhten Mittel für 2002 seien ausgeschöpft, konnte man der Meldung weiter entnehmen.