Im ersten Quartal 2004 konnte die Nürnberger LEONI AG trotz anhaltender Schwäche auf wichtigen Absatzmärkten den Konzernumsatz steigern. So lag der Außenumsatz mit 283,8 Mio. Euro rund drei Prozent über dem Vorjahreswert von 274,7 Mio. Euro. Währungsbereinigt wurde ein Anstieg von circa sechs Prozent realisiert. Beim Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Zinsen und Steuern (EBIT) war erwartungsgemäß ein Rückgang von rund 47 Prozent auf 8,6 Mio. Euro zu verzeichnen (2003: 16,3 Mio. Euro). Dies ist nach Unternehmensangaben insbesondere auf die anhaltend hohen Vorleistungen für die Großaufträge im Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme zurückzuführen. Nach dem erfolgreichen Serienanlauf für General Motors/Opel in der Ukraine waren in den ersten drei Monaten 2004 vor allem Investitionen in die neuen Standorte in Rumänien und in der Slowakei erforderlich. Dort starten im Laufe dieses Jahres die Kabelsatz-Produktionen für die neue A-Klasse von DaimlerChrysler sowie für den 1er und 3er BMW.
Aufgrund der weiterhin hohen Vorleistungen im Bordnetz-Bereich ist auch im zweiten Quartal 2004 mit einem deutlich unter Vorjahr liegenden Ergebnis zu rechnen. Erst ab dem dritten Quartal wird sich wieder ein leichtes Plus und im vierten Quartal dann eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ergeben. Für das Gesamtjahr 2004 wird auf Konzernebene nach wie vor eine Umsatzsteigerung von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie ein Jahresüberschuss von mindestens 30 Mio. Euro erwartet.
Obwohl die deutsche Automobilindustrie in den ersten Monaten des Jahres 2004 mit einer verhaltenen Nachfrage zu kämpfen hatte, konnte der Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme seinen Außenumsatz gegenüber dem Vorjahresquartal (140,4 Mio. Euro) um fast fünf Prozent auf 146,8 Mio. Euro steigern. Dies ist nicht zuletzt auf den erfolgreichen Start des neuen Opel Astra im Markt zurückzuführen, den LEONI aus der Ukraine mit Kabelsätzen beliefert. Das Quartalsergebnis lag mit 1,6 Mio. Euro im ersten Quartal 2004 im Rahmen der Erwartungen. Dieses deutliche Minus von 80 Prozent (2003: 8,2 Mio. Euro) resultiert vor allem aus Aufwendungen für den Aufbau der neuen osteuropäischen Standorte, wo im ersten Quartal Materiallager aufgebaut und massiv Mitarbeiter eingestellt wurden.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Kabelindustrie haben sich weiteren Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kaum verändert. Entsprechend lag der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Kabel mit 113,0 Mio. Euro fast auf Vorjahresniveau (114,1 Mio. Euro). Beim EBIT musste gegenüber dem äußerst erfolgreichen Vorjahresquartal (9,1 Mio. Euro) ein Rückgang von 25 Prozent auf 6,8 Mio. Euro hingenommen werden. Dies ist vor allem auf ein schwächeres Geschäft mit Spezialleitungen für die Investitionsgüterindustrie sowie einen unerwartet steilen Anstieg des Kupferpreises in den ersten zwei Monaten des laufenden Geschäftsjahres zurückzuführen.
Sehr erfreulich entwickelte sich die weltweite Nachfrage nach Drahtprodukten, insbesondere in China und in den USA. So lag der Außenumsatz des LEONI Unternehmensbereichs Draht im ersten Quartal 2004 mit 24,0 Mio. Euro etwa 19 Prozent über dem Vorjahresumsatz von 20,2 Mio. Euro. Das gute operative Ergebnis im Draht-Bereich wurde jedoch durch Kosten, die im Zusammenhang mit der Schließung der Draht- und Litzenfertigung bei LEONI Felisi, Italien entstanden, weitgehend aufgezehrt. Damit betrug das Ergebnis vor Zinsen und Steuern 0,1 Mio. Euro, was einem Rückgang von 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Veröffentlichungsdatum:
06.05.2004
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08:47
Redakteur:
rpu