Die Senator Entertainment AG hat erneut die Rechtmäßigkeit des Wechsels ihres Abschlussprüfers betont und den Vorwurf von Scheingeschäften zurückgewiesen. Wie vwd berichtet, hat das Unternehmen am Montag in einer mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen abgestimmten Erklärung betont, dass der Vorwurf angeblicher Scheingeschäfte unbegründet und nicht der Grund für den Prüferwechsel gewesen sei. Vielmehr sei Arthur Andersen im Juni 2001 von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer von Senator bestellt worden, wobei sich dann jedoch die tatsächliche Auftragsvergabe seitens Senator hingezogen habe.
Im Einvernehmen mit Senator habe weiteren Angaben zufolge im November 2001 Arthur Andersen aus Dispositionsgründen die Annahme des Prüfungsauftrags abgelehnt, was im Anschluss daran zur Bestellung eines anderen Abschlussprüfers geführt habe. Anders als in Presseberichten vermutet, habe es keines wichtigen Grundes für die Ablehnung des Auftrages bedurft, da noch kein Vertrag über die Prüfung mit Arthur Andersen zustande gekommen war. Die Regelung des §318 Abs.6 HGB verlange einen wichtigen Grund für eine Kündigung nur dann, wenn der Prüfungsauftrag tatsächlich bereits angenommen wurde und deshalb ein Vertrag zustande gekommen sei.
Die Bestellung des neuen Prüfers sei in der gesetzlich dafür vorgesehenen Weise durch das zuständige Gericht erfolgt, da die Abhaltung einer Hauptversammlung aus formellen Gründen nicht mehr möglich gewesen sei und im übrigen mit erheblichen Kosten verbunden gewesen wäre. Die neuen Abschlussprüfer hätten in ihrer bisherigen Prüfung keine Gründe für eine etwaige Einschränkung des Testats gesehen.
Besonders die "Prior Börse" hatte weiteren Angaben zufolge über angebliche Scheingeschäfte im Zusammenhang mit TV-Deals in 2000 berichtet. Der Jahresabschluss 2000 wurde jedoch von Arthur Andersen geprüft und uneingeschränkt testiert. Die letzte Rate aus den angesprochenen TV-Deals sei im dritten Quartal 2001 eingegangen, womit die von Prior in Frage gestellten Geschäfte tatsächlich realisiert und abgeschlossen seien, konnte man der Meldung weiter entnehmen.