Die Erstnotiz der Aktie erfolgte am 19. Mai 1999 am Neuen Markt. Vom Ausgabepreis zu 18,50 Euro fiel sie nach geringen Schwankungen im November 1999 auf ein Tief von 14 Euro, bevor sie im März 2000 knapp 50 Euro erreichte. Seitdem fiel der Kurs stetig nach unten und ist momentan bei knapp unter 10 Euro zu finden.
Am 2. Juli 2001 lud die Gesellschaft zur ordentlichen Hauptversammlung ins Haus der Bayerischen Wirtschaft in München ein. Unter den weniger als 50 Aktionären und Gästen waren schätzungsweise die Hälfte Firmenvertreter. Für GSC Research berichtet Robert Zeiss von der Versammlung.
Bericht des Vorstands
Der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Möller eröffnete seine Rede mit einer Beschreibung des Unternehmens und einem Rückblick auf die bisherige Geschichte. Karl-Peter Schmid gründete die SHS 1991 und baute in den Folgejahren mit den jetzigen Vorstandskollegen Richard Heinrich und Adrian Taciulescu deutschlandweit Geschäftsstellen auf. 1997 wurden die einzelnen Gesellschaften zu einer Aktiengesellschaft zusammengefasst und eineinhalb Jahre später an die Börse geführt. Mit den Erlösen aus dem Börsengang konnten die französische ASPIA und die spanische POLAR übernommen sowie eine Geschäftsstelle in Rom gegründet werden.
Heute ist SHS an elf Standorten in den genannten Ländern vertreten und unterhält Kontaktbüros in London und Amsterdam. Neben den Landesgesellschaften, die 100-prozentige Töchter sind, gibt es in Madrid die SHS Consulting GmbH (vormals: ITVG), die als Plattform für Beratungsdienstleistungen fungiert. Darüber hinaus hält SHS 6,5 Prozent an der :mobileview AG, einem Spezialisten für m-Commerce.
Ziel der Gesellschaft ist es, das führende Unternehmen für Informationstechnologie auf dem gesamten europäischen Telekommunikationsmarkt zu werden. Hierzu wird die europäische Präsenz weiter systematisch ausgebaut, der Fokus liegt bei Kunden aus dem Telekommunikationsbereich sowie benachbarter Branchen wie Energieversorger und Finanzdienstleister. Zusätzlich zur Kundennähe wird die Qualität der Leistungen ständig verbessert, und es werden neuartige Lösungen entwickelt. Dadurch grenze sich die SHS von ihren Mitbewerbern ab und habe weiteres Wachstumspotenzial in Europa.
Der Wirtschaftszweig für Informationstechnologie und Telekommunikation wächst nahc den Worten von Dr. Möller weiterhin rasant, SHS begleitete ihre Kunden von Anfang an und hat dadurch ein einzigartiges Know-how über die internen Prozesse der Kunden. Unter Customer Relationship Managment sei die Ausrichtung sämtlicher Geschäftsprozesse auf den Kunden zu verstehen, und diese gewinne zunehmend an Bedeutung.
Einen weiteren wichtigen Markt stellen Billing-Systeme dar, welche die sich ständig ändernden Tarife zuverlässig abrechnen können. Auch im Netzwerk- und Systemmanagement für Aufbau und Betrieb der Netzwerke habe SHS eine hohe Kompetenz. Mit Hilfe des Risikomagament-Systems GUARDEAN können die Kunden ihr Ordermanagement optimieren. Die Software prüft kostengünstig und effizient Adressdaten, Zahlungsrisiken und die Bonität der europaweiten Endkunden.
SHS versteht sich als Anbieter von komplettem Service und deckt unter dem Gedanken "plan, build, run" alle Phasen des Lebenszykluses ab. Neben Planung, Entwicklung und Betrieb von Informationssystemen erhält der Kunde eine umfassende Beratung. Bei der Umsetzung der Lösungsvorschläge wird zur Systemintegration auf Standard-Software zurückgegriffen, die den Geschäftsprozessen der Kunden angepasst wird. Bei der Anwendungsentwicklung werden für den Kunden maßgefertigte Software-Programme erstellt. Darüber hinaus werden eigene Produkte wie das genannte GUARDEAN entwickelt. Bei letztgenanntem bestehen Kooperationen mit den Auskunfteien Creditreform, Schufa und Dun & Bradstreet.
