Nordex meldet Halbjahreszahlen
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Auftragseingang um 16% gestiegen, Verlust um 57 % reduziert
Die vorläufigen Zahlen zum ersten Halbjahr 2003/04 (1.10.03 - 31.3.04) bestätigen eine weitere Stabilisierung des operativen Geschäfts der Nordex AG. Im ersten Halbjahr hat die Gruppe neue Aufträge in Höhe von 124,4 Mio. Euro erhalten (Vorjahr: 107,3 Mio. Euro). Damit ist das Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent gestiegen, obwohl Nordex seit 1. Januar 2003 strengere Kriterien für die Ausweisung des Auftragseingangs ansetzt.
Rund 65 Prozent der neuen Aufträge gehen auf Auslandsprojekte zurück. Schwerpunkt war dabei wieder das europäische Ausland. Hier wurden insbesondere die Großanlagen verstärkt nachgefragt. So bestellten zwei portugiesische Kunden zusammen 24 Turbinen vom Typ N90 im Auftragswert von 52,7 Mio. Euro und Siemens Niederlande neun N80 für rund 17 Mio. Euro.
Der Umsatz hat sich im zweiten Quartal erwartungsgemäß schwach entwickelt. Dies ist vor allem auf das saisonal geringe Geschäftsvolumen im Inland zurückzuführen, in dem die Industrie in Deutschland rund 8 Prozent weniger Anlagen errichtet hat als 2003. Trotzdem lag der Halbjahresumsatz mit 120 Mio. Euro leicht über Plan. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Umsatzrückgang um 20 Prozent. Ein direkter Vergleich mit dem Vorjahr ist jedoch nicht möglich, weil Nordex die Percentage of Completion-Methode seit 1. Juli 2003 restriktiver anwendet.
Das operative Ergebnis hat sich im zweiten Quartal 2003/04 weiter verbessert. Im Halbjahr ging der Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 57 Prozent auf 12,5 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 28,8 Mio. Euro) und entwickelte sich damit besser als geplant. Wesentliche Ursache für die Ergebnisverbesserung ist der Rückgang der Materialquote auf rund 82 Prozent (Vorjahr: 87,7%). Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen reduzierte sich um rund 44 Prozent, die Personalkosten um 19 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich stichtagsbezogen um rund 19 Prozent auf 721 reduziert (Vorjahr: 887). Der Free Cashflow war das dritte Quartal in Folge positiv (+ 4,2 Mio. Euro).
Die Verbesserung des operativen Ergebnisses ist nach Unternehmensangaben ein Erfolg der im Sommer 2003 eingeleiteten Restrukturierung, die Nordex heute bereits zu etwa 70 Prozent umgesetzt hat. Wesentliche Ansatzpunkte dieses Programms sind die Optimierung der Geschäftsprozesse sowie radikale Kostensenkungen durch technische und kaufmännische Maßnahmen. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Nordex weiterhin mit einem Verlust vor Steuern und Zinsen in Höhe von insgesamt 28 Mio. Euro. Für das kommende Geschäftsjahr 2004/05 ist die Rückkehr in die Gewinnzone geplant.