Die Nestlé SA will zum Jahresende die Motta-Eisfabrik in Schwanewede bei Bremen schliessen, weil die Deutschen nach Angaben des Unternehmens zu wenig Eis essen. Wie afx berichtet, sagte Konzernsprecher Klaus Drohner am Donnerstag, dass der Verbrauch von industriell hergestelltem Eis im Jahr 2001 auf 500 Mio. von 560 Mio. Litern im Vorjahr gesunken sei.
Gründe dafür seien stagnierender Konsum und der Druck von Billiganbietern. Dies habe bei Nestlé zu Überkapazitäten geführt und Umsatzeinbussen gebracht. Nach Angaben Drohners stehen bundesweit 18 Verkaufsniederlassungen vor dem Aus.
Drohner habe damit weiteren Angaben zufolge einen Bericht des Bremer "Weser-Kurier" (Donnerstagausgabe) bestätigte. Bis zum Ende 2004 solle zudem die Nestlé Schöller Lebensmittel GmbH in brandenburgischen Prenzlau geschlossen werden. In Schwanewede verlieren 340 Arbeitnehmer ihren Job, in Prenzlau 80.
Die jetzt angekündigten Werksschließungen hingen vornehmlich mit der Übernahme der Schöller-Eiskremgruppe durch die Nestlé Deutschland AG zusammen. Nestlé wolle mit den beiden verbleibenden Werken in Nürnberg und Uelzen die Produktionskapazitäten an die tatsächliche Nachfrage anpassen. Dort sollen 100 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, um zumindest einen Teil der von den Schliessungen betroffenen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen, so Drohner.
Die Nestlé Motta GmbH, ehemals Warncke Eiskrem GmbH & Co KG, war 1994 von Nestlé übernommen worden. Davor gehörte der Speiseeishersteller zu Unilever und erzielte rund 77 Mio. EUR Jahresumsatz. Das Werk produziert seit 1936 in Schwanewede Eis, konnte man der vwd-Meldung weiter entnehmen.