Zur Kundenliste gehört das "Who is Who" der europäischen Telekommunikationsbranche, mit nahezu allen großen Festnetz- und Mobilfunkbetreibern bestehen Geschäftskontakte.
Highlights in der Entwicklung des Gesamtkonzerns im abgelaufenen Jahr waren die Akquisitionen des spanischen Beratungsunternehmens POLAR und die Gründung der SHS Sistemi Informativi in Italien. Damit etablierte sich SHS als "European Player".
Zur Integration der Landesgesellschaften und optimierten Zusammenarbeit wurde das "International Integration Committee" gegründet, dem neben Karl-Peter Schmid die Gründer und Alteigentümer der Auslandstöchter angehören. Adrian Taciulescu verbringt die Hälfte seiner Arbeitszeit bei der POLAR in Madrid, und zur Integration im operativen Geschäft treffen sich die Country-Manager regelmäßig. Zentral aus Deutschland werden die Finanzen, das Controlling und das Marketing gesteuert.
Zum 1. Oktober 2000 verließ Karl-Peter Schmid den Vorstand und wechselte in den Aufsichtsrat. Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat haben bislang keine Aktien abgegeben. Ende des Jahres hatte die spanische Telefonica einen ersten UMTS-Auftrag an POLAR vergeben. Daraufhin wurde ein Technologiezentrum in Valladolid gegründet, um die eigenen Kompetenzen weiter auszubauen. Bereits heute verfügt das Unternehmen über hervorragendes Know-how im m-Commerce, die übrigen Geschäftsfelder ergänzen das Leistungsspektrum des Konzerns in idealer Weise.
Die Akquisition wurde in zwei Schritten durchgeführt. Zum 1. Juli 2000 wurden 49 Prozent der Aktien und die Managementkontrolle übernommen sowie der Anspruch auf den Jahresgewinn. Die restlichen 51 Prozent wurden am 21. April 2001 erworben und hierfür 390.000 eigene Aktien gezahlt. Sie entstammen einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss und wurden zu 20 Euro bewertet. Das Finanzierungsmodell sieht neben den genannten 390.000 Aktien weitere 110.000 Aktien bis Ende September 2001 vor sowie eine Barzahlung in Raten und eine erfolgsabhängige Barabfindung. Für Letzteres werden die Barmittel aus dem Börsengang und eine strukturierte Kreditfinanzierung verwandt.
Nach Einrechnung der POLAR erreichte der "Als-ob-Umsatz" in 2000 28,7 Mio. Euro, das "Als-ob-EBITDA" verdoppelte sich auf 4,6 Mio. Euro. Das nach der gleichen Methode errechnete EBIT belief sich auf 3,3 Mio. Euro, das DVFA-Ergebnis auf 2,0 Mio. Euro bzw. 0,49 Euro je Aktie. Damit habe SHS die Planungen zum Zeitpunkt des Börsengangs deutlich übertroffen. Die tatsächlichen Zahlen lauten für den Umsatz 21,4 Mio. Euro, EBIT 1,7 Mio. Euro und DVFA-Ergebnis je Aktie von 0,25 Euro.
Die Betrachtung der einzelnen Geschäftsfelder zeige, dass der Umsatz in allen Bereichen kräftig gesteigert wurde. Mehr als die Hälfte steuerte der Entwicklungsbereich bei (14,9 Mio. Euro), gefolgt von Consulting (4,65 Mio. Euro) und Systemintegration (4,05 Mio. Euro). Nach Ländern aufgeteilt führt Spanien mit 56 Prozent Umsatzanteil, in Deutschland selbst wurden 40 Prozent erzielt.
Das laufende Jahr wird durch die Gründung weiterer Geschäfts- und Entwicklungsfelder und ein substanzielles organisches Wachstum geprägt. Die europäische Integration wird weiter vorangetrieben und der Austausch von Wissen zwischen den Geschäftsfeldern und Standorten intensiviert. Im Mai wurde eine Partnerschaft mit dem italienischen Berater I.T. Staff geschlossen. Dieses Unternehmen beschäftigt 200 Mitarbeiter, und es wurden bereits gemeinsame Projekte im Bereich Risikomanagement aufgenommen. Auch in Spanien wird die Beratungstätigkeit ausgebaut. Neu gestartet wurden die Competence-Center m-Commerce, Anwendungsintegration und "Finance for Telcos".
