Einen Tag nach der Ankündigung rascher Kosteneinsparungen entlässt der krisengeschüttelte Versicherer Winterthur Leben 80 Angestellte. Erst am Vortag hatte er von seiner Muttergesellschaft CS Group eine Kapitalspritze von 1,4 Mrd. CHF erhalten. Wie afx berichtet, sagte Winterthur Leben-Sprecherin Regula Schenkel heute Donnerstagabend auf Anfrage zu einem entsprechenden Bericht von «Tele Züri», dass das Marktumfeld schwierig sei.
In diesem Rahmen komme es zu «Freisetzungen». Die Betroffenen würden ihre Stelle nicht sofort verlieren und seien bessergestellt als mit einem Sozialplan, so Schenkel. Die Bedingungen der Freisetzungen seien mit den Sozialpartnern ausgehandelt worden. Susanne Erdös, Zentralsekretärin des Kaufmännischen Verbands Schweiz (KV Schweiz), sagte dem TV-Sender, es sei kein Konsultationsverfahren eingeleitet worden.
Am Vortag hatte die CS Group weiteren Angaben zufolge bekannt gegeben, dass sie dem Versicherer 1,4 Mrd. CHF in Form eines direkten Kapitalzuschusses zukommen ließ, um die Kapitalbasis zu stärken. Laut CSG-Co-Chef Oswald Grübel solle das operative Ergebnis mit «raschen Kosteneinsparungen», mit Prämienerhöhungen und einer neuen Anlagestrategie verbessert werden.
Wie man der afx-Meldung weiter entnehmen konnte, hat Winterthur im 3. Quartal 2002 erneut einen deutlichen Reinverlust eingefahren, nachdem sie schon im 2. Quartal einen operativen Verlust von 427 Mio. CHF hinnehmen musste. Details zum Ergebnis sollen am 14. November bekanntgegeben werden.