Das Produkt GUARDEAN entwickelte sich überaus erfreulich, es wird von namhaften Kunden wie Paybox und o.tel.o eingesetzt und entweder als Lizenzmodell oder transaktionsabhängiges ASP-Mietmodell angeboten. In den ersten fünf Monaten verzeichnete alleine das ASP-Modell mehr als 500.000 Abrufe.
Die Mitarbeiterzahl wird kontinuierlich erhöht, allein im ersten Quartal wurden 58 neue Mitarbeiter eingestellt. Den größten Anteil stellen die Entwickler mit 62 Prozent der Belegschaft, Management und Vorstand summieren sich auf nur 7 Prozent. Das in Deutschland existierende Stock-Options-Programm wurde auf die Belegschaft in Frankreich und Spanien ausgeweitet, Italien wird folgen.
Im traditionell umsatzschwachen ersten Quartal wurden 6,5 Mio. Euro umgesetzt, nach der "Als-ob-Betrachtung" ein plus von 10 Prozent. Wegen des gestiegenen Personalaufwands und der Integrations- und Marketingkosten lag das EBITDA bei 0,2 Mio. Euro, und das EBIT rutschte mit 0,2 Mio. Euro in den negativen Bereich. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf minus 0,08 Euro. Die entstandenen Kosten sollen als Investition in die Zukunft angesehen werden, in Frankreich und Italien habe es bereits eine erfreuliche Geschäftsentwicklung gegeben.
Die Kursentwicklung der Aktie spiegle leider nicht die hervorragende Unternehmensentwicklung wider. Obwohl sich SHS von Januar 2000 bis heute zwar noch um 35 Prozent besser als der NEMAX entwickelt hat, zeigte sich Dr. Möller mit dem Kursverlauf unzufrieden: "Wir fühlen uns als Opfer eines immer noch angespannten Börsenumfelds." Auch aufgrund vieler Kaufempfehlungen, beispielsweise von der WestLB, ABN Amro, Berenberg und Independent Research zeigte er sich für die Zukunft zuversichtlich.
Künftig möchte SHS die Präsenz auf den wichtigsten europäischen Märkten erhöhen, die strategische Positionierung ausbauen, das Kunden-Portfolio vergrößern und in diesem Jahr 37 Mio. Euro Umsatz und "deutlich über 5 Mio. Euro" EBITDA erzielen. Um diese Ziele zu erreichen, wird die Marktposition in Frankreich und Italien ausgebaut sowie der Markteintritt in die Benelux-Staaten vorbereitet.
In die Bereiche UMTS und m-Commerce werde weiter investiert, das ASP-Modell für GUARDEAN wird verstärkt vermarktet. Neue Kunden sollen unter den Finanzdienstleistern, Versorgungsunternehmen und im e-Commerce gewonnen werden, und die gesamten Vertriebsaktivitäten werden auf eine europäische Plattform ausgerichtet. Schließlich wird die Kundenorientierung verstärkt, und die europaweiten Konzernstrukturen werden ausgebaut.
Allgemeine Diskussion
Markus Strauch sprach für die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e.V. (SdK) und warf dem Vorstand vor, den Aktionären Sand in die Augen zu streuen. Der "als-ob-Betrachtung" könnte auch gleich eine "was-wäre-wenn-Betrachtung" zur Seite gestellt werden. Die für das letzte Jahr genannten Prognosen enthielten keine Firmenzukäufe und lauteten auf 16 Mio. Euro Umsatz und 3,4 Mio. Euro EBIT. Der tatsächliche Umsatz war schließlich nur 12 Mio. Euro, die genannte POLAR-Transaktion war zum Stichtag noch gar nicht abgeschlossen. SHS solle zugeben, dass die tatsächliche Umsatzsteigerung nur 10 Prozent betrug und dass ein negatives EBIT erzielt wurde.
Die mangelhafte Informationspolitik spiegle sich auch im Geschäftsbericht wider. Dieser habe schöne, große Bilder, aber kaum Inhalte, die Erläuterungen zur Bilanz sind gar nur in Englisch abgefasst. Zur Akquisition der POLAR-Gruppe interessierte Herrn Strauch der Kaufpreis und dessen Finanzierung, von der bereits erfolgten Ausgabe der 310.000 Aktien habe er heute zum ersten Mal gehört. Es scheine so, dass der Kaufpreis höher als die eigene Marktkapitalisierung ist, ihn interessierten daher die Geschäftszahlen der POLAR in den Vorjahren, der Kaufpreis, mögliche Lock-up-Fristen für die Alteigentümer und künftige Goodwill-Abschreibungen. Die Liquidität aus dem Börsengang sei offenbar aufgebraucht worden, und nun müssten Kredite aufgenommen werden.
Bezüglich der Beteiligung an der :mobileview AG interessierten Herrn Strauch der Kaufpreis und die Geschäftszahlen des Unternehmens, die Aufsichtsratsvergütung von "2.000 Euro pro Tagewerk" befand er für zu hoch, und er bemängelte die Aktivierung von "nicht rechtskräftigen Forderungen" über 2,5 Mio. Euro in der Bilanz.
Michael Leipold sprach für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und fand Lob für das Umsatz- und Gewinnwachstum und die erfolgreiche Akquisitionsstrategie. Auch er bezeichnete den Geschäftsbericht als wenig gelungen und kritisierte die unterschiedliche Bezugsbasis für die 1999er und 2000er Zahlen als für den Leser verwirrend.
Dann fragte er nach der aktuellen Höhe der liquiden Mittel und eventuellen Forderungsabschreibungen. Der Erhöhung der Aufsichtsratsvergütung könne er nicht zustimmen. Die SHS habe vor dem Börsengang profitabel gewirtschaftet, und es scheine nun so, als ob sie eine andere Richtung eingeschlagen hat. Zum derzeitigen Zeitpunkt sei die Aktie eher fair bewertet.
Dr. Stefan Möller nahm die Kritik am Geschäftsbericht dankend auf, fügte jedoch hinzu, er habe bisher überwiegend positives Feedback erhalten. Bereits im letzten Jahr sei der Erwerb von 49 Prozent der Anteile an der POLAR und die Übernahme des Managements abgeschlossen worden, deshalb konnte die Beteiligung nach den IAS-Richtlinien im Konzernabschluss berücksichtigt werden.
Das relativ geringe Wachstum in Deutschland sei auch darauf zurückzuführen, dass sich das Management auf den Ausbau der internationalen Aktivitäten konzentriert hat. Für die 6,5-prozentige Beteiligung an der :mobileview AG wurde 1 Mio. DM gezahlt, sie dient der Belebung des Geschäfts im Bereich m-Commerce und ist nicht unter dem Aspekt des Zugangs zu weiterem Know-how und Zutritt zu weiteren Projekten zu sehen.
Bei den Aufsichtsratsvergütungen kam es zu einem Druckfehler im Geschäftsbericht. Diese betrugen in 2000 nicht 420.000 Euro sondern 42.000 Euro. Nach der neuen Regelung gebe es ein Höchstgrenze von 60.000 Euro je Aufsichtsratsmitglied, was Herrn Möller als angemessen erschien.
Anschließend gab Adrian Taciulescu Informationen zum Erwerb der POLAR-Gruppe. Es wurde ein ergebnisabhängiger Kaufpreis vereinbart, der in den Jahren 2000 bis 2003 fällig wurde bzw. fällig wird. Er beläuft sich auf 30 bis 44 Mio. Euro, rechnerisch gesehen liegt er allerdings niedriger, da die eigenen Aktien für die Transaktion zu 20 Euro bewertet wurden und dies nicht nachträglich geändert wird. Insgesamt werden 500.000 eigene Aktien ausgegeben, und diese unterliegen einer Lock-up-Frist von einem Jahr ab Unterzeichnung der Kaufverträge im Juli 2000; die Haltefrist läuft also nun aus.
POLAR erwirtschaftete in den Jahren 1998 bis 2000 folgende Umsätze: 10 Mio. Euro, 15 Mio. Euro und 16 Mio. Euro. In diesem Jahr sind 7 Mio. Euro zu finanzieren, dabei entstammen 5 Mio. Euro aus neu aufgenommenen Bankverbindlichkeiten und 2 Mio. Euro aus dem Cash Flow, in den beiden Folgejahren werden jeweils 3,2 Mio. Euro fällig, die komplett aus dem Cash Flow finanziert werden können. Die Goodwill-Abschreibungen belaufen sich je nach endgültiger Höhe des Kaufpreises auf maximal 2 Mio. Euro jährlich und fallen über die nächsten 20 Jahre an.
Nach IAS-Grundsätzen werden auch unfertige Leistungen in den Umsatz und den Forderungsbestand aufgenommen, daraus resultiert der angesprochene Betrag. Der Anstieg des Forderungsbestands sei hauptsächlich auf den gestiegenen Umsatz und die längeren Zahlungsziele in Spanien zurückzuführen. Da man jedoch nur erstklassige Kunden habe, sei dies kein Grund zur Besorgnis, und es gab bislang auch keine Forderungsabschreibungen.
:mobileview AG habe in 2000 keinen Umsatz und einen Verlust von 1,7 Mio. DM ausgewiesen, im laufenden Jahr gebe es bereits Auftragseingänge über 1,8 Mio. DM, von denen bereits 0,4 Mio. geleistet wurden.
Abstimmungen
Die Präsenz betrug 2.746.994 der ausgegebenen 4.310.000 Stückaktien und damit 63,74 Prozent des Grundkapitals. Alle Punkte der umfangreichen Tagesordnung wurden im Sinne der Verwaltung bei Gegenstimmen im unteren dreistelligen Bereich beschlossen. Im Einzelnen waren dies die Verwendung des Bilanzgewinns (Vortrag auf neue Rechnung), die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrats, die Schaffung neuen genehmigten Kapitals und die Zustimmung zum Aktienoptionsplan.
Ferner wurde die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien erteilt und eine Satzungsänderung bezüglich der Teilnahme an der Hauptversammlung genehmigt. Weitere Punkte waren die Wahl von Karl-Peter Schmid in den Aufsichtsrat, die Änderung der Beschlussfassung des Aufsichtsrats, die Wahl von Ersatzmitgliedern des Aufsichtsrats, die Änderung der Aufsichtsratsvergütung und die Wahl der PwC Deutsche Revision AG zum Abschlussprüfer.
Fazit
Die moderate Umsatzsteigerung der spanischen Tochter von unter 10 Prozent und der vergleichbar hohe Umsatzanstieg im deutschen Markt zeigen, dass auch die SHS durch die starke Konzentration auf den Telekommunikationsmarkt von den geringeren Wachstumsaussichten dieses Markts betroffen ist. Der Umsatz im ersten Quartal 2001 lag noch um 10 Prozent über dem des Vorjahres, jedoch teilweise weit unter den Quartalsumsätzen des zweiten, dritten und vierten Quartals. Zugleich wurde erstmals ein leichter Verlust von 320.000 Euro ausgewiesen.
Demnach erscheint es mehr als notwendig, das Geschäft auch auf andere Branchen auszuweiten. SHS sieht bei Energieversorgern und Finanzdienstleistern vergleichbare Lösungsansätze und geringe Markteintrittsbarrieren. So lange es sich um Abrechnungs- und Bonitätsprüfungssysteme wie die Eigenentwicklung GUARDEAN handelt, trifft dies sicherlich zu. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese Branchen ein geringeres Wachstum als der Telekommunikationsmarkt in den letzten fünf Jahren aufweisen und schon eingefahrene Marktstrukturen und Lieferantenbeziehungen bestehen. SHS kann neue Kunden wohl nur mit einer erhöhten Marketinganstrengung gewinnen.
Die Vorwürfe, die SHS habe sich durch den Erwerb der spanischen POLAR ein wenig übernommen, sind nicht vollständig von der Hand zu weisen. Der Quartalsabschluss weist nurmehr liquide Mittel von 3 Mio. Euro und auf 15 Mio. Euro gestiegene Verbindlichkeiten auf, die immateriellen Vermögenswerte stellen bereits die Hälfte der Bilanzsumme dar. Daher ist es dem Unternehmen um so mehr zu wünschen, den langjährigen Wachstumskurs aus organischen Kräften fortzusetzen und bei künftigen Akquisitionen etwas vorsichtiger zu agieren.
Wird der versprochene Jahresumsatz von 37 Mio. Euro erreicht, sind die Aktionäre sicher wieder zufriedener, und davon wird auch der Börsenkurs profitieren. Im Endeffekt können sich dann auch Vorstand und Aufsichtsrat freuen, halten doch sie und ihre Familien auch nach der Akquisition noch etwa 70 Prozent der Aktien. Da in den kommenden Tagen die Haltefrist für die Altgesellschafter der POLAR ausläuft, sollte der Kursverlauf genauer verfolgt werden